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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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still.«
    »Hände hoch!«, bellte der Wachmann.
    »Das werde ich nicht tun. Haben Sie einen Hund, Officer?«
    Ein leichtes Beben durchlief den Arm des Wachmanns. Er stank nach Angst. »Reden Sie keinen Scheiß. Ihr verwandelt euch nicht in Hunde. Ich habe beim MCD gearbeitet, damals, als sie euch alle zusammengetrieben haben. Ich weiß, wozu ihr fähig seid.«
    Das bezweifelte Rule. Nicht, wenn der Mann glaubte, mit drei Metern Abstand wäre er in Sicherheit.
    Einer der anderen Männer hielt seine Pistole immer noch auf Cullen gerichtet, während der dritte seine wieder ins Holster gesteckt hatte und nun nach den Handschellen an seinem Gürtel griff.
    Rules Ton wurde schärfer. »Handschellen sind eine sehr schlechte Idee. Mein Freund ist schwer verletzt. Wenn Sie ihn fesseln, gerät er möglicherweise in Panik.«
    »Leg ihm die Handschellen an«, sagte der grauhaarige Wachmann heiser. »Los, mach’s.«
    Rule sah zu dem Sanitäter, der ihm am nächsten stand. Er erinnerte Rule ein bisschen an LeBron: groß, muskulös, dunkle Haut, rasierter Schädel. LeBron, der letzten Monat ums Leben gekommen war. »Ich möchte niemanden verletzen«, sagte er leise. »Cullen kann ich beruhigen, doch den Kollegen mit der Pistole offenbar leider nicht. Sie und ihr Freund sollten lieber von der Bahre wegtreten.«
    »Das werden sie nicht tun«, sagte eine raue weibliche Stimme aus dem Inneren der Notaufnahme. »Sie sind vertraglich verpflichtet, die Leute durch die Türen zu bringen. Sie werden ihn schön brav hier reinkarren. Ist das Ihr Mann?«
    »Beides sind meine«, sagte eine zweite Frau mit warmer, schleppender Stimme. Die Rhej, stellte Rule mit Erleichterung fest, als zwei Frauen durch die Türen der Notaufnahme traten. »Aber den auf der Bahre teile ich gern mit Ihnen, sobald er hier drinnen ist.« Sie ging zu Rule. »Ich nehme Cullen mit rein, während du die Sache mit diesen Jungs klärst. Sie haben Angst«, sagte sie, und ihre Stimme balancierte zwischen Mitleid und Zorn. »Vielleicht solltest du versuchen, ein bisschen weniger so auszusehen, als wolltest du ihnen die Kehle herausreißen.«
    Das hatte er versucht. Offenbar ohne Erfolg. »Ich bleibe bei Cullen. Er ist im Moment nicht in der Verfassung, so viele Fremde in seiner Nähe zu ertragen.«
    »Ma’am«, sagte der Wachmann mit den Handschellen, »gehen Sie bitte wieder hinein.«
    Ihn ignorierend blickte die Rhej hinunter auf Cullen, der reglos dalag, mit strahlenden, aufmerksamen und ganz und gar nicht menschlichen Augen. Sie nickte. »Ich kann sehen, was du meinst. Aber du kennst mich«, sagte sie beruhigend zu Cullen. »Ich werde dich nicht mit Fremden allein lassen, genauso wenig wie Rule. Belle? Rule muss bei unserem Patienten bleiben.«
    Die andere Frau trug Krankenhausuniform. Sie war kleiner, schwerer und älter als die Rhej, ihre Haut war einen halben Ton dunkler und ihr Gesicht von den Falten eines müden Zynismus gezeichnet. Doch sie bewegte sich leichtfüßig, als sie nun näher kam. »Harold, stecken Sie die verdammte Waffe weg.«
    »Gehen Sie zurück, Belle! Sie wissen nicht, wozu die imstande sind.«
    »Ich weiß, wozu sie imstande sind – jedoch nicht, mir eine Kugel in den Leib zu jagen, nur weil sie nervös sind.« Sprach’s und drängte ihren breiten Körper zwischen den Wachmann und die Bahre. »Nehmt ihn mit, Jungs.«
    »Lily!« Deborahs hübsche Augen weiteten sich. »Ist es … ist Fagin – «
    »Fagin?« Lily brauchte einen Moment, um zu verstehen, was Deborah meinte. Natürlich – sie hatte es in den Nachrichten gesehen. »Nein, ihm geht es gut. Oder, ihm wird es wieder gut gehen, schätze ich. Es ist schon ein Weilchen her, seit ich das letzte Mal etwas Neues gehört habe. Ich muss mit Ruben sprechen. Es ist dringend.« Der Wind hatte aufgefrischt. Lily wünschte, sie hätte eine dickere Jacke angezogen, kämpfte gegen das Zittern an.
    »Natürlich.« Deborahs Blick flog zu Scott, der hinter Lily stand. Er hatte darauf bestanden, sie zu begleiten. Vom Auto aus könne er sie schlecht schützen, hatte er gesagt. Lily hatte ihm nicht widersprochen. Dafür war es ihr nicht wichtig genug gewesen. »Das ist Scott. Scott, Deborah Brooks.«
    »Ma’am«, sagte er.
    Deborah öffnete die Tür weiter. »Kommen Sie herein.«
    Lily trat in die warme Luft, die nach Schokoladenkeksen roch.
    »Er ist in der Küche«, sagte Deborah und wandte sich dem Flur zu. Ihre flachen Schuhe klickten auf dem Holzboden. »Was ist passiert?«
    »Es gibt Ärger. Ich

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