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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Wohnzimmer und brachte es hinter sich: Sie rief ihre Eltern an.
    Was sowohl besser als auch schlechter lief, als sie erwartet hatte. Ihr Vater bestand darauf, als Erster mit ihr zu sprechen, und konnte sich tatsächlich gegen ihre Mutter durchsetzen. Leise fragte er sie: »Ganz ehrlich, hast du den Eindruck, dass du das Richtige getan hast?« Lily bejahte. »Dann bin ich stolz auf dich. Sei kein Opfer oder eine Märtyrerin. Kämpfe, aber suche dir deine Gegner klug aus.« Während Lily die Tränen in die Augen traten, verlangte ihre Mutter fordernd das Telefon und erläuterte ihr ihren ehrgeizigen Plan von gerichtlichen Klagen – gegen das FBI , den festnehmenden Beamten, das Gefängnis, in dem sie gewesen war, und möglicherweise sogar den Senat der Vereinigten Staaten, auch wenn Lily nicht verstand, warum ihre Mutter dachte, insbesondere der Senat sei verantwortlich für die Ungerechtigkeit, die Lily durch diese Haft widerfahren war.
    Also weinte sie ein bisschen und lachte dann – auch wenn ihre Mutter nicht verstand worüber – und fand anschließend, dass sie nun auch genauso gut Nägel mit Köpfen machen und ihre Großmutter und ihre beiden Schwestern anrufen konnte. Und dann Toby. Isen hatte ihn zwar schon darüber informiert, dass sie nicht mehr im Gefängnis war, aber er würde es sicher gern noch einmal von ihr persönlich hören.
    Toby wollte wissen, wie es so im Gefängnis gewesen sei, und ob sie irgendwelche Mörder kennengelernt habe und ob es ihrem Arm jetzt wieder besser ging. Und war es nicht cool, dass Mr Brooks ein Lupus geworden war? Und würden sie und Dad bald nach Hause kommen können?
    Ihrem Arm ging es wirklich besser. Im Gefängnis hatte es gestunken, und es war langweilig wie sonst nirgendwo, und die meisten Menschen, die dort waren, waren bedauernswerte Menschen, die Mist gebaut hatten, keine Mörder, auch wenn manche von ihnen sauer waren, dass sie dort waren, und glaubten, jemand anders sei schuld daran. Und zur letzten Frage: nein, sie glaube nicht, dass sie bald nach Hause kommen könnten.
    Als sie schließlich den letzten Anruf beendet hatte, wollte Deborah aufbrechen. Lily versuchte, sie zu überreden, die Nacht über zu bleiben, nur zur Sicherheit, doch das lehnte sie ab, erklärte sich aber bereit, Lily am nächsten Tag in Fagins Krankenhauszimmer zu treffen.
    Als Deborah schließlich um zehn nach sieben ging, war Lily erschöpft. Trotzdem machte sie sich noch an die Arbeit. Sie musste dringend ihre Gedanken zu Papier bringen. Auch wenn sie sich während ihres Aufenthalts im Gefängnis die meiste Zeit gelangweilt hatte, war ihr doch einiges klar geworden. Außerdem musste der weitere Verlauf der Ermittlung geplant werden … die sie mit oder ohne Marke weiterführen würde. Denn das war, verdammt noch mal, ihre Aufgabe.
    Eineinhalb Stunden später wollte ihr Hirn nicht mehr mitmachen. Sie gab auf und stellte die Nachrichten an.
    Einer von Friars Lieutenants sprach gerade mit einem scharfen Kritiker des rechten Flügels. Paul Chittenden war sehr blond und sehr gepflegt; er erinnerte sie ein wenig an Dennis Parrott, auch wenn sie sich abgesehen von ihrer gelackten Art äußerlich nicht ähnelten. Er versicherte dem sehr blonden Interviewer, dass die Demonstrationen von Humans First friedlich verlaufen würden. »Auch wenn Humans First das Recht, Waffen zu besitzen und zu tragen, gemäß dem zweiten Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten, verteidigt, unterstützen wir doch keine Gewalt.« Er sprach darüber, wie wichtig diese Demonstrationen seien, wenn man bedachte, wie korrupt die intransparente Einheit der Bundespolizei ganz offensichtlich war. Damit meinte er selbstverständlich Rubens Flucht vor der Verhaftung.
    Lily hörte so lange zu, bis ihr Name genannt wurde, dann schaltete sie aus, stieg aus ihren Kleidern und ins Bett, zu müde, um noch in ihren Pyjama zu schlüpfen, obwohl noch andere im Haus waren.
    Doch das erste Mal seit beinahe einem Jahr war Rule nicht an ihrer Seite, und es gelang ihr nicht, ihren Verstand zum Schweigen zu bringen. Dabei tat er eigentlich nichts Nützliches, drehte sich nur im Kreis, verlor sich in verschiedenen Katastrophen: in einigen, die tatsächlich passiert waren – wie zum Beispiel, dass man sie verhaftet hatte – , und anderen, die noch nicht passiert waren, aber passieren würden . Wie zum Beispiel, dass Croft sie feuern würde, und ein paar wenigen, die tatsächlich nur Hirngespinste eines überdrehten Hirns waren, das

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