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Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Titel: Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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vermutlich wird es noch Wochen dauern, bis sie sich so weit erholt hat, dass sie reisen kann. Ich bin bereit, meine Einwilligung zu geben, dass der Zirkel in San Diego stattfindet.«
    Damit machte er ein Zugeständnis. Ein großes. Langsam antwortete Rule: »Die Leidolf haben nichts dagegen einzuwenden. Was die Nokolai angeht … Ich werde natürlich mit meinem Rho sprechen müssen, aber ich sehe nicht, was dagegen spräche. Aber die Ybirra möglicherweise.«
    »Ich werde Manuel kontaktieren. Ich will es hinter mich bringen. Und ich glaube, er auch.«
    »Nun gut. Ich werde mit den Etorri und den Kyffin sprechen.« Der Clan der Kyffin war dominant, hatte sich aber vorübergehend den Nokolai untergeordnet, also war ihre Einwilligung eine reine Formsache. Eine notwendige Formsache zwar, aber Jasper könnte seinem Lu Nuncio nicht die Teilnahme verweigern. Was die Etorri anging: Rule bezweifelte, dass Stephen oder sein Vater Einwände erheben würden. Die Etorri unterstützten auch das Großtreffen der Clans. »Rufst du auch die Szøs an?«
    »Ja. Ich melde mich wieder, wenn ich mit Manuel und Andor geredet habe. T’eius ven «, sagte Edgar unvermittelt.
    » T’eius ven , Edgar.«
    Stirnrunzelnd legte Rule auf. Edgar war kein subtiler Mann – zumindest musste es jemandem so scheinen, der von einem Isen Turner erzogen war. Aber er war ein Rho, und das seit über vier Jahrzehnten. Seine Handlungen hatten oftmals mehr als einen Beweggrund.
    Welchen Nutzen hatte es für die Wythe, wenn das Treffen schnell stattfand? Rule konnte keinen erkennen, und doch hatte Edgar es so eilig, dass er sogar einen Treffpunkt vorschlug, der die Wythe offensichtlich benachteiligte. Misstraute er den Nokolai doch nicht so sehr, wie Rule angenommen hatte? Oder wollte er ihn nur auf eine falsche Fährte führen? Was für einen Vorteil zog er aus der Sache?
    Vor zehn Monaten hatte Isen Turner ein Großtreffen der Clans einberufen. Nach Jahrhunderten der Abwesenheit hatte ihre Erzfeindin erneut begonnen sich zu regen. Die Clans hatten zusammenkommen müssen, um Informationen auszutauschen und sich zu wappnen für das, was immer sie geplant hatte.
    Die Verhandlungen für das Großtreffen waren gut, wenngleich langsam vorangekommen. Die Szøs und die Etorri hatten sofort zugestimmt. Nach einigem Hin und Her hatten auch zwei der europäischen Clans zugesagt. Doch dann war Rule der Rho der Leidolf geworden, und das gegenseitige Misstrauen hatte die Planungen ins Stocken geraten lassen.
    Rule nahm den anderen Clans nicht übel, dass sie nicht wussten, woran sie bei ihm waren. An ihrer Stelle wäre er ebenfalls argwöhnisch gewesen. Das Gleichgewicht war gestört, daher hatte er keine andere Reaktion von ihnen erwartet. Doch das Großtreffen musste stattfinden. Sie mochte sich nicht wieder gerührt haben, seitdem sie ihn und Lily nach Dis gebracht hatte, aber früher oder später würde sie sich wieder zeigen.
    Um das Großtreffen einberufen zu können, mussten die Nokolai ihre dominanten Verbündeten in Nordamerika beruhigen. Zu diesem Zweck hatte Rule den Zirkel der Thronfolger zusammengerufen – in diesem Fall die Lu Nuncios der dominanten, in Nordamerika ansässigen Clans. Einen Treffpunkt zu finden, der weder den einen noch den anderen begünstigte, war nicht leicht gewesen, aber schließlich hatte man sich doch auf St. Paul einigen können. Das begünstigte zwar die Wythe, weil es geografisch am nächsten an ihrem Revier lag, aber der Clan der Wythe war der kleinste der dominanten Clans in den Staaten und deshalb am wenigsten in der Lage, diese Nähe gewaltsam auszunutzen.
    Außerdem war es der Clan, der am meisten Ärger machte. Die Wythe und die Ybirra waren die beiden Clans, die sich einem Großtreffen am hartnäckigsten widersetzten und die den Nokolai am meisten misstrauten. Die Ybirra hatten dazu noch Grund; zwar kamen die beiden Clans im Großen und Ganzen gut miteinander aus, aber die Ybirra waren die nächsten Nachbarn der Nokolai. Territoriale Empfindlichkeiten waren hin und wieder unvermeidlich, und die Ybirra hatten am meisten von den Nokolai zu fürchten. Die Unnachgiebigkeit der Wythe war mehr in Gewohnheit und der Persönlichkeit ihres Rhos begründet. Edgar vertraute Isen ganz einfach nicht und hatte es nie getan.
    Und nun hatte Edgar Rule angerufen. Das ergab keinen Sinn. Aus gutem Grund delegierten Rhos die politischen Manöver meist an ihre Thronfolger. Wenn ein Rho selbst die Verhandlungen führte, war der Einsatz, war das

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