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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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nicht. Und bevor du darauf hingewiesen hast, habe ich mir keine Gedanken darüber gemacht.«
    Doch auch jetzt sah er nicht besonders glücklich darüber aus. »Ich schätze, es wird sich herausstellen. Hast du – « Ihr Handy tschilpte wie ein junger Vogel. Sie schnitt eine Grimasse. Zuerst hatte sie gedacht, dieser Klingelton wäre niedlich, doch mittlerweile trieb er sie in den Wahnsinn. Sie nahm das Handy heraus und blickte auf die Nummer. Es war die Rhej der Etorri. Während sie auf ihr Mittagessen gewartet hatten, hatte Lily ihr eine Nachricht hinterlassen. »Lily«, meldete sie sich.
    »Hallo, Lily. Tut mir leid zu hören, dass du in Schwierigkeiten bist.«
    »Herrje, kam es sogar in Kanada in den Nachrichten?« Es fiel ihr schon schwer zu glauben, dass ihre Festnahme es in die überregionalen Nachrichten geschafft hatte, ganz zu schweigen von den internationalen.
    Es folgte ein kurzes Schweigen. »Nein, ich habe es von anderen aus dem Clan gehört. Geht es deinem Arm besser?«
    Oh. Richtig. Sie sprach von der Verletzung. Am liebsten hätte Lily gelacht oder aufgestöhnt. Die Schießerei war bereits einen Monat her, und seitdem steckte sie schon wieder in neuen Schwierigkeiten. »Er ist wirklich gut verheilt. Dazu wäre zwar noch mehr zu sagen, aber ich habe es eilig. Kann ich mir die Einzelheiten fürs Erste sparen?«
    »Na klar. In deiner Nachricht sagtest du etwas von einem Geist, der dich plagt.«
    Wie alle Rhejes hatte auch die Rhej der Etorri eine Gabe. Sie war ein Medium – ein sehr mächtiges Medium –, und außerdem wusste sie sehr viel über Geister und Tod und war in der Lage, ihr Wissen in einer Sprache zu verpacken, die man auch verstehen konnte. »Er plagt mich nicht richtig, aber ich habe dennoch einige Fragen dazu. Bei der Tötung von Menschen zur Gewinnung von Todesmagie entstehen doch manchmal Geister, richtig?« Es musste etwas mit dem zu tun haben, was die Rhej Transition nannte, und der Energie, die dieser Vorgang bedingte. Da Lily sich die ausführliche Erklärung nicht noch einmal anhören wollte, sprach sie schnell weiter. »Vielleicht stammt mein Geist daher. Außerdem sind in der letzten Zeit noch andere Geister in der Stadt gesehen worden. Und ich weiß, dass jemand Todesmagie erzeugt.«
    »Igitt. Ein fieses Zeug.«
    »So ist es. Es geht hier möglicherweise um eine ganze Menge, also – «
    »Wie viel?«
    »Äh … Ich weiß nicht, wie ich das bemessen soll.«
    »Ich verstehe, was du sagen willst. Ich frage, weil … nun, die seherischen Fähigkeiten liegen in meiner Familie, und das schon seit sehr langer Zeit. Mütter und Großmütter haben diese Gabe, das Wissen und die Geschichten darum seit vielen Generationen weitergegeben. Als du sagtest, es sei eine Menge Todesmagie, fiel mir eine dieser alten Geschichten ein. Sie stammt vermutlich aus der Zeit mehrere Hundert Jahre vor der Säuberung.«
    »Ob nach so langer Zeit eine mündliche Übertragung noch verlässlich ist, ist die Frage.«
    »Das stimmt, aber hör sie dir trotzdem an. Die Geschichte handelt davon, wie ein böser Magier ein kleines Dorf rituell tötete, um einen Großen Zauber zu speisen.«
    »Aus wie vielen Personen bestand das Dorf?«
    »Fünfundfünfzig, glaube ich. Ich kann meine Großmutter anrufen, um die genaue Zahl zu erfahren.«
    Die sich über die Jahre hundertmal geändert haben konnte. »Nein, das reicht schon. Ich wollte nur eine ungefähre Vorstellung davon haben, über wie viele Tote wir hier reden.«
    »Wie dem auch sei, der böse Magier wurde am Ende von einem Konkurrenten getötet – dem Bán Mac. Um ihn ranken sich viele Geschichten, von denen man einige auch in den Sammelwerken von Volkssagen findet. Anscheinend ritt er auf seinem ›Flammenpferd‹ durch Irland, verführte die Hausherrinnen, rettete die Jungfrauen, kämpfte gegen böse Magier und trank so viel Ale, dass es die meisten anderen Männer umgebracht hätte. Außerdem trickste er die kleinen Leute aus und wurde ausgetrickst«, fügte sie hinzu, »denn schließlich fand dies alles in Irland statt. Die meisten der Geschichten handeln von Bán Mac, aber die, die in meiner Familie weitergegeben wurde, erzählt davon, was nach dem Kampf passierte. In dem Gebiet in der Nähe des Wohnorts der Opfer gab es einige, nun ja, Unregelmäßigkeiten.«
    »Was denn für Unregelmäßigkeiten?«
    »Oh, das Übliche – Wasser, das zu Blut wird; Tiere, die mit Missbildungen zur Welt kommen; Kühe, die keine Milch mehr geben. Und natürlich viele

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