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Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Titel: Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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herabsinkende Dunkelheit Arjenies vorsichtigen Gang in einen Moment purer Anmut. Wie gewöhnlich trug sie T-Shirt und Jeans, und trotzdem meinte Lily, eine dieser zarten Roben zu sehen, wie sie Elfen trugen. So als wäre sie für sie gemacht, umfloss sie ihre langen, dünnen Glieder, und die wilden, feurigen Locken ergossen sich über ihre blassen Schultern.
    Lily blinzelte. Plötzlich war die Vision fort. Und eine ganz normale Frau kam auf sie zu – dünn, unsicher, die Augen im schwächer werdenden Licht hinter den Brillengläsern kaum zu sehen. Lily warf einen Blick zu Benedict.
    Er stand ganz still, so gebannt, wie es die Menschen manchmal beim Anblick einer Elfenfrau waren. Vielleicht sah er Arjenie so wie Lily vor einem Moment. Oder vielleicht war das, was er fühlte, so stark, dass das, was er sah, keine Bedeutung hatte.
    »Dann gehe ich mal«, sagte sie trocken, obwohl sie glaubte, dass er sie nicht hörte.
    Doch sie hatte sich geirrt. Er sah sie direkt an. »Lily.« Er hielt inne. »Die meisten Ratschläge sind nutzlos, denn der, der sie gibt, denkt dabei nur an sich. Daher passen sie schlecht auf jemand anderen. Aber mein Vater hat dich zu mir geschickt, also teile ich mit dir die härteste Lektion, die ich je lernen musste, was immer es dir nutzen mag. Manche von uns erkennen eher, für was sie sterben oder töten würden, als das, wofür es sich zu leben lohnt. Letzteres kann sich ändern.« Er nickte. »Ich danke dir.«
    Arjenie wusste beim besten Willen nicht, ob sie das Richtige tat. Vielleicht sollte sie sich umdrehen und sofort wieder ins Haus gehen. Benedict wollte sie nicht sehen, und sie war sich alles andere als sicher, ob sie ihn sehen wollte, und … und er sah sie an, als wäre sie das Einzige, was es auf dieser Welt noch zu sehen gäbe. Ihr Herz flatterte.
    Dummes Herz. Oder vielleicht war sie es, die dumm war. Damit konnte sie leben. Sie ging weiter auf ihn zu. Erst als er sich umdrehte und etwas zu Lily sagte, bemerkte sie, dass Lily auch da war. Ihre Füße hörten auf, sich zu bewegen. Sie sollte wirklich wieder ins Haus gehen. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt.
    Aber wenn nicht jetzt, wann dann? Vielleicht würden sie die heutige Nacht nicht überleben. Sie glaubte es zwar. Hoffte es. Aber es gab keine Garantie. Sie brachte ihre armen, verängstigten Füße dazu weiterzugehen.
    Auf ihrem Weg nach drinnen blieb Lily kurz stehen, um Arjenie zuzulächeln und zuzunicken. Die Gute. Arjenie ließ sich von ihren Füßen bis auf einen halben Meter vor Benedict tragen. Sie brachte ein Lächeln zustande. Und stieß hervor: »Hallo.« Dann knipste sich ihr Hirn wieder aus.
    Ein Hauch von Belustigung huschte über seine harten Gesichtszüge. »Hallo?«
    »Hattest du gedacht, ich wüsste, was ich sagen soll? Ich weiß es nicht, außer, dass ich total am Ende wäre, wenn ich du wäre. Nein, ich meine, ich wäre am Ende, wenn mir das angetan worden wäre, was dir angetan wurde.« Sie legte den Kopf schief. »Du siehst nicht aus, als wärst du total am Ende.«
    »Ich funktioniere. Ich … habe Erfahrung mit so etwas. Du nicht.«
    »Ich spüre es immer noch am ganzen Körper. Wie kleine Nachbeben. Ganz plötzlich fange ich an zu zittern, als ob … Ich weiß nicht, warum. Ich war ja nicht einmal das Ziel.«
    »Als ich das erste Mal sah, wie jemand getötet wurde, habe ich mich übergeben.«
    Sie lächelte. »Das ist eine sehr menschliche Reaktion.«
    »Ich war zehn, mein Wolf war noch nicht erwacht.«
    Erst zehn. Guter Gott. »Und das erste Mal, als du jemanden getötet hast?« Denn das war nicht das erste Mal gewesen. Dessen war sie sich sicher. Sie war sich nicht sicher, warum sie fragte, warum sie es wissen musste, aber sie wusste, es war nicht sein erstes Mal gewesen.
    Er schwieg so lange, dass sie schon dachte, er würde nicht antworten. »Sein Name war Brad Mettinger. Als ich ihn tötete, wusste ich das noch nicht. Damals verließ mein Vater noch häufiger das Clangut. Eines Abends besuchte er ein Sinfoniekonzert. Danach war er ruhelos, also gingen wir in den Park. Dort wurden wir von einem Leidolf-Einsatzkommando überfallen. Ich tötete den mit der Schusswaffe und machte die anderen kampfunfähig. Mein Vater tötete den vierten. Er – der vierte Leidolf – war in Wolfsgestalt.« Benedict fügte hinzu, als wollte er, dass sie nicht schlecht von Isen dachte: »Es ist schwerer, einen Wolf zu töten als einen Mann.«
    »Wie hast du dich gefühlt?«
    »Damals befriedigt. Ich hatte nicht

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