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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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speist, nicht aus mir. Musste doch mit Cynna reden, oder? Wollte nicht, dass sie Angst hat.«
    »Außerdem musstest du den verdammten Schutzbann untersuchen. Und dich mit Sherry beraten. Und – «
    »Du bist angespannt.«
    Rule schnaubte. »Ich hasse Krankenhäuser.« So viel konnte er sagen. Cullen würde es akzeptieren, hatte es sicher auch erwartet.
    »Du brauchst Lily. Sie wird dir helfen.«
    »Sie ist im Wagen hinter uns.«
    »Du brauchst sie«, wiederholte Cullen und schloss die Augen.
    Cullen – oder sein Wolf – war ein viel zu guter Beobachter. Rule brauchte Lily in der Tat. Ihre Berührung würde ihm sehr helfen … wegen des Bandes der Gefährten. Das Band, das Lily erst verflucht, dann akzeptiert und schließlich zu schätzen gelernt hatte, weil es ihnen beiden Gutes brachte.
    Das Band der Gefährten. Das Geschenk der Dame.
    Der blutige Knoten in Rules Innerem zog sich immer fester zusammen.
    Sowohl der Mann als auch der Wolf hatten Angst um Lily, wollten sich nicht von ihr trennen, wollten das wiedergutmachen, was nicht in ihrer Macht lag. Doch es war der Mann, der sich verraten fühlte … und wusste, dass dieser Verrat nicht nur bei der Dame, sondern auch bei ihm selbst zu suchen war. Es war der Mann, der von Schuldgefühlen geplagt war.
    Du musst dein Einverständnis geben , hatte er Lily gesagt. Als sie neben dem sterbenden Brian gekniet hatten, hatte er ihr gesagt, dass die Dame nichts ohne ihr Einverständnis tun würde. Er hatte sie nicht gedrängt, die Clanmacht der Wythe anzunehmen, aber er hatte Beihilfe dafür geleistet. Er hatte gewusst, dass sie eigentlich nicht daran glaubte, als er sie darum gebeten hatte. Dass sie dachte, es sei rein hypothetisch.
    Er hatte sie nicht vor der Gefahr gewarnt. Weil er sie selbst nicht erkannt hatte.
    Dumm, dumm, dumm, …
    Sie fuhren langsamer, wendeten und bremsten noch weiter ab. Die Sirene verstummte. Als Rule über die Schulter zurück durch die Windschutzscheibe blickte, erhaschte er einen kurzen Blick auf die Türen der Notaufnahme, bevor der Rettungswagen nach rechts abbog und zurücksetzte. »Wir sind da«, sagte er zu Cullen und drückte seine Schulter.
    Cullens Augen flogen auf. Lebendige Augen, ganz eindeutig wach und bei Bewusstsein … doch nicht die eines Menschen. Wolfsaugen. Er sagte nichts, rührte sich nicht.
    »Gut«, sagte Rule leise. »Bleib ganz ruhig. Das ist gut.« Er machte das Zeichen für »Halt still«, um das Gesagte noch zu unterstreichen. Cullen-Wolf verstand zwar Englisch sehr gut, doch für einen Wolf war Körpersprache aussagekräftiger.
    Sie hielten an. Der Fahrer öffnete die Tür auf seiner Seite und sprang heraus. Der andere Sanitäter stieg zu Rule in den rückwärtigen Raum; Rule musste rutschen, um ihm Platz zu machen. Cullen drehte den Kopf, um Rule weiter im Blick zu behalten, woraufhin Rule erneut das Zeichen für »Halt still« machte.
    Er gehorchte und blieb liegen. Die Hintertüren des Rettungswagens wurden aufgerissen. Der Fahrer packte das Fußteil der Bahre und zog sie gemeinsam mit dem Rotschopf hinaus. Rule folgte und sprang leichtfüßig zu Boden … und erstarrte.
    Drei Pistolen waren auf sie gerichtet. Drei Pistolen, gehalten von drei uniformierten Wachmännern, die sich zwischen ihnen und den offenen Türen der Notaufnahme aufgebaut hatten. Nein – sie zielten auf den Patienten. Auf Cullen.
    Ein Grollen wollte in Rules Brust aufsteigen.
    Die Sanitäter blieben wie angewurzelt stehen. »He, was soll denn das?«
    »Nur eine Vorsichtsmaßnahme«, sagte einer der Wachmänner. Sein Haar war grau, seine Arme dünn, und sein Bauch glich das aus, was seine Brust über die Jahre verloren hatte. Er trug eine Gleitsichtbrille. Seine .45 hielt er mit beiden Händen gepackt. »Das ist ein Lupus-Patient. Wir wollen nur sicher sein, dass er niemanden verletzt.«
    »Ich weiß, dass er ein Lupus ist. Deswegen ist der andere ja da«, sagte der Rotschopf und deutete mit dem Kopf auf Rule.
    Der Blick des Wachmanns zuckte zu Rule hinüber. »Ist er auch ein Lupus?«
    »Ja, aber er war – «
    »Keine Bewegung, Sie da.« Die Pistole des Wachmanns schwenkte auf Rule. »Manny, gib Joe Deckung, während er dem auf der Bahre Handschellen anlegt. Ich sorge dafür, dass dieser hier sich nicht einmischt.«
    »Sie wissen, dass das illegal ist?«, sagte Rule freundlich. Er würde nicht knurren. Er würde ihn sich nicht greifen. Er würde dem Dummkopf nicht so fest ins Gesicht schlagen, dass es von seinem hohlen Kopf rutschte.

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