Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Titel: Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
Vom Netzwerk:
Nachdruck. »Haben Serri und Sammi übers Wochenende zu Besuch kommen können?«
    Serri und Sammy waren offenbar im College, kamen aber regelmäßig nach Hause. Serri hatte einen neuen Freund. Sammy hatte eine Matheprüfung mit Bravour bestanden, überlegte aber, das Hauptfach zu wechseln. Dann wendete sich die Unterhaltung einem Gerät zu, das ihr Onkel erstanden hatte: eine Gesenkplatte. Benedict hatte den Begriff schon mal gehört, konnte sich aber nicht mehr erinnern, was es war.
    Während er lauschte, entdeckte Benedict Carl, der das Arbeitszimmer betrat, und winkte ihn heran. Arjenie brauchte etwas zu essen. Sie schien gar nicht zu bemerken, wie Carl kam und wieder ging, um gleich darauf wieder zurückkehren. Sie saß auf dem Bett, stocherte mit diesem Pick durch ihr feuchtes Haar und plauderte fünfzehn Minuten lang mit ihrer Tante, so entspannt, als wäre sie hier im Urlaub. »Ich lege jetzt besser auf«, sagte sie endlich. »Ich glaube, das Abendessen wird bald serviert. Sei gesegnet.«
    »Na gut, aber denk ja nicht, ich hätte nicht gemerkt, wie wenig du mir erzählt hast. Das ist nicht sehr beruhigend. Sei gesegnet, Liebes.«
    Arjenie runzelte die Stirn, als sie auflegte. »Sie wird sich Sorgen machen. Das kann ich leider nicht verhindern, aber wenigstens wird sie nicht die Polizei nach mir schicken.«
    Offenbar lag es ihr sehr am Herzen, dass die Polizei sich nicht einmischte. »Ist deine Tante eine Hellseherin?«
    »Nein, sie ist eine Finderin. Das sollte ihr eigentlich nicht das zweite Gesicht verleihen, aber sie weiß trotzdem immer, wenn einer von uns in Schwierigkeiten steckt. Dann spürt sie ein Kribbeln.«
    »Dein Onkel ist ein Schmied.« Jetzt war ihm wieder eingefallen, wozu man Gesenkplatten brauchte.
    »Hmhm. Mittlerweile kennt man ihn auch durch seine Skulpturen, aber mit der Schmiede verdient er sein Geld.«
    »Und deine Tante ist eine Wicca.« Wie sie höchstwahrscheinlich auch. Sie trug den Wicca-Stern an der Hand.
    »Das sind wir alle. Die ganze Familie, meine ich. Die meines Onkels schon seit Ewigkeiten. Da er nicht mein richtiger Onkel ist, habe ich es nicht von ihm geerbt, aber die Familie meiner Tante praktiziert Wicca seit mindestens fünf Generationen. Was davor war, weiß man nicht mit Sicherheit, weil meine Ur-Ur-Urgroßmutter adoptiert wurde, nachdem ihre Eltern bei einer Flut ums Leben kamen – die große Flut von Galveston, hast du davon gehört? Sie war sehr jung, als es geschah, und wir wissen nicht sehr viel über ihre leiblichen Eltern. Aber wir vermuten, dass sie Wicca waren, denn die Leute, die sie aufgenommen haben, waren keine, sie aber schon, und das gab es damals einfach nicht. Dass man zum Wicca konvertierte, meine ich. Ist das ein Müsliriegel in deiner Hand?«
    Er lächelte. »Zwei. Hier.«
    »Oh gut.« Sie riss einen auf und verschlang ihn mit akkuraten Bissen. Dann öffnete sie den zweiten, den sie langsamer aß. Dabei stellte sie ihm weiter Fragen. Tat es weh, sich zu wandeln? Wie oft tat er es? Welche Farben sah er als Wolf? War seine Sicht anders? Warum stellte er ihr keine Fragen?
    Das überließ er seinem Vater, und das sagte er ihr auch. Natürlich wollte sie sofort wissen, warum. Er wollte sie nicht anlügen, ihr aber auch nicht den Grund sagen, warum er sich zurückhielt, deswegen wich er aus, indem er erwähnte, dass Cullen Seabourne mit ihnen zu Abend essen würde.
    »Und seine Frau auch?«, fragte sie schnell.
    Er zog erstaunt die Augenbrauen hoch. »Du weißt aber viel über Seabourne.«
    »Das ist jetzt unwichtig. Kommt seine Frau auch?«
    »Das hat man mir nicht gesagt.« Was genau genommen auch wahr war, aber er war sich sicher, dass sie nicht dabei sein würde. Cynna verbrachte nämlich einige Tage bei der Rhej. Es hatte irgendetwas zu tun mit ihrer Ausbildung und den Erinnerungen, aber mehr wusste Benedict auch nicht. Niemand tat das, außer der Rhej und ihrer Schülerin.
    Arjenie biss sich auf die Lippe und nickte dann einmal, als würde sie sich selbst zustimmen. »Ich glaube, ich werde euch einiges erzählen, aber jetzt noch nicht. Du hast recht. Ich muss mit deinem Vater sprechen. Er ist derjenige, der entscheidet.«

19
    Der, der entschied, stieß zwanzig Minuten später auf der hinteren Terrasse zu ihnen. Seabourne war noch nicht eingetroffen. Was aber nicht seiner üblichen Unhöflichkeit geschuldet war, er hatte sie gewarnt, dass der Zauber diffizil war und er möglicherweise später kommen würde. Aber es kam ungelegen. Benedict musste

Weitere Kostenlose Bücher