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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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gespreizten Fingern durch ihr Haar, als könnte er dort die richtigen Worte finden. »Ich habe es nicht tief in meinem Inneren verstanden. Jetzt schon. Ich habe erfahren, dass ich nicht … ich gehöre nicht mehr zuallererst der Dame. Ich diene ihr immer noch, aber sie steht nicht an erster Stelle. Wenn ich zwischen dir und ihr wählen muss – «
    »Tu das nicht. Versuche nicht zu wählen.«
    Er legte seine Hand auf ihre. »Zu spät. Das habe ich bereits.«

18
    Lily beugte sich über den jungen Mann, der auf einem der Küchenstühle saß, und blies ihm in den Mund.
    Nichts. Diese blöde verflixte Clanmacht. Sie seufzte und richtete sich auf. »Das war peinlich.«
    »Hey, mir hat’s gefallen.« Chad Emerson von den Szøs hatte hellbraunes Haar, babyblaue Augen und wusste sehr wohl, dass sein freches Grinsen charmant war. »Vielleicht sollten wir es mit einem Kuss versuchen.«
    »Das würde auch nicht helfen, und mir wäre es unangenehm.«
    »Da bin ich andere Reaktionen gewöhnt.«
    Das glaubte sie ihm gern. Chad sah ein wenig so aus wie Harrison Ford als Han Solo. »Lass mich es anders ausdrücken. Es wäre mir unangenehm, wenn du weiter mit mir flirten würdest.«
    »Auch da kenne ich andere Reak–«
    »Chad«, sagte Rule, »hat Andor dir gesagt, warum wir dich gebeten haben, früher als geplant herzukommen?«
    »Er sagte, etwas Unvorhergesehenes sei passiert. Was, hat er nicht gesagt.«
    »Die Clanmacht macht Lily krank. Deshalb müssen wir dringend einen Lupus finden, der sie übernehmen kann.«
    »Mist, das tut mir leid.« Er ließ den Kopf hängen wie ein gescholtener Welpe. »Ich wollte nicht … um die Wahrheit zu sagen, will ich eigentlich nicht die Szøs verlassen. Damit will ich nichts gegen die Wythe sagen, aber ich bin schon mein ganzes Leben lang ein Szøs. Und ich weiß auch nicht, ob ich wirklich ein Rho werden will. Das ist eine große Verantwortung, und bei einem anderen Clan als meinem eigenen Rho zu sein … Ich weiß, dass er dann meiner werden würde, aber jetzt ist er es noch nicht. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das kann. Aber, na ja, ich habe zwar meine Zustimmung gegeben, wie du weißt, aber vielleicht meinte ich es aufgrund meiner Zweifel nicht wirklich ernst damit.« Er lehnte sich vor. »Jetzt meine ich es ernst. Vielleicht sollten wir noch einmal bei der Zustimmung anfangen.«
    Lily sah zu Rule. Er zuckte mit den Achseln – warum nicht? Also versuchten sie es noch einmal. Chad stimmte sehr ernsthaft zu, die Clanmacht zu übernehmen, sollte die Dame willens sein, ihn damit zu betrauen.
    Doch das Resultat blieb dasselbe. Die Clanmacht rührte sich nicht ein einziges Mal.
    Chad war besorgt und Lily müde – nach unzähligen Tassen Kaffee war die Nacht nicht sehr erholsam gewesen. Rule zeigte keine Emotionen. Er dankte dem jungen Mann und zückte sein Handy, um ein Taxi zu rufen. Jetzt, da Cullen und die Rhej bei ihnen wohnten, war kein Gästezimmer mehr frei, deshalb hatte Rule für Chad ein Hotelzimmer gebucht. Auch Lily dankte Chad, und Rule brachte ihn zur Tür. Sie hörte, wie Rule ihm versicherte, er könne gerne noch ein oder zwei Tage in D.C. auf Kosten der Nokolai bleiben, wenn er es wünschte.
    Lily goss sich Kaffee nach. Dann stand sie einfach da und starrte nachdenklich in ihren Becher.
    Chad war jung und forsch. Und was noch wichtiger war: Er war dominant. Was dieser Begriff genau für Lupi bedeutete, das hatte Lily immer noch nicht ganz verstanden, aber es hieß unter anderem, dass jemand bereit war, Verantwortung zu übernehmen, das wusste sie genau. Außerdem war Chad intelligent genug, zu verstehen, dass der Status und die Macht eines Rho viele Opfer forderte, und ehrlich genug, um sich einzugestehen, dass er nicht wusste, ob er bereit für diese Verantwortung war. Und er war so großherzig, »es wirklich ernst zu meinen«, sobald er wusste, dass Lily durch die Clanmacht der Wythe Schaden nahm.
    Wenn er nicht gut genug für die Clanmacht war, wer war es dann?
    Sie nippte an ihrem Kaffee und trat ans Fenster, um hinaus in den Garten zu sehen. Es war immer noch früh. Der Regen von gestern Nacht hatte die Wolkendecke nicht vertrieben; vielleicht versuchte die Sonne gerade, sich ihren Weg an den Himmel zu bahnen, doch die Düsternis hatte sie noch nicht hindurchgelassen. Den, der jetzt gerade Wachdienst hatte, konnte sie nirgends entdecken … doch das tat sie ohnehin nur selten.
    Über ihrem Kopf schepperten die Rohre, als jemand die Dusche andrehte. Die Leidolf-Rhej

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