Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
Vom Netzwerk:
will, dass ich mich verstecke. Wussten Sie das?« Es war Bitte und Frage zugleich. »Er will, dass ich untertauche.«
    Ja, Rule wusste davon. Er selbst hatte es Ruben letzte Woche vorgeschlagen … aber Ruben war auch schon selbst daraufgekommen, dass ihre Gegner versuchen könnten, Deborah zu entführen, um sie gegen ihn zu benutzen. Sie jedoch hatte sich geweigert, ihr Heim und ihren Ehemann zu verlassen. »Es ist Ihr gutes Recht, wütend zu sein.«
    »Oh, dann ist es ja gut. Wenn ich ein Recht darauf habe, ist ja alles in Ordnung.« Sie blieb stehen, um ihn anzusehen. »Er hat keine Visionen, die ihn selbst betreffen. Normalerweise hat er nicht einmal Vorahnungen, nicht, wenn es sein Wohl betrifft.«
    »Ich weiß.« Das war ein blinder Fleck, den viele Präkogs gemein hatten. Ihre Vorahnungen bezogen sich zumeist auf andere Personen oder Ereignisse, die für die Allgemeinheit bedeutungsvoll waren. Dann und wann konnte eine Präkog auch eine Ahnung haben, eine bestimmte Straße lieber nicht zu einer bestimmten Zeit zu überqueren, aber im Allgemeinen lief ein Präkog ebenso wie jeder andere Gefahr, in seliger Unwissenheit vor ein Auto zu laufen.
    Deborah schüttelte den Kopf, als wollte sie einen unangenehmen Gedanken abschütteln. »Wie machen Sie das nur? Lily wurde doch auch letzten Monat verletzt, genau wie Ruben. Sie ist immer noch ein potenzielles Ziel. Damit müssen Sie leben. Wie schaffen Sie das?«
    Was sollte er darauf antworten? Dass sein Wolf nicht dazu neigte, sich Sorgen zu machen? Dass der Mann, der sich sehr wohl Sorgen machte, Lily abschirmte, soweit sie es zuließ? Doch weder das eine noch das andere kam für Deborah infrage. »Ich habe mich in einen Cop verliebt. Sie ist immer ein potenzielles Ziel. Die Gefahr ist jetzt größer, doch Lily hat sich nicht verändert. Das kann ich nicht von ihr verlangen.« Er machte eine Pause. »Wenn ich in Wolfsgestalt bin, fällt es mir leichter. Hilft es Ihnen, im Garten zu arbeiten?«
    »Manchmal. Doch in letzter Zeit war es nicht genug.« Mit gesenktem Kopf ging sie weiter. »Sie und Lily, Sie stehen diesen – diesen geheimen Krieg gemeinsam durch. Sie werden nicht beiseitegeschoben und in die Rolle von Zuschauern gedrängt.«
    Rule hatte das ungute Gefühl, gerade gefährlich tief in die Ehe eines anderen hineingezogen zu werden. Vermutlich war es besser, den Mund zu halten. Doch das tat er nicht. Ihre Verzweiflung war zu augensch einlich. »Wurden Sie dazu gezwungen?«
    »Nein.« Ungeduldig strich sie sich das Haar zurück. »Soweit es Rubens Arbeit angeht, habe ich diese Rolle vor Jahren freiwillig angenommen. Nicht nur, dass ich dort keinen Platz für mich gesehen habe, ich hatte auch bereits meinen eigenen. Mein Beruf als Lehrerin liegt mir am Herzen. Dieses Arrangement hat für uns beide lange gut funktioniert. Jetzt funktioniert es nicht mehr.«
    »Hmm.«
    »Dabei weiß ich nicht einmal, was ich tun könnte. Ich bin kein Cop, kein Lupus, keine ausgebildete Hexe oder eine Spionin – ich bin nutzlos.«
    »Um an diesem Krieg teilzunehmen, müssen Sie keine Kriegerin sein. Sie müssen den Willen und die Absicht haben, ihr entgegenzutreten. Die Schatteneinheit darf nicht eine Art Ehetherapie für Sie sein.«
    »Glauben Sie, dass es das ist, was ich will?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Ich bringe Sie in Verlegenheit.«
    »Diese Unterhaltung sollten Sie mit Ruben führen, nicht mit mir.«
    Ihr plötzliches Lächeln erweckte das Grübchen in ihrer Wange zum Leben. »Ich bringe Sie wahrhaftig in Verlegenheit.«
    Er konnte nicht anders: Er musste zurücklächeln. »Ja, das tun Sie. Und es scheint Ihnen zu gefallen.«
    »Irgendwie komme ich mir kühn dabei vor. Normalerweise mache ich mir ständig Sorgen, was andere denken könnten oder was ich denke, was sie denken. Das scheint mir im Moment ganz gleich zu sein. Ich frage mich, warum?«
    »Vielleicht, weil es ganz gleich ist, was ich denke.«
    »Das könnte sein.« Sie freute sich still. »Das könnte sein. Möchten Sie Kaffee? Oder etwas anderes zu trinken?«
    Sie waren an der Hintertür angekommen. »Kaffee wäre schön.« Er wusste von seinen früheren Besuchen, dass Deborah ausgezeichneten Kaffee machte.
    »Ich bringen Ihnen welchen. Es dauert nur ein paar Minuten. Ruben müsste in seinem Büro sein.«
    Offenbar erachtete sie es nicht mehr länger für notwendig, ihn zu ihrem Mann zu begleiten. Rule lächelte ein wenig, als er alleine weiter zu Rubens Zimmer ging, das beinahe einer Bibliothek glich. Da es

Weitere Kostenlose Bücher