Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Titel: Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
Vom Netzwerk:
Risiko einer Kränkung höher. Und ein Rho verhandelte fast immer nur mit anderen Rhos. Sonst wären die Machtverhältnisse zu ungleich verteilt. Ein Rho konnte zwar seine Macht nicht dazu nutzen, Mitglieder eines anderen Clans zu beeinflussen, aber alle Lupi reagierten instinktiv auf eine Clanmacht. Nicht alle auf die gleiche Weise, doch sie reagierten. Rule hatte einmal beobachtet, wie sein Vater mit einem einzelnen lauten Befehl eine Schlägerei zwischen zwei Kyffin beendet hatte.
    Nun war Rule sowohl Rho als auch Lu Nuncio. Vielleicht fand Edgar, dass es damit akzeptabel war, mit ihm zu sprechen. Aber wahrscheinlicher war, dass er Rule hatte überrumpeln wollen … und doch hatte er angerufen, um statt St. Paul als Treffpunkt San Diego vorzuschlagen, das mitten im Revier der Nokolai lag. Entweder hatte Edgar beschlossen, sich einem Großtreffen nicht mehr zu widersetzen, oder Rule entging etwas.
    So oder so, er musste seinen Vater anrufen. Doch nun war er bei Lilys Zimmer angekommen. Erst würde er nach ihr sehen. Vermutlich schlief sie, aber wenn nicht, würde sie sich über den Kaffee freuen, den er ihr mitgebracht hatte.
    Die Wachen teilten ihm mit, niemand hätte ihr Zimmer betreten, seitdem er gegangen war. Rule nickte und drückte die Tür auf. Sie saß noch genauso da wie eben, wach, das Kopfteil des Bettes angehoben, das Gesicht bleich vor Schmerzen. Sie sah ihn mit sorgenvollen Augen an.
    »Ich habe gerade mit Croft gesprochen«, sagte sie. »Der Heiler sagt, Rubens Herzinfarkt war nicht natürlich. Es war versuchter Mord. Laut Croft lässt sich aus Zeitpunkt und Gelegenheit schließen, dass es einer von uns war. Jemand vom FBI hat Magie angewendet, um Ruben zu töten.«

17
    Arjenie erwachte langsam zu den Klängen einer Flöte. Die Melodie kannte sie nicht, doch sie war so durchdringend und klagend, wie nur eine Flöte klingen konnte. Onkel Ambrose spielte so wunderschön …
    Ihr ganzer Körper schmerzte. Arme, Beine, Rücken, Schultern – so als hätte sie die Grippe. Sie wusste, was das zu bedeuten hatte. Doch selbst in halb wachem Zustand erkannte sie, dass der dumpfe Schmerz in ihrem Kopf eine Folge ihres Hungers war, nicht der Überbeanspruchung ihrer Gabe.
    Für einen Moment ließ sie sich von der Musik tragen. Noch benommen, fragte sie sich, was das für eine Melodie war und was Onkel Ambrose hier machte.
    Hier ? Ja, wo war denn hier?
    Sie schlug die Augen auf. Der Schmerz und der Hunger waren ihr vertraut. Der Raum, in dem sie aufgewacht war, nicht.
    Sie lag auf dem Rücken in einem fremden Bett. Unter ihrem Kopf lag ein Kissen. Ihren Körper bedeckte eine leichte Bettdecke. Die Decke über ihr war weiß, aber das war nicht wirklich ein Anhaltspunkt.
    Arjenie drehte den Kopf auf dem Kissen und kniff die Augen zusammen. Ohne ihre Brille sah sie nicht viel, aber abgesehen von ein paar verschwommenen Formen, die sie für Möbel hielt – ein kleiner Tisch neben ihrem Bett und ein Stuhl an der gegenüberliegenden Wand – , schien der Raum leer zu sein. Und außerdem klein. Die Wände waren weiß, unterbrochen von einer Tür und einem Fenster. Die Tür stand einen Spalt auf, jedoch nicht weit genug, dass sie hätte erkennen können, was dahinter lag.
    Dies war nicht ihr Hotelzimmer.
    Natürlich nicht. Langsam kam die Erinnerung zurück … der Brunnen, ihr Knöchel, Benedict Ohne-Nachnamen. Isen Turner. Cullen Seabourne, der gesagt hatte –
    Hastig setzte sie sich auf. Und zuckte zusammen, als sie einen Stich im Kopf spürte.
    Die Flötenmusik brach ab. Kurz darauf schwang die Tür auf, und eine große Gestalt – oben khaki, unten blau – erschien.
    Sie streckte eine Hand aus und tastete auf dem Tisch nach ihrer Brille. Ja! Sie schob sie sich auf die Nase.
    Benedict trug immer noch Jeans, aber mittlerweile hatte er sie mit einem Khakihemd ergänzt. Das er zu ihrem Bedauern zugeknöpft hatte. Im Ohr steckte ein Stöpsel, der, wie sie vermutete, zu dem Handy gehörte, das an seinem Gürtel steckte … neben einer Messerscheide, in der auch tatsächlich ein Messer steckte. Kein Taschenmesser – ein breites, langes Ding.
    Immerhin kein Schwert. »Hast du schon mal Probleme mit Türrahmen gehabt?«
    Er blinzelte überrascht. »Türrahmen?«
    »Nicht mit denen in Standardgröße. Ich sehe ja, dass du da durchpasst. Aber ich frage mich, ob deine Schultern durch schmalere Rahmen passen. Vielleicht musst du dich dann seitlich drehen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Du kannst doch nicht wirklich so

Weitere Kostenlose Bücher