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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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die Hand auf die Schulter. »Möchtest du mir jetzt sagen, was dich bedrückt?«
    »Ich habe keine geheimen Sorgen. Nur die offensichtlichen.«
    »Nun?«
    »Ich würde gerne etwas wissen.« Als sie ihm diesen halb privaten Moment abgeluchst hatte, hatte sie gar nicht vorgehabt, ihn danach zu fragen, aber … »Wenn ein Lupus das Lied des Mondes hört, hört er dann die Dame? Ihre Stimme?«
    Er antwortete nicht sofort. Endlich sagte er: »Es fällt mir schwer, diese Frage zu beantworten. Normalerweise sprechen wir nicht darüber, wie wir das Lied des Mondes erleben.«
    »Das ist zu intim.«
    »Nein.« Er lächelte beruhigend und gab ihr einen leichten Klaps. »Wir reden nicht darüber, weil diese Erfahrung außerordentlich persönlich ist, deshalb weiß ich nicht, ob andere genauso wie ich antworten würden. Für mich ist es keine Stimme, und doch ist es das Lied der Dame. Der Mond ist ihr Instrument, oder vielleicht ist sie das Instrument des Mondes.«
    »Du hörst sie nicht in Worten.«
    »Nein. Wenn Licht Musik wäre, würde es sich anhören wie das Lied des Mondes. Eines aber haben alle Lupi gemeinsam. Wir hören das Lied des Mondes nicht mit den Ohren, obwohl wir es hören und nicht auf eine andere Art wahrnehmen.«
    Ja. Ja, so war es. Etwas riss auf, und Worte kamen herausgeströmt. »Ich wollte nie ein Rho sein. Das hätte mein Leben so durcheinandergebracht, dass ich es mir überhaupt nicht vorstellen möchte. Deshalb wollte ich die Clanmacht nicht behalten. Ich muss mich nicht in einen Wolf verwandeln können. Ich bin glücklich, so wie ich bin. Nur werde ich nun wohl nie wieder ihre Stimme hören und das … « Sie blinzelte schnell. Verdammt. Sie wollte nicht weinen. »Es muss wundervoll sein, das Lied des Mondes immer hören zu können.«
    Da Isen Isen war, antwortete er ihr nicht mit Worten. Er zog sie in seine Arme, sodass es ihr noch schwerer fiel, nicht in Tränen auszubrechen, was dumm war. Weinen war einfach dumm. »Es ist ja nicht so, als hätte ich unbedingt ein Lupus sein wollen.«
    »Hmm«, machte er und strich ihr sanft übers Haar.
    »Wirklich nicht«, bekräftigte sie. Ihr Kopf lag an seiner breiten, kräftigen Schulter. Er roch nach Waschmittel und Wärme. Ja, tatsächlich, er roch warm. »Aber ich habe mich gefragt … ich dachte, vielleicht war es das, was die Clanmacht versucht hat. Mich in einen Lupus zu verwandeln. Ohne Erfolg und zu meinem Schaden, aber trotzdem hat sie es versucht. Und ein Teil von mir … ein Teil von mir hat gedacht … « Ein tiefer Seufzer schickte einen Schauer durch ihren Körper. »Aber es ist nicht passiert. Ich habe kein Lupus-Blut in mir, nicht wahr?« Sie richtete sich auf und rückte von ihm ab. »Sag Rule nicht, dass ich deswegen geweint habe.«
    »Nicht, wenn du es nicht wünscht.«
    »Das will ich nicht. Und das war es auch nicht, was ich dir sagen wollte.«
    »Nicht?« Er wartete, gütig und geduldig. Ein Buddha-Wolf.
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass du von der anderen Einheit weißt. Der Schatteneinheit.«
    Er nickte.
    »Letzte Woche hat Ruben mich gebeten, dazuzukommen. Ich habe abgelehnt. Ich weiß nicht, wem ich sagen soll, dass ich meine Meinung geändert habe. Denn das habe ich. Ich will dabei sein.«
    Langsam verzog sich Isens Mund zu einem Lächeln. »Im Moment ist Ruben natürlich vom Verkehr mit der Außenwelt abgeschnitten. Aber er hat einen Stellvertreter. Ich sorge dafür, dass Rubens zweiter Mann von deinem Angebot erfährt.«

28
    Die Rhej sollte recht behalten. Mist.
    Nachdem Isen gegangen war, ging Lily zurück in die Küche, wo die Rhej Deborah einen Einführungskurs in die Welt der Lupi gab. Sie sprachen gerade darüber, was aus einem Clan einen Clan mache – mit anderen Worten: die Clanmächte. »Rule hat mich zwar schief angesehen, als ich ihm sagte, dass ich Deborah von den Mächten erzählt habe«, sagte Lily, »aber gescholten hat mich deswegen niemand.«
    Die Rhej schenkte ihr ein müdes Lächeln. »Du bist eine Auserwählte. Ich bin eine Rhej. Uns hat die Dame erwählt, deswegen haben wir das Recht, das Geheimnis der Dame preiszugeben. Die meisten Lupi würden denken, dass du nur das getan hast, was die Dame wollte.«
    »Nicht immer, wenn ich den Mund aufmache, spricht die Dame durch mich. Ich habe sie nur einmal gehört.«
    »Ein Mal, von dem du weißt«, sagte die Rhej freundlich und wandte sich wieder Deborah zu.
    Wenn Deborah die Rhej an ihrer Seite hatte, war Lilys Hilfe nicht nötig, deswegen begab sie sich ins

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