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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Scott und Chris sich unbemerkt bewegen konnten. Ihr Plan sah vor, dass sie so nah wie möglich herankamen. Die Handys konnten sie nicht benutzen, um in Kontakt zu bleiben; selbst SMS fielen aus, weil das leuchtende Display ihren Standort verraten würde. Aber Scott hatte gesagt, er benötige fünf Minuten, und sie vertraute ihm.
    Anders als die meisten Lupi konnte Scott gut mit einer Schusswaffe umgehen, außerdem beherrschte er die wichtigsten Handsignale, mit denen die Nokolai sich verständigten. Chris, der ein Nokolai war, kannte sie alle, und außerdem noch die Gebärdensprache, was Lily nicht von sich behaupten konnte. Aber sie wusste genug, um sie ohne Worte zu dirigieren, falls es nötig sein sollte … und wenn sie den Blickkontakt mit ihr halten konnten.
    Das war der Grund, warum Mike statt eines der anderen auf dem verdreckten Gehsteig neben ihr ging. Er kannte die Handsignale nicht. Eine Schusswaffe hatte er zwar auch nicht, dafür demonstrierte er aber sehr überzeugend seine Körperkraft – was nicht sein Hauptzweck war, aber sicher nicht schadete.
    Lily hatte ihre Waffe gezogen, hielt sie aber an ihrer Seite gesenkt. Selbst wenn jemand in den Häusern, an denen sie vorbeikamen, erkannte, was sie in der Hand hielt, würde er wohl kaum die Cops rufen. »Hast du Probleme damit, Befehle von einer Frau zu empfangen, Mike? In einer körperlichen Auseinandersetzung käme ich wohl nicht gegen dich an. Vielleicht glaubst du, du müsstest hier die Leitung haben.«
    »Du bist die Auserwählte. Die Auserwählte meines Rhos.«
    »Was bedeutet, dass du mich cool wie einen Eiswürfel findest, aber meine Frage nicht beantwortet hast.«
    Er schwieg einen Moment. »Rule sagte, wir sollen dir gehorchen, solange deine Befehle nicht seinen widersprechen. Außerdem sagte er, dass du eine Kriegerin bist. Das Gleiche hat LeBron auch gesagt. Ich kenne Rule nicht gut genug, um zu wissen, was er darunter versteht, aber ich kannte LeBron. Von einer Kriegerin kann ich Befehle entgegennehmen.«
    Überrascht sah sie zu ihm hoch. Er überragte sie um einiges. »Du kanntest LeBron?«
    »Wir haben zusammen trainiert. Zusammen gekämpft. Er war ein guter Mann.«
    »Das war er.« Und sie wünschte von ganzem Herzen und doch vergebens, er würde jetzt neben ihr gehen … doch auf eine Weise tat er das. Auf eine Weise passte er immer noch auf sie auf. Es war sein Wort, das Mike dazu gebracht hatte, ihrer Führung zu vertrauen.
    Auf der anderen Straßenseite bellte ein Hund, immer und immer wieder – das monotone Bellen eines gelangweilten und einsamen Tieres. Der frische Wind blies Lily das Haar ins Gesicht. Sie hätte ein Haargummi mitnehmen sollen, um es zusammenzuhalten. Doch die dicke Wolkendecke vertrieb er nicht; dort, wo der Vollmond sich im Westen senkte, konnte Lily ein Schimmern hinter diesen Wolken erkennen, hier unten aber war es dunkel.
    Mike konnte vermutlich sehr gut sehen. Viel besser auf jeden Fall als sie. »Hast du schon einmal mit einem Menschen zusammengearbeitet?«
    »Nicht bei so einem Job.«
    »Verglichen mit dir bin ich geruchsblind. Ich kann nur die Hälfte von dem hören, was du hörst, und für mich ist es immer noch zu dunkel, um viel sehen zu können. Geh lieber nicht davon aus, dass ich dasselbe sehe, rieche oder höre wie du.«
    »Dann siehst du vielleicht auch nicht den Mann, der an der Hauswand neben deinem Ziel lehnt. Er ist im Schatten.«
    »Äh … nein. Moment. Jetzt sehe ich ihn.« Er war an die Hausvorderseite getreten. Zwischen den eng beieinanderstehenden Häusern war nur ein schmaler Spalt, der für Lilys Augen komplett schwarz aussah.
    »Ich kann sein Gesicht nicht gut erkennen, aber das, was ich sehe, passt zu der Beschreibung, die du mir von Mullins gegeben hast.«
    Der Mann winkte sie eifrig heran. Lily fiel in einen schnellen Laufschritt. »Wenn er die Waffe zieht, schalte ihn aus.«
    Im Näherkommen hörte sie ein Flüstern. »Jesses, wer ist denn der Schrank?«
    Ein paar Schritte entfernt von der Stimme blieb Lily stehen. Ja, es war Mullins. Leise sagte sie: »Sie sagten, Sie brauchten Verstärkung. Er ist meine. Das hier ist die 1223 Hammond, nicht die 1225.«
    »Dann verklagen Sie mich. Ich habe gelogen. Ich habe Sie angerufen, weil man Sie aus dem Weg räumen wollte und Sie deswegen vermutlich nicht zu ihnen gehören, aber sicher bin ich mir nicht.«
    »Wen meinen Sie mit ›ihnen‹?«
    »Das würde ich auch sehr gerne wissen. Das Haus hinter uns…« – er ruckte kurz den Kopf, um

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