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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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die Wölfe in ihrer Küche anstarrend. »Ein bisschen Huhn. Wir wollten einen Hühnereintopf mit Klößen zu Abend essen. Ich glaube … er hat ihn nicht verletzt. Sehen Sie? Ruben hat den … den anderen Wolf nicht verletzt. Er ist nicht so gefährlich wie Sie – «
    Der Kopf des schwarzen Wolfes zuckte vor. Im Bruchteil einer Sekunde hatte er Scotts Vorderbein mit den Zähnen gepackt. Trotz Scotts kurzem, hohem Aufjaulen hörte Lily deutlich das Krachen von Knochen.
    Deborah gab einen leisen, erstickten Laut von sich. Scott war ganz still. Ganz still.
    Langsam drehte der schwarze Wolf sich zu ihnen um, den Kopf gesenkt, mit aufmerksamem Blick.
    »Okay«, sagte Lily und dachte schnell nach. »Ich gehe jetzt zum Kühlschrank. Er wird mir nachgehen, weil ich mich bewege. Versuchen Sie, es zur Hintertür zu schaffen. Scott wird tun, was er kann.« Selbst auf drei Beinen konnte Scott kämpfen. Egal, was für eine Wirkung Rubens Clanmacht gerade auf ihn hatte, sie konnte Scott nicht lähmen, falls Ruben eine von ihnen angreifen sollte. Es war schließlich nicht die Macht seines Clans, oder? Scott war ein Leidolf, kein Wythe. Ruben mochte Scott zwingen können, sich zu ergeben, doch er würde sicher nicht in der Lage sein, ihn tatsächlich zu beherrschen.
    Sie dachte nach. Hoffte, dass der Einfall gut war. »Er muss etwas essen. Ich werde ihn füttern. Scott, ich weiß, dass du mich gehört hast. Wedle zur Bestätigung mit dem Schwanz oder tu etwas anderes.«
    Scotts Schwanz zuckte einmal hin und her.
    »Das werde ich nicht tun.«
    Lily sah die törichte, sture Frau neben sich an. »Doch, das werden Sie.«
    »Ich werde nicht weglaufen.«
    Lily atmete tief durch. »Er hat Scott das Bein gebrochen, weil er eine Bedrohung für ihn darstellt. Wir sind keine Bedrohung. Wir sind Beute.«
    »Dann sollten wir ihm wohl etwas zu essen geben. Und zwar schnell.«
    »Dann – « Lilys Schultern spannten sich an, als sie etwas wahrnahm. Gott sei Dank. Oh, Gott sei Dank. Jetzt mussten sie Ruben nur noch eine kleine Weile länger hinhalten. »Nehmen Sie sich lieber einen Stuhl.«
    »Was?«
    Der schwarze Wolf setzte sich leicht auf die Hinterbeine.
    Lily stieß Deborah fest zur Seite, griff nach dem Stuhl in ihrem Rücken, gegen den sie eben gestoßen war – und schwang ihn mit aller Kraft herum. Er traf den Wolf mitten im Sprung. Er fiel, rutschte ein Stück zurück und rappelte sich dann wieder auf. Scott stand ebenfalls aufrecht da und stellte sich erneut zwischen den anderen Wolf und die Frauen. »Rule!«, schrie Lily. »Beeil dich!«
    Vorn im Haus rumste es. Der schwarze Wolf schüttelte einmal den Kopf … und rannte geduckt auf sie zu. Schnell, schneller als vorher. Er lernte viel zu rasch, sich in dieser Gestalt zu bewegen. Er prallte gegen Scott und stieß ihn zur Seite. Lily wehrte ihn mit dem Stuhl ab – doch er verbiss sich in eines der Beine und zog daran.
    Riss ihr den Stuhl aus den Händen.
    Rule kam ins Zimmer gerannt – sprang – und wandelte sich – und war schon Wolf, als er mit dem schwarzen Wolf kollidierte.
    »Es ist Ruben!«, rief Lily ihm zu. »Ich weiß nicht, wie er riecht, aber es ist Ruben. Er ist ein neuer Wolf.«
    Der Kampf war kurz. Bei Rule konnte Ruben die Clanmacht nicht einsetzen, konnte ihn nicht einschüchtern oder ihn langsamer werden lassen, und Rule kannte diese Gestalt sehr genau. In wenigen Augenblicken hatte Rule den schwarzen Wolf beim Nacken. Der andere Wolf sank zu Boden. Rule ließ ihn los, und der Wolf rollte sich auf den Rücken, mit dem Bauch nach oben. Rule stellte sich über ihn, öffnete das Maul und packte Ruben bei der Schnauze.
    »Oh Gott, oh Gott, oh Gott«, flüsterte Deborah.
    »Keine Sorge. Er will ihm nur deutlich zeigen, dass es ihm ernst ist. Auch Ruben muss es ernst damit sein.«
    Eine Weile bewegten sich die beiden Wölfe nicht. Dann winselte Ruben leise.
    Rule hob den Kopf und sah Lily an. In seinen Augen las sie, so deutlich, als spräche er es laut aus: »Was, zum Teufel, ist hier los?«
    »Ich weiß es nicht. Ich weiß es nicht, aber er ist derjenige, den die Dame erwählt hat.« Sie zeigte auf den schwarzen Wolf, der immer noch still in der ergebenen Position dalag. »Als ich hier ankam … Ich erzähle es dir später, aber er hat jetzt die Clanmacht.«
    Rules Blick wanderte zu Deborah, die wieder Lilys Arm umklammert hielt. Dann zurück zu Lily. Er knurrte kurz.
    »Pech gehabt. Wenn die Dame nicht will, dass Deborah von der Clanmacht weiß, hätte sie sie nicht

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