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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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»Es gibt keinen Grund, uns mit der Waffe zu bedrohen. Und Sie können mich nicht erschießen, nur weil ich meinen Freund begleite.«
    »Ich kann sicherstellen, dass Sie keinen Ärger machen. Das tue ich gerade. Treten Sie von der Bahre weg.«
    »Nein.« Rule holte langsam Luft. Er hatte sich unter Kontrolle, verdammt. »Ich werde jetzt die Hand auf die Schulter meines Freundes legen. Wenn Sie auf mich schießen, haben Sie zwei Patienten und eine Klage am Hals.« Gerade wollte er tun, was er angekündigt hatte, als sein Handy ihn mit elektronischen Geigenklängen unterbrach – einige Takte von Oleg Ponomarevs »Smelka«.
    Lilys Klingelton.

23
    »… bin in ungefähr fünf Minuten da«, sagte Lily Rule auf die Mailbox und legte auf.
    »Ist er nicht drangegangen?«, sagte Scott.
    »Vielleicht wacht ein Handy-Nazi über die Notaufnahme.« Ihre Finger kribbelten. Ihr Kopf fühlte sich seltsam an, als wären Luftblasen in ihrem Gehirn. Ein Gedanke, der sie ängstigte. Sie ballte die Hände zu Fäusten. Das klappte ohne Probleme. »An der Ampel rechts.«
    »Das Navi sagt, geradeaus.«
    »Und ich sage, nach rechts.«
    »Okay. Wo soll ich parken? Ein paar Blocks entfernt? Hinter dem Gebäude?«
    »Keine Zeit.« Auch ihre Zehen begannen jetzt zu kribbeln. Hyperventilierte sie etwa? Lily versuchte den Atem anzuhalten. »Ich springe schnell rein und sage Bescheid, dann fahren wir weiter.« Eigentlich müsste ihr noch genügend Zeit bleiben. Sjorensen hatte Lily angerufen, als Drummond im Gespräch mit dem Bundesanwalt war. Möglicherweise würde dieser es ablehnen, zum Richter zu gehen – doch die Chancen standen schlecht.
    »Okay. Hübsche Gegend hier. Viel Platz zwischen den Häusern.«
    Sie atmete aus, um sprechen zu können. Es hatte ohnehin nicht geholfen. »Ja. Das Haus der Brooks liegt auf der rechten Seite in ungefähr zwei Kilometern, gleich hinter einem kleinen Wäldchen. Altes Backsteingebäude, zwei Geschosse, runde Einfahrt.« Ob Ruben versuchen würde zu flüchten? Sollte er? Wollte sie, dass er es tat?
    Sie wusste es nicht. Genauso gut konnte es sein, dass er es ausstand, sich festnehmen ließ, auf das System vertraute. Noch vor zwei Wochen wäre sie von der Richtigkeit eines solchen Verhaltens überzeugt gewesen. Doch jetzt gab es die Schatteneinheit. In Rubens Vision würde das Land zerfallen, in zwei blutige Stücke zerrissen werden, von denen eines in Anarchie versinken, das andere eine Diktatur werden würde. Alle Lupi, alle magisch Begabten … tot. Vielleicht hatte Ruben seine eigene Verhaftung vorausgesehen und erwartete sie nun. Vielleicht war er auch schon geflohen. Oder er wusste ganz genau, was getan werden konnte, damit seine Visionen n icht Realität würden.
    Eine Sache jedoch war glasklar. Rubens Verhaftung war Teil ihres Plans.
    »Du vertraust dieser Frau, die angerufen hat«, sagte Scott. »Du glaubst ihr, dass Brooks verhaftet werden wird.«
    Natürlich hatte er beide Seiten des Gesprächs mitgehört. »Ich vertraue ihr zu fünfundneunzig Prozent, schätze ich.« Zwar kannte Lily Anna Sjorensen nicht sehr gut, aber was für einen Grund sollte sie haben, zu lügen? Außer vielleicht den, dass Lily sich angreifbar machte, wenn sie Ruben warnte und ihm damit eine Chance gab, der Verhaftung zu entkommen. »Vielleicht fünfundachtzig Prozent«, korrigierte sie sich selbst, als Scott dort abbog, wo sie gesagt hatte. Wieder ballte sie die Hände. Es ging, doch es fühlte sich nicht richtig an. Ihr Kopf fühlte sich nicht richtig an. »Aber wir lassen es darauf ankommen.«
    Die Chancen standen drei zu eins. Eigentlich nicht schlecht, vor allem, wenn nur eine Waffe direkt auf ihn gerichtet war – und das von einem Mann, der nur drei Meter entfernt stand.
    Drei Meter – das erhöhte die Chancen, dass Rule sich eine Kugel einfing, wenn er sprang. Aber ein Kopfschuss war höchst unwahrscheinlich – und es wäre wohl schon ein Kopfschuss nötig, um ihn aufzuhalten. Wahrscheinlich würde ihm gar nichts passieren. Auf diese Entfernung konnten nur wenige Menschen ein sich bewegendes Ziel treffen. Es sind Menschen hier , rief er sich in Erinnerung. Kugeln, die ihn verpassten, konnten die empfindlicheren Menschen um ihn herum treffen. Oder Cullen. Besser, er gab diesen Idioten mit den Waffen keinen Grund zu schießen.
    Er bemühte sich, ruhig zu wirken, als er die Hand auf Cullens Schulter legte. »Halt still«, sagte er beruhigend und spürte, wie angespannt sein Freund war. Sprungbereit. »Halt

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