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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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auf die Rückseite des Hauses zu deuten – »ich glaube, dort finden ihre Rituale statt. Diese Todesmagiescheiße. Da halten sie Sjorensen und vierzehn andere fest, unter Drogen und bewusstlos. Vier Schläger bewachen sie – drei drinnen, einer draußen hinter dem Haus.«
    »Woher wissen Sie das alles?«
    »Was meinen Sie wohl? Ich habe einen Tipp bekommen und bin dem nachgegangen. Wir müssen schnell agieren. Kommen Sie.« Er drehte sich um und schlich zurück in den tiefen Schatten zwischen den Häusern.
    Lily traute ihm nicht richtig. Dennoch folgte sie ihm. Es war so dunkel, dass sie mit der Hand an der Hauswand entlangfuhr, um sich zu orientieren. Nach ein paar Schritten merkte sie, dass das dumm war: Schließlich konnte einer von ihnen besser sehen als die beiden anderen. »Mike. Geh du voran.«
    Mullins konnte sie nicht sehen, doch sie hörte, wie er stehen blieb. Dann spürte sie mehr, als sie hören konnte, wie sich Mike an ihr vorbeibewegte – und weiterging.
    Vielleicht hatte Mike etwas gehört. Ein Geruch war es sicher nicht, der ihn gewarnt hatte, nicht mit dem Wind im Rücken. Vielleicht hatte er einfach beschlossen, Initiative zu zeigen. Er eilte zur Rückseite des Hauses, wo er sich umdrehte und sich auf jemanden etwas außerhalb ihres Sichtfeldes warf.
    »Scheiße«, flüsterte Mullins.
    Lily machte zwei schnelle Schritte vorwärts und stieß den Lauf ihrer Waffe in Mullins Rücken. »Gehen Sie weiter.«
    Er seufzte schwer, gehorchte aber. Sie bogen um die Ecke, Mullins voran. Lilys Herz klopfte wie verrückt.
    Mike drückte einen Mann mit dem Fesselgriff zu Boden. Lily konnte das Gesicht des Mannes nicht sehen, aber etwas an seiner Gestalt kam ihr bekannt vor.
    Eine leise Stimme sagte heiser: »Holen Sie den Scheißkerl von mir runter.«
    Drummond. Es war Al Drummond.
    »Hören Sie«, flüsterte Mullins, »Ich habe Ihnen nichts von Drummond gesagt, weil Sie sonst nicht gekommen wären. Aber er ist derjenige, der mir den Tipp gegeben hat.«
    Sie schnitt eine Grimasse. »Er gehört zu ihnen. Die Todesmagie, der Anschlag auf Ruben – er steckt hinter all dem.«
    »Ja.« Die einzelne Silbe wog schwer von Traurigkeit. »Ich weiß.«
    Auf der Fahrt versuchte Rule, erst Deborah zu erreichen, doch vergebens. Dann rief er seinen Vater an und berichtete ihm von den Elementargeistern – vielleicht war D.C. die einzige Stadt, in der sie beschworen worden waren – , anschließend die Wachen, die in Rubens Haus stationiert waren, und schließlich, weil Lily darauf bestand, Abel Karonski. Und Harry.
    In der Nähe der Mall war es immer schwer, einen Parkplatz zu finden, und heute geradezu unmöglich. Schließlich ließen sie den Van im Parkverbot vier Blocks entfernt stehen und rannten den Rest der Strecke – über die Constitution Avenue hinüber, was zahlreiche fachmännische Ausweichmanöver erforderte, und zwischen dem Natural History Museum und dem American History Museum hindurch. Als sie den Madison Drive erreicht hatten, blieben sie stehen.
    Der Drive war für diesen Anlass für den Verkehr gesperrt worden. Gleich dahinter erstreckte sich ein Rasenstreifen, dann der breite Gehweg, der das Areal in der Mitte umschloss. Nachahmungen von Gaslaternen gaben ausreichend Licht für Lupus-Augen.
    Die Anhänger von Humans First sammelten sich gerade; die Morgenandacht, mit der die den ganzen Tag andauernde Kundgebung starten sollte, würde erst in ungefähr vierzig Minuten beginnen. Am östlichen Ende der Mall war eine hohe Tribüne aufgebaut worden. Anders als die meisten anderen war sie vorn und an den Seiten geschlossen, wodurch sie sehr solide wirkte. Dahinter erhob sich das Capitol Building – das von einem riesigen Jumbotron-Bildschirm halb verdeckt war, damit auch die weiter entfernten Besucher nicht ein einziges Zucken im Gesicht ihres Anführers verpassten.
    Im Moment sah alles sehr friedlich aus … und voll. Rule beherrschte Lilys Methode, die Zahl einer Menschenmenge zu schätzen, nicht. Wenn sie doch nur …
    Genug. Sie tat, was sie tun musste. So wie er auch. Sie hatte versprochen, dass sie am Leben bleiben würde. Und bei allem, was ihm heilig war, er hatte vor, sie beim Wort zu nehmen.
    Er musste es einfach versuchen. Die Menge zählte sicher nicht die viertel Million, die sich laut Humans First angeblich zu ihrer Kundgebung angekündigt hatte, doch sie war groß. Vielleicht zehntausend Personen waren lange vor der Morgendämmerung aufgestanden, um einen guten Platz zu ergattern, begierig

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