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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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nur wenige Menschen gab, die jemanden anhand seiner Schritte identifizieren konnten, sagte er, noch bevor er die geöffnete Tür erreicht hatte: »Deborah hat mich hereingelassen. Sie bringt uns Kaffee.«
    »Ah, gut.« Ruben saß am Schreibtisch, vor ihm der Laptop. Er schob ihn zur Seite, stand aber nicht auf, was bedeutete, dass er sich nicht gut fühlte. »Danke, dass Sie gekommen sind. Setzen Sie sich. Ich las gerade einen interessanten Artikel über ein neues synthetisches Polymer, das angeblich ein guter Isolator gegen Magie sein soll.«
    »Wirklich? Ich dachte, Plastik ließe Magie durch – wie die meisten synthetischen Stoffe.«
    »Offenbar ist dieses Material Gummi ähnlicher als Plastik, hat aber andere Eigenschaften als Gummi.«
    »Das wird Cullen interessieren.« Dann unterhielten sie sich über die unterschiedlichen Wege, die verschiedene Unternehmen bei der Suche nach einem preiswerten magischen Isolator für technische Geräte einschlugen – ein interessantes und harmloses Thema, um sich die Wartezeit zu vertreiben.
    Deborah erschien mit einem Tablett, auf dem zwei dampfende Becher und eine Zuckerschale standen. Ruben mochte seinen Kaffee gern süß. Sie erinnerte Ruben an einen Arzttermin am Nachmittag. Er schnitt ein Gesicht. »Kardiologe«, sagte er knapp zu Rule. Sobald Deborah gegangen war, erhob er sich, trat zu dem in den Boden eingelegten Kreis und ging in die Hocke, um ihn zu aktivieren. »Ich denke, dieses Mal werden wir uns keine Mühe mit der magischen Bombe machen«, sagte er, richtete sich auf und ging zurück zum Schreibtisch. »Ihre Anwesenheit müsste eigentlich ausreichen. Mika sagte, Sie haben Neuigkeiten. Über die Ermittlungen im Bixton-Fall?«
    »Nein. Das hätte ich wohl deutlicher machen sollen – tut mir leid. Doch ich kann Sie über das, was Lily weiß, auf den neusten Stand bringen.« Für einen kurzen Moment hatte er ein schlechtes Gewissen, auch wenn das vielleicht gar nicht angebracht war. Lily vermutete sicher, dass er Ruben informieren würde. Schließlich hatte sie alles darangesetzt, Mika zu informieren, wenngleich auf umständliche Art.
    Ruben winkte ab. »Erst möchte ich hören, weshalb Sie gekommen sind.«
    »Meine Worte werden eine Diskussion nach sich ziehen, deshalb habe darauf verzichtet, Mika mit der Nachricht zu beauftragen.« Mika konnte mit jedem im Stadtgebiet »sprechen«, ohne seine Höhle zu verlassen, und er meldete sich regelmäßig bei Ruben. Was die anderen Geister anging, war es nicht so einfach. Wenn der Absender oder die Absenderin keine Gedankensprache beherrschte, so wie sie alle, musste Mika sich in der Nähe aufhalten, um seine oder ihre Gedanken zu lesen. Selbst dann fiel es ihm durch den starken mentalen Lärm der Stadt schwer, sich auf einen einzelnen Gedanken zu konzentrieren. Deshalb hatten sie ein Fantasiewort ausgemacht, um Mikas Aufmerksamkeit zu erregen – eine Abfolge von Silben, auf die sich niemand sonst auf der Welt konzentrieren würde.
    Glücklicherweise hielt Mika mit seinen Flügen über die Stadt einen festen Zeitplan ein, was zur Folge hatte, dass Rule nicht so oft »nininfalaha« sagen musste, um Mika auf sich aufmerksam zu machen. »Wir haben Chittenden verloren.«
    »Was ist passiert?«
    »Er ging ins Einkaufszentrum. Meine Männer folgten ihm, haben ihn dann aber aus den Augen verloren. Seine Spur führte zu einem der Ausgänge, aber er blieb verschwunden. Das war vor vier Tagen, und seitdem ist er nicht in seine Wohnung zurückgekehrt. Sein Wagen steht immer noch auf dem Parkplatz.«
    »Ah.« Ruben bildete mit den Fingern ein Dach. »Ich lasse Flüge und Autoverleihes überprüfen. Natürlich kann es sein, dass er nicht unter seinem eigenen Namen reist, aber wir schauen mal, was wir herausfinden. Gibt es etwas Neues zu Jones?«
    »Er war viel unterwegs, aber meine Leute haben ihn nicht verloren. James steht in L.A. bereit, falls Sie entscheiden sollten, Jones auszuschalten.«
    »Ich werde diese Option lieber nicht nutzen.«
    »Ich auch nicht.«
    Keiner von ihnen wollte Friars zwei Lieutenants töten. Nicht aus moralischen Bedenken, zumindest nicht, was Rule anging. Mord war eine der moralischsten Taktiken, die man in einem Krieg anwenden konnte, immer vorausgesetzt, er wurde begangen, damit Unschuldige nicht zu Schaden kamen. Er hatte den Verdacht, dass Ruben seinen Standpunkt nicht teilte. Doch er würde tun, was notwendig war. Im Moment allerdings hatten Chittenden und Jones lebend mehr Wert für sie, denn ihre

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