Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade
Rho bringen. Ein großer Schritt nach vorn, und er kniete vor ihr. Er legte die Hände auf ihre Hüfte – in ihren Taschen war nichts – und ließ sie über die Außenseite ihrer Beine gleiten.
Sie sah zwar zart aus und war dünn, aber unter dem Jeansstoff waren Muskeln. Das gefiel ihm. Auch wenn ihren Möglichkeiten Grenzen gesetzt waren, sie trainierte ihren Körper, respektierte ihn … und ging manchmal bis an diese Grenzen, wie der Verband um ihren linken Knöchel zeigte.
Wenn er korrekt vorgehen würde, würde er jetzt den Verband abnehmen müssen, um nachzusehen, ob keine Waffe darin versteckt war. Doch er tastete ihn nur sorgfältig ab. »Eine Verstauchung?«
»Ja.«
Ihre Stimme war atemlos. Er blickte auf und sah direkt in ihre grau-grün-blauen Augen. Und der Blick in diesen Augen …
Verlangen stieg in ihm auf, stark und süß. Er konnte sie nicht riechen, aber er hörte ihren schnellen Atem, sah die aufgerichteten Nippel unter dem T-Shirt. Sie mochte es, dass er sie anfasste. Sie wollte mehr.
Aber das Risiko war zu groß – für sie beide. »Heb die Arme«, sagte er wieder. Wenn seine raue Stimme ihn verriet, dann konnte er nichts dagegen tun. »Den Rest untersuche ich visuell.«
Das Rot ihrer Wangen wurde noch dunkler. »Dann musst du mich nicht mehr anfassen?«
»Nur wenn ich etwas sehe, das ich näher untersuchen muss.« Das hörte sich vieldeutiger an, als er beabsichtigt hatte.
Sie hob die Arme. Auch ihre Brüste hoben sich.
»Benedict«, sagte Shannon. Er hielt zwei Glasfläschchen in der Hand, eine war größer als die andere. Beide waren leer. »Die waren in ihrer Tasche.«
»Zaubertränke«, sagte Benedict sachlich.
»Hm, ja.« Sie lächelte hoffnungsvoll. »Einer hebt meinen Geruch auf, wie ich schon sagte.«
»Und der andere?«
»Hebt etwas anderes auf.«
Glaubte sie wirklich, sie würde mit einer so unzureichenden Antwort davonkommen? Doch der Rho würde sie weiter befragen. Benedict erhob sich und ging um sie herum. Unter dem engen T-Shirt konnte sie keine größeren Waffen versteckt haben. Die Möglichkeit bestand, dass sie eine Garrotte oder eine Nadel in ihrem BH versteckt hatte, doch das Risiko würde er eingehen. »Na gut«, sagte er. »Ich bringe dich jetzt zum Rho. Was immer du tust, um dich unsichtbar zu machen, bei mir wirkt es nicht.«
»Ich mache mich nicht unsichtbar, ich … huch ! «
Er hatte sie hochgehoben. Sie im Arm zu halten, war angenehm, aber es lenkte ihn ab. Das musste er mit einkalkulieren. »Pete«, sagte er zu seinem Stellvertreter, »es bleibt bei Alarmstufe Gelb. Todd, Shannon, folgt mir.« Er fiel in einen schnellen Laufschritt.
Seine Auserwählte funkelte ihn böse an. »Man hebt andere Leute nicht so einfach hoch.«
»So verletzt du dich nicht noch mehr, wenn du ohnmächtig werden solltest. Außerdem liegt das Haus des Rhos fast sieben Kilometer von den Kasernen entfernt. Selbst mit Stock wäre der Weg lang und beschwerlich für dich. Warst du mit dem Knöchel bei einem Arzt?«
Sie schüttelte den Kopf und presste wütend die Lippen aufeinander. Auch ihr Körper war angespannt, und sie hielt seinen Arm zu fest gepackt.
»Entspann dich. Ich lasse dich nicht fallen. Du hast noch ein körperliches Problem. Die Hüfte?«
»Ich wüsste nicht, was dich das an … – oh … tut mir leid!« Unwillkürlich war er zusammengezuckt, als sie auf die Wunde von letzter Nacht gedrückt hatte. Jetzt schwebte ihre Hand über seinem Arm wie ein nervöser Kolibri. »Du bist doch verletzt worden!«
»Nichts, das von Bedeutung wäre, wie ich gesagt habe. Es ist noch nicht ganz verheilt.«
»Dann solltest du mich erst recht nicht tragen.«
Aus irgendeinem Grund veranlasste ihn das, die Mundwinkel hochzuziehen. »Du bist meine Gefangene. Das heißt, ich kann dich tragen, wenn ich will. Du kannst mir deinen Namen genauso gut selber sagen. Er steht sowieso in den Zulassungspapieren deines Autos.«
»Du hast mein Auto gefunden? Vermutlich hast du so … aber das ist nicht – « Sie hielt abrupt inne und presste die Lippen aufeinander.
»Das ist nicht dein Auto? Trotzdem werden wir herausfinden, wem es gehört. Oder die Polizei.«
Verzweiflung huschte über ihr Gesicht. »Es ist nicht nötig, dass du die Polizei rufst.«
»Du hast unser Grundstück unbefugt betreten. Warum sollte ich nicht die Polizei rufen?«
»Bitte«, flüsterte sie. »Bitte, tu das nicht. Ich … ich kann dir nicht sagen, warum, aber damit brächtest du das Leben von jemand anderem in
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