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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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scheint, als würde es Ihnen nicht allzu viel ausmachen, dass Ruben sich in einen Lupus verwandelt hat.«
    Deborah sah ihr in die Augen. »Er war sterbenskrank. Jetzt ist er es nicht mehr.«
    »Er … sterbenskrank?« Ruben hatte gesagt, er habe einen Herzschaden. Das sei der Grund, warum er nicht mehr die Einheit – die reguläre Einheit – leiten könne. Dass er todkrank war, hatte er nicht gesagt.
    Deborah lächelte leicht. »Er glaubt, dass ich es nicht weiß. Als ob er so etwas vor mir verheimlichen könnte, nur weil er es nicht ausspricht! Aber ja, er rechnete damit zu sterben, sogar schon recht bald, glaube ich. Nun ist er aber ein Lupus. Und Lupi werden nicht krank, haben keine Herzprobleme. Das ist der andere Grund, warum ich gekommen bin.« Sie legte die gefalteten Hände auf den Tisch. »Macht es mir etwas aus, dass Ruben ein Lupus geworden ist? Es gibt vieles daran, das mir Angst einflößt, und vieles, das mir nicht gefällt oder das ich nicht verstehe oder beides. Aber das Einzige, das zählt, ist: Ruben war sterbenskrank. Jetzt ist er es nicht mehr.«
    Lily bekam hausgemachtes Chili und Maisbrot von einem barfüßigen Multimillionär mit einem Küchenhandtuch im Bund seiner Jeans serviert. Dann bat Isen die Wachen, die sich zwar im Haus aufhielten, aber keinen Dienst hatten, zu ihnen, und in der Küche wurde es so eng, dass einige im Stehen essen mussten, doch das schien sie nicht zu stören.
    Eigentlich war es ein wenig früh zum Abendessen, aber das Essen war fertig, und Lupi waren fast immer hungrig. Vor allem wenn es ofenwarmes Maisbrot und köstliches Chili mit echten Fleischstücken statt Hackfleisch gab.
    Deborah schien vergessen zu haben, dass sie schüchtern war. Vielleicht war das einer der Gründe, dass sie nun schon so lange unter Daueranspannung stand, aber vor allem lag es an Isens Anwesenheit. Lily hätte gewettet, dass sein freundlicher, unerbittlicher Charme Deborah in den ersten fünf Minuten dazu gebracht hatte, sich zu beruhigen. Er schaffte es, dass sie während des gesamten Abendessens mit ihm plauderte.
    Der gestrige Tag war hart für Deborah gewesen. Nachdem sie zugesehen hatte, wie ihr Ehemann sich in einen Wolf verwandelt und versucht hatte, sie zu fressen, hatte Drummond sie mit ins Hauptquartier zur Befragung genommen. Als Deborah endlich wieder nach Hause gehen durfte, hatten dort bereits ihre Eltern auf sie gewartet, die fanden, sie sollte bei ihnen einziehen, und anboten, ihr bei der Suche nach einem guten Scheidungsanwalt zu helfen. Es war zu einem Streit gekommen, und nun redeten sie nicht mehr miteinander.
    Lily machte sich eine weitere Notiz im Geist: Nach dem Abendessen Eltern anrufen . »Ich hoffe, Sie versöhnen sich wieder.«
    »In meiner Familie streitet man sich sehr höflich«, sagte Deborah. »Sie haben eigentlich nichts Böses über Ruben gesagt, aber das, was sie nicht gesagt haben, klang in dem, was sie gesagt haben, ziemlich deutlich durch. Ich dagegen hatte keine Lust, höflich zu sein. Nun erwarten sie sicher von mir, dass ich mich entschuldige. Doch ich bezweifle, dass ich das tun werde.«
    Lily glaubte ihr. Konnte es sein, dass Deborahs Eltern nie bemerkt hatten, dass sich unter dem sanften Äußeren ihrer Tochter solider, unnachgiebiger Granit befand? Wenn es so war, dann würden sie nun ein unsanftes Erwachen erleben. »Wo werden Sie denn jetzt wohnen?«, fragte sie plötzlich. »Ist es im Moment tröstlich für Sie zu Hause zu sein, oder ist es dort zu leer, oder … dort ist es möglicherweise nicht sicher.«
    »Ich habe diese Möglichkeit bereits erwähnt«, sagte Isen sanft, »doch meine Vorschläge sagten ihr nicht zu.«
    »Es ist mein Zuhause«, sagte Deborah. »Und ohne Ruben ist es leer dort, aber ich werde nicht zu meinen Eltern ziehen.«
    »Das ist verständlich«, sagte Lily, »und das hatte ich auch nicht im Sinn. Sie dürfen nicht vergessen, dass Ihre Entscheidung Auswirkungen auf die Lupi hat, die sie schützen.«
    »Aber die waren doch wegen Ruben da, nicht … oh.« Deborah war stur, nicht dumm. Lily sah zu, wie sie darüber nachdachte und begriff, dass Rubens Abwesenheit nicht bedeutete, dass ihre Feinde sie in Ruhe lassen würden. Sie war immer noch ein Werkzeug, das sie gegen ihn benutzen konnten. »Ich weiß nicht, wo ich hingehen könnte.«
    »Ich dachte da an Fagins Haus.«
    »Ich … das … « Deborah schloss den Mund und dachte nach. »Sie meinen, wenn der Elementargeist mich hineinlässt?«
    »Es ist nur eine Vermutung,

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