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Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Titel: Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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keine Überraschung, dass die Menschen dich mögen. Du genießt körperliche Freuden ebenso wie geistige. Du hältst dich für ängstlich, aber du lässt dich nicht von deiner Angst beherrschen, was die Definition von Mut ist. Du bist zutiefst tolerant und zutiefst loyal. Als die Halbschwester, mit der du nur zwei Jahre zusammengelebt hast, dich nach fast zwanzig Jahren anrief, hast du alles stehen und liegen lassen, hast alles riskiert, um ihr zu helfen. Du bist zu tiefen Gefühlen fähig, hast eine klare Sicht der Dinge und redest viel. Du magst keinen Wein. Du magst Süßes. Deine Privatsphäre ist dir sehr wichtig. Du liebst deine Familie. Du hasst es zu lügen und vermeidest es, wenn du kannst. Ich weiß nicht, was dich wirklich wütend machen würde. Du bist klar und rein, und für dich gibt es keinen Stillstand.«
    Ihr Gesicht war nass. Wann hatte sie angefangen zu weinen? Sie machte einen Schritt nach vorn, in seine Arme. Er legte sie um sie, und sie hielt sich an ihm fest. Ganz fest.
    »Ich dachte nicht, dass du dich wieder von mir in den Armen halten lassen würdest.« Seine Stimme war rau, gebrochen. Er drückte seine Wange auf ihren Kopf. »Für sehr lange Zeit nicht. Vielleicht nie wieder. Nicht nachdem du gesehen hast, was ich getan habe.«
    »Ich werde nicht sagen, dass es nichts ändert, denn das tut es. Aber ich weiß, wie es passiert ist und warum und was es bedeutet … « Sie seufzte. »Ich bin völlig durcheinander. Wenn du mich beschreibst, klingt es, als wäre ich viel gefestigter, als ich eigentlich bin.«
    Er begann ihr Haar zu streicheln. » Gefestigt klingt so fertig . Du bist zu lebendig, um fertig zu sein. Ich hoffe, dass ich dir noch fünfzig oder sechzig Jahre dabei zusehen kann, wie du ganz viele Wege ausprobierst, um die Einzelteile von Arjenie zusammenzusetzen.«
    Ihr Atem brach ab, als sie leise lachte. »Vielleicht auch noch ein bisschen länger.« Aus Ehrlichkeit ergänzte sie: »Wahrscheinlich sogar sehr viel länger. Ich stamme von Sidhe ab, schon vergessen? Ich weiß nicht, wie lange, aber ich bin mir fast sicher, dass ich länger leben werde, und nach allem, was du mir über das Band der Gefährten erzählt hast, wirst du mich wohl noch eine ganze Weile ertragen müssen.«
    Er erstarrte. So lange, dass sie sich zurücklehnen musste, um ihn anzusehen … doch dann sah sie ihn nur verschwommen, wegen der Tränen, also wischte sie sie fort. Ihre Blicke trafen sich.
    Und sie sah Freude. Rein, tief empfunden und heiß wie der Kern der Sonne.
    Er hob die Arme und umfasste ihr Gesicht. »Du wirst sehr lange leben.« In seiner Stimme lag Staunen.
    Sie nickte. »Die meisten niederen Sidhe leben hundert Jahre, wenn nicht mehr. Einige wenige auch mehrere Jahrhunderte, wie die Elfen, aber das sind die, die so tolle Selbstheilungskräfte haben, die habe ich nicht. Aber ich werde schneller gesund als normale Menschen, also … « Plötzlich verstand sie. Jetzt klang auch in ihrer Stimme Staunen mit, als sie sagte: »Du liebst mich. Es ist nicht nur das Band der Gefährten. Du liebst wirklich mich .«
    »Sehr.« Er strich ihr das Haar aus dem Gesicht. »So sehr.«

42
    Es war ein peitschender Wind, ein stechender, herausfordernder Wind, der einem Sand ins Gesicht schleuderte. Vielleicht, dachte Isen, als er lauschte, wie er gegen den Wagen schlug, war der Wind böse auf sie, weil sie sich in Orte vorwagten, die sonst nur ihm vorbehalten waren. Oder er war entzückt, ein neues Ziel für seinen Mutwillen gefunden zu haben.
    Der Wind war, die Personifikation mal beiseite, ein weiterer Faktor, den er beachten musste, wenn er heute Abend um sein Leben kämpfte … und, falls es ihm möglich sein sollte, darum, das Leben des geschmeidigen, schnellen jungen Wolfs zu schonen, der sein Gegner war.
    Er wollte Javier nicht töten. Aber noch weniger wollte er selbst getötet werden. Ein Jammer, dass es unwahrscheinlich war, dass beide Wünsche sich erfüllten … oder auch nur der letzte.
    Sechzig zu vierzig. So schätzte er seine Chancen ein. Obwohl sie sich deutlich verbessern würden, wenn er mit seinem Bauchgefühl richtig lag … doch man durfte nicht darauf zählen, dass ein Gegner auf einen Köder anbiss, egal wie verführerisch er präsentiert wurde. Wenn er also auf das Ergebnis des heutigen Kampfes Wetten abschließen müsste, würde er sich eine vierzigprozentige Chance geben, dass er den nächsten Morgen erlebte.
    Er vermutete, dass seine Söhne seine Chancen ein wenig schlechter

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