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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Geister. Doch es gab auch Berichte über ›bœse Bestien‹ und häufige Erdbeben und etwas darüber, dass die ›Zeit schîf‹ ist. Ich weiß nicht, wie verlässlich das ist«, sagte sie entschuldigend, »aber ein bisschen Wahrheit steckt vermutlich darin. In meiner Familie hält man das Ende der Geschichte für die Lehre, die daraus zu ziehen ist. Die benachbarten Dörfer holten einen Priester, der die Geister vertreiben sollte. Das tat er auch, und außerdem ›tränkte er das Land mit Geist, um den Riss zu schließen‹, und die seltsamen Vorkommnisse hörten auf.«
    »Hmm.«
    Die Rhej lachte. »Du kannst sehr viel Skepsis in diesen einen Laut legen. Ich glaube, du solltest mit einem Priester reden.« Sie lachte wieder. »Pardon, so war es nicht gemeint. Ich wollte damit sagen, dass die Kirche vermutlich mehr über diese seltsamen Vorkommnisse an Stätten von Todesmagie weiß als ich. Aber auch davon abgesehen, solltest du die Kirche darüber informieren. Die katholische Kirche ist sehr erfahren darin, bestimmte Arten von Geistern zu vertreiben. Die Seelen der Getöteten brauchen vielleicht die Macht der Kirche, um das, was ihnen genommen wurde, zu ersetzen, damit sie ihre Transition vollenden können.«
    Damit waren es schon zwei, die fanden, Lily sollte sich an einen Priester wenden. »Ich erwarte den Anruf eines mit Cynna bekannten Priesters, der mir vermutlich etwas zu dem Fall sagen kann. Ich werde ihn danach fragen.«
    »Gut.«
    »Die andere Sache, die ich dich fragen wollte, ist: Gibt es irgendeinen Weg, mit dem Geist zu sprechen, wenn er sich wieder zeigt?«
    »Da kann ich dir nicht weiterhelfen. Wenn du ein Medium wärst, wäre das etwas anderes, aber Medien und Nichtmedien erleben Geister auf so unterschiedliche Art, dass das, was ich in meiner Ausbildung gelernt habe, auf dich nicht zutrifft.«
    »Könntest du eventuell nach D.C. kommen?«
    Sie schwieg kurz, dann sagte sie: »Ich fürchte, nein. Ich bin bereits eine Verpflichtung eingegangen, die ich einhalten muss.«
    Es war die kurze Pause, die Lily misstrauisch machte. »Rhej-Geschäfte, über die du nicht sprechen kannst?«
    Es folgte wieder eine Pause, dann ein leises Lachen. »So könnte man es nennen.«
    »Das war es jedenfalls, was die Rhej der Leidolf sagte, als sie mich um fünfhundert Dollar anhaute, bevor sie zum Flughafen aufbrach.«
    Das schien die Rhej der Etorri köstlich zu amüsieren. Lachend wiederholte sie es, um sich dann gut gelaunt zu ver abschieden.
    »Ich überlege mir gerade«, sagte Rule, als der Wagen langsamer wurde, »ob ich meinen Vater anrufen soll, um ihn zu fragen, ob die Rhej der Nokolai ebenfalls mit unbekanntem Ziel verreist ist.«
    »Das ist sie sicher nicht.« Die Rhej der Nokolai war blind. Da konnte sie wohl schlecht ganz allein verreisen … oder doch? »Vielleicht ist das keine üble Idee. Nicht, dass es uns irgendwie weiterhelfen würde, denn dann wissen wir immer noch nicht, was sie aushecken. Mittlerweile fange ich an, Cullens Einstellung zu Rhejes zu verstehen.«
    »Sie wissen, wie man Stillschweigen bewahrt.«
    Der Wagen hielt an einer roten Ampel. Zusammen mit ein paar Dutzend anderen vor ihnen. Die Schlange war so lang, dass sie ein paar Grünphasen brauchen würden, um die Kreuzung zu überqueren. Es waren nur noch zwei Blocks bis zu Sjorensens Wohnung. Mit dem Fuß tippend überlegte Lily, ob sie aussteigen und den Rest zu Fuß gehen sollte.
    »Arschlöcher«, murmelte Scott.
    »Was?«, sagte Rule.
    »Tut mir leid. Ich hätte nichts sagen sollen. Der Aufkleber auf dem grauen Geländewagen ärgert mich.«
    Erst als ihre eigene Autoreihe sich wieder in Bewegung setzte, konnte Lily ihn sehen: einen glänzend grauen Nissan Geländewagen mit drei Kindern auf dem Rücksitz – zwei Jungen und einem süßen kleinen Mädchen mit Zöpfen – und zwei Aufklebern auf der Heckscheibe. Auf einem stand » Humans First «, auf dem anderen »Hupe, wenn du Wers hasst.«
    Lily traute ihren Augen nicht. »Jesses. Hupen, um seinen Hass auszudrücken. Vermutlich finden sie sich auch noch ganz witzig.« Einer der Jungen warf etwas nach dem anderen. Die Mutter drehte sich um und sagte etwas zu ihnen, ohne zu schreien. Sie sah nett aus, mütterlich.
    »Wahrscheinlich sind sie wegen der Demonstration von Humans First hier«, sagte Rule. »Morgen findet die große Kundgebung statt.«
    Daran hatte sie gar nicht mehr gedacht. Es war so viel passiert, dass sie fast die von Humans First geplanten Demonstrationen vergessen hatte.

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