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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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zur Tür.«
    Isen bedachte sie mit einem undurchdringlichen Lächeln und bat José, zum Abwasch ein wenig Musik aufzulegen, damit er ungestört mit Lily sprechen konnte. José steckte sein Handy in die Dockingstation auf dem Küchentresen, woraufhin sie alle in den Genuss von Led Zeppelin kamen.
    Kopfschüttelnd sah Lily Isen an. »Das war sehr viel weniger raffiniert und diskret, als ich es von dir gewohnt bin.«
    »Ich bin flexibel. Manchmal funktioniert die direkte Art am besten. Du wolltest mich zur Tür bringen?«
    Zusammen gingen sie zur Haustür. »Fährst du mit dem Wagen nach New York zurück?«
    »Meine Reiseroute und meine Beförderungsmittel sind kompliziert. Der Mercedes hat ein Navigationssystem, das vermutlich nachzuverfolgen ist. Dabei fällt mir ein: Benedict hat mir gesagt, es sei möglich, meinen Standort per GPS zu ermitteln, deswegen lasse ich mein Handy am besten ausgeschaltet. Cullen hat dafür gesorgt, dass auch Rules Handy aus ist.«
    Daran hätte sie selbst denken sollen. Warum war ihr das nicht eingefallen?
    Weil sie sonst diejenige war, die diese polizeilichen Überwachungstechniken nutzte, und nicht diejenige, die versuchte, sie zu umgehen. »Wie kann ich dich erreichen?«
    »Benedict hält immer ein paar nicht zu ortende Prepaidhandys bereit. Ich habe zwei bei mir. Man sagte mir, dass diese Geräte außerhalb von großen Städten Mühe haben, ein Netz zu finden, aber zwei Netze zur Auswahl zu haben, hilft vielleicht. Hier sind die Nummern.« Er blieb stehen, als sie das Wohnzimmer erreicht hatten, und gab Lily einen Zettel. »Ich bin froh, dass du um ein Gespräch gebeten hast. Ich wollte dich auch unter vier Augen sprechen.«
    »Ach ja?«
    Er lächelte. »So argwöhnisch – und zu Recht. Ich biete dir meinen Rat an, was mir lästig ist, aber ich hoffe, dass du ihn dir trotzdem anhörst. War Rule in letzter Zeit gereizt? Ungewöhnlich gereizt?«
    »Das ist eine Frage, kein Rat.«
    »Und eine, die du nicht beantwortest, was auch eine Antwort ist. Lily, du weißt, wie groß unser Drang ist, Frauen zu schützen. Seitdem du und Rule Gefährten seid, warst du oft in Gefahr. Er ist so gut damit klargekommen, dass dir vielleicht gar nicht bewusst ist, wie stark dieser Trieb bei einem Lupus ist, wenn es um seine Auserwählte geht. Ich glaube, es gibt zwei Gründe, warum er überhaupt in der Lage ist, damit fertigzuwerden. Erstens, er weiß und akzeptiert, dass du dich in Gefahr begeben wirst, wenn es nötig ist. Denn so bist du, und das macht dich aus. Sein Wolf hilft ihm dabei«, fügte er hinzu. »Wölfe sehen ihre Gefährtinnen nicht als Welpen, die man umsorgen und schützen muss, sondern als Partnerinnen – auf der Jagd, im Kampf handeln sie gemeinsam.«
    Sie musste lächeln. »Dann habe ich das also seiner Wolfseite, nicht seiner menschlichen zu verdanken?«
    »Vielleicht.« Er lächelte kurz. »Aber es gibt noch einen Grund. Ich habe den Verdacht, dass auf irgendeiner Ebene, ob er sich nun dessen bewusst ist oder nicht, Rule immer geglaubt hat, dass die Dame dich beschützt.«
    »Das ist … nicht sehr vernünftig.«
    Er seufzte. »Als Junge hat Rule die Dame idealisiert. Das kommt davon, weil er von vielen bemuttert, aber von der Frau, die ihn geboren hat, verlassen wurde. Kleine Jungs fühlen oft eine innige Liebe zu ihren Müttern. Rule liebte viele Frauen auf dem Clangut, die halfen, in aufzuziehen, aber nicht auf diese Art. Seine Mutterbindung hatte er zu der Dame … oder seinem jugendlichen Verständnis von ihr.«
    »Du meinst, er hat einen Mutterkomplex.«
    »So kann man es auch ausdrücken, ja.«
    Doch jetzt drohte Lily Gefahr wegen der Dame. Dessentwegen, was Rules Mutterfigur mit der Clanmacht tat. »Jetzt kommen wir wohl zu dem Teil, in dem du mir den Rat gibst.«
    »Rules Wolf akzeptiert immer noch dein Bedürfnis, notwendige Risiken einzugehen. Aber Rule, der Mann, ist nicht mehr der kleine Junge, der die Dame idealisiert. Möglicherweise denkt er nicht vernünftig, wenn es um deine Sicherheit geht. Hab Geduld mit ihm. Du kannst dieses Problem nicht für ihn lösen. Du kannst ihm eine gleichwertige Partnerin sein. Und du kannst Geduld mit ihm haben.«
    Das hörte sich an wie der Rat aus einem chinesischen Glückskeks. Was ihn nicht zu einem schlechten Rat machte – nur war er fürchterlich allgemein. Das, was er sonst noch gesagt hatte, allerdings … Isen hatte Menschenkenntnis. Er kannte seinen Sohn. Sie nickte langsam. »Ich werde daran denken.«
    »Gut.« Er legte ihr

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