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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Wollen Sie mir von Ihren Gefühlen erzählen?«
    »Das ist eine Klippe, der Sie sich nicht nähern sollten.«
    In der Mitte des Esszimmers blieb Karonski stehen. Er seufzte. »Lily.«
    Auch sie blieb stehen. Das Wohnzimmer, das Esszimmer und die Küche des Reihenhauses lagen hintereinander, sodass es in diesem dunklen Innenzimmer keine Fenster gab. Trotzdem konnte sie Karonskis Miene deutlich erkennen. Ihr Magen zog sich zusammen. »Ja?«
    »Ich bin aus zwei Gründen hier. Zwei Einheiten, zwei verschiedene Pflichten. Mit der offiziellen fange ich an. Bis das Ergebnis der verwaltungsgerichtlichen Anhörung feststeht, müssen Sie Ihre Marke und Ihre Dienstwaffe abgeben. Croft dachte, auf diese Art wäre es leichter – wenn ich sie abhole und Sie dazu nicht in die Zentrale kommen müssen.«
    Sie schluckte. Schluckte noch einmal. Sie hatte einen fauligen Geschmack im Mund. »Meine Dienstwaffe ist zu Hause in San Diego. Ich trage sie nie bei mir. Sie ist zu groß für meine Hand. Ich … « Ihre Stimme zitterte. Sie zwang sich, mit fester Stimme weiterzusprechen. »Ich kann jemanden bitten, sie zur dortigen Dienststelle zu bringen.«
    »Das geht auch. Aber kümmern Sie sich schnell darum.«
    Sie nickte steif. »Meine Marke. Die ist in meiner Handtasche. In der Küche.« Mit mechanischen Bewegungen drehte sie sich um. Jetzt nicht darüber nachdenken. Sie würde es einfach tun und nicht darüber nachdenken.
    Als sich Karonskis Hand auf ihre Schulter legte, zuckte sie erschrocken zusammen.
    Seine Stimme war leise und rau. »Sie haben Ruben zur Flucht verholfen. Noch bevor Sie sich entschieden hatten, zu uns zu kommen. Sie haben das Richtige getan, und das hat Sie verdammt viel gekostet.«
    Sie schluckte wieder. Mist, hoffentlich wurde ihr jetzt nicht übel. »Ich habe ihn gewarnt. Rule hat ihm zur Flucht verholfen.«
    »Und ich würde wirklich gerne wissen, wie er das getan hat.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich es Ihnen sagen kann.«
    »Ich kann es aber«, sagte Rule von der Küchentür her. Er hielt ihre Handtasche in der Hand. »Und werde es auch tun, doch hier gilt der Grundsatz ›Kenntnis nur, wenn nötig‹, Abel und ich entscheiden, für wen diese Kenntnis nötig ist. Nicht für Sie.« Er sah sie an. »Ich kann das machen. Das musst du nicht tun.«
    »Doch.« Es war ihre Aufgabe. Das musste sie ganz allein tun. Sie nahm ihm die Handtasche ab. Ihre Marke steckte in einem Ledermäppchen in der Außentasche. Ihre Finger waren so steif und ungelenk, dass sie zwei Versuche brauchte, um sie herauszuziehen. Ohne ein Wort hielt sie sie Karonski hin.
    Er seufzte tief. Und nahm sie.
    Rule trat hinter sie. Sie hatte Angst, dass er sie umarmen würde, versuchen würde, sie zu trösten, denn dann würde sie endgültig die Fassung verlieren. Vielleicht wusste er das, oder vielleicht hatte er ihre steifen Schultern bemerkt, denn er legte nur leicht die Hand darauf und sagte zu Karonski: »Kaffee?«
    »Gern.«
    Lilys Herz schlug immer noch heftig, als sie und die beiden Männer in die Küche gingen. Etwas schien in ihrer Kehle zu stecken. Doch alles würde gut. Auch das ging vorbei, und alles würde gut … so gut wie möglich. Irgendwann in einer fernen Zukunft, die sie im Moment noch nicht sehen konnte.
    Cullen war wieder dabei, mit seinen leuchtenden Glyphen oder Runen, oder was immer es war, zu spielen. Das abgegriffene Buch lag offen vor ihm. Der Duft von frischem Kaffee hing in der Luft.
    Lily goss sich eine Tasse ein. Ihre Hände waren ruhig genug. Rule gab Karonski einen Becher und zeigte auf den Tisch. Sie setzten sich. Cullen ignorierte sie.
    »Also?«, sagte Karonski zu Rule. »Was ist mit der Erklärung?«
    »Nur vorab ein paar Worte an Lily.« Rule sah sie an. »Die Kommunikationsabteilung« – seine Lippen zuckten – »hat die Parole ausgegeben, dass von jetzt an mir statt Ruben berichtet wird. Den Grund habe ich nicht genannt. Die meisten werden ohnehin vermuten, dass er sich versteckt halten muss. Bisher habe ich noch nicht entschieden, wem und wie vielen ich den wahren Grund mitteile.« Er sah Karonski an. »Aber Sie sollten ihn kennen, Abel. Ruben ist jetzt ein Lupus und der Rho des Wythe-Clans.«
    Karonski fiel nicht vom Stuhl. Aber fast. Er wollte wissen, wie das möglich war, doch Rule ging nicht weiter darauf ein, teilte ihm aber mit, dass es Ruben gut gehe, er jedoch als neuer Wolf für eine ganze Weile nicht als Mann auftreten könne. Wie lange, sei unmöglich zu sagen, denn bisher habe es noch nie

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