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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Todesmagie benutzt haben. Klingen nehmen einen Tötungszauber zwar gut auf, aber sie können nur schlecht Magie speichern. Machbar wäre es, aber dann wäre Magie nötig, um den Zauber auszulösen. Eine Null könnte das nicht.«
    »Und deswegen glaubst du, eine Null könnte das Messer benutzt haben? Weil er es nicht könnte?«
    Cullen verdrehte die Augen. »Na gut, gehen wir es noch mal ganz langsam durch. Nennen wir den Typ, der den eigentlichen Mord begangen hat, Täter Nummer eins. Er ist die Null. Täter Nummer zwei, der vermutlich an dem Todesmagie-Ritual teilgenommen hat, hat eine Gabe. Täter Nummer zwei trifft sich mit Täter Nummer eins an der Bank. Nummer zwei aktiviert den Zauber an dem Dolch und übergibt ihn an Nummer eins. Der Dolch fängt erst an, Energie zu verlieren, nachdem der Zauber aktiviert wurde.«
    Das passte alles zusammen. Sogar sehr gut. Und doch störte Lily etwas daran, sie wusste nur nicht, was. Vielleicht, dass es so kompliziert war. »Warum braucht er eine Null, die die Tat begeht? Was soll das bringen? Das klingt nach einem ziemlich aufwendigen Komplott.«
    Rule mischte sich ein. »Wir haben doch von Anfang an ein Komplott gedacht.«
    Sie sah ihn an. Sein Mund war grimmig, seine Augen dunkel und klar. »Ja, ich schätze, das stimmt. Aber ich – Mist.« Ihr Blick war auf die Uhr am Herd gefallen. »Ich muss los.«
    Auch Cullen schob seinen Stuhl zurück. »Okay.«
    Ihr kam ein Verdacht. »Warum stimmst du mir zu?«
    »Ich begleite dich.«
    »Drummond wird dich nicht – «
    »Lily«, Rule stand auf. »Ich kann dich nicht fahren, also wird das Cullen übernehmen. Du bist gestern Abend ohnmächtig geworden, und es kann jederzeit wieder passieren.«
    Sie presste die Lippen aufeinander.
    »Du könntest statt seiner eine der Wachen mitnehmen, aber es kann nicht schaden, jemanden bei dir zu haben, der Magie sehen und wirken kann. Und Fragen darüber beantworten kann.«
    »Ich hasse es, wenn du recht hast.« Sie sah Cullen an. »Du wirst im Wagen warten müssen, vielleicht stundenlang. Du wirst dich langweilen.« Cullen hasste es, sich zu langweilen.
    Er schnappte sich sein Handy vom Tisch. »Ich habe eine neue App. Damit kann ich spielen, während ich warte.«

13
    Die Fahrt zum Hauptquartier nutzte Lily, um ihrem Fahrer weitere Fragen zu stellen. Bis er in der Tiefgarage parkte, verschonten die Schmerzgötter sie mit Blitzen im Schädel. Im Aufzug nach oben dachte sie an Tante Mequi.
    Ihre Tante hatte unter Migräne gelitten. Schlimmer Migräne. Ein paar Mal war sie sogar deswegen in der Notaufnahme gelandet, auch wenn darüber nicht gesprochen werden durfte. Tante Mequi empfand es als ehrenrührig, dass sie den Schmerz nicht ohne Hilfe ausgehalten hatte. Ihre Migräneanfälle hatten allerdings einige Stunden und nicht Momente gedauert wie Lilys Blitze-aus-heiterem-Himmel. Aber angeblich sollte es ja verschiedene Arten von Migräne geben.
    Rule hatte Angst, dass irgendeine schlimme körperliche oder magische Funktionsstörung schuld an Lilys Schmerzen war, aber Rule war ja auch ein Lupus, dem der Kopf nur wehtat, wenn er eine Gehirnerschütterung hatte. Aus Lilys Sicht konnte es vielerlei andere Gründe geben.
    In dem Flur vor dem Konferenzraum hatte sich ein kleines Grüppchen versammelt. Lily erkannte zwei der Wartenden: Doug Mullins und Sherry O’Shaunessy. Alle Blicke richteten sich auf sie. Mullins machte ein missmutiges Gesicht. Sherry lächelte.
    Sherry O’Shaunessy sah aus wie eine junge, vornehme Großmutter – abgesehen von ihrem Haar. Das war zwar grau, doch trug sie es oft offen, und dann reichte es ihr bis über die Hüften. Heute trug sie es jedoch zu einem Zopf geflochten, den sie oben auf dem Kopf zusammengedreht hatte. Sie hatte Pausbäckchen, ein ansteckendes Lachen, und ihre Gabe war das Wasser. Sie war eine der mächtigsten Hexen des Landes und die Hohepriesterin des Wicca-Covens, mit dem die Einheit auf Vertragsbasis zusammenarbeitete.
    Heute Morgen sah sie müde aus. Lily ging zu ihr. »Schön, Sie zu sehen. Sie haben doch nicht etwa die ganze Nacht durchgearbeitet, oder?«
    »Ich fürchte, doch. So leicht wie früher fällt es mir nicht mehr. Haben Sie – «
    Sie wurde von Mullins unterbrochen. »Er will, dass Sie reinkommen, Yu.«
    In Mullins’ Welt musste »er« wohl Drummond bedeuten. Lily nickte ihm zu und sagte zu Sherry: »Dann sehe ich Sie drinnen, nehme ich an.«
    Sherry ergriff Lilys Hand und drückte sie leicht. Wassermagie fühlte sich wie das Element

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