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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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nicht.«
    Lily lächelte und schüttelte den Kopf. Dickkopf. »Die Rhej kann spüren, was passiert, wenn ein Lupus Kaffee trinkt. Wenn sie sagt, es hat eine Wirkung auf mich, dann genügt mir das.«
    »Ich tue mich eher schwer damit, dass es angeblich die Clanmacht, die ich in mir trage, beeinflusst. Nichts beeinflusst die Clanmächte.«
    Rule hatte immer behauptet, Kaffee wegen seines Dufts und seines Geschmacks zu trinken. Koffein habe ebenso wenig eine Auswirkung auf ihn wie andere Drogen. Seine Selbstheilungskräfte würden ihrer Wirkung zu schnell entgegenwirken. Lily hatte schon immer vermutet, dass er sich etwas vormachte.
    Jetzt stellte sich heraus, dass sie recht gehabt hatte … wenn man der Rehj glaubte, und sie musste es ja wissen.
    So ganz weit hergeholt war es ohnehin nicht. Lupi waren zwar gegen fast alles immun, doch ein paar Kräuter bildeten die Ausnahme, wie zum Beispiel Eisenhut. Nach Aussage der Rhej der Leidolf wirkte Kaffee sowohl anregend als auch beruhigend auf Lupi, indem er ihre Konzentration erhöhte und sie gleichzeitig entspannte. Anders als bei Menschen war der Duft – der Dampf des Getränks – der Auslöser. Den Kaffee zu trinken verstärkte den Effekt, aber nicht, weil er hinuntergeschluckt wurde. Die Dämpfe wanderten vom Mund durch die Nasennebenhöhlen hoch zu den Duftrezeptoren in den Nasengängen, sodass beim Trinken noch mehr Kontakt mit den Dämpfen hergestellt wurde.
    Bei einem Lupus lief alles über den Geruch.
    Die Rhej glaubte, dass Kaffee auch auf die Clanmacht selbst einwirkte, weil der Effekt am stärksten bei ihrem Träger war. Mit Sicherheit konnte sie es allerdings nicht sagen. Sie erspürte das Körperliche, und die Clanmacht bestand nur aus Energie, hatte keine Substanz, sodass sie nicht beobachten konnte, was tatsächlich ablief. Doch sie war sich sicher, was die Wirkung anging.
    Auch hatte sie keinen Zweifel an dem positiven Effekt von Kaffee auf Lily. Sie hatte es ganz deutlich gespürt, als diese aus ihrem Becher getrunken hatte. Ob nun, weil er eine Wirkung auf die Wythe-Clanmacht hatte oder aus irgendeinem anderen Grund – Kaffee erleichterte die Blutzufuhr zu Lilys Gehirn. Und das senkte die Wahrscheinlichkeit für eine TIA .
    »Die Rhej hat Victor mit Kaffee behandelt«, sagte Lily. »Es hat ihn beruhigt, sagt sie.«
    »Ich bin nicht Victor.«
    »Gott sei Dank.« Der Mann, der vor Rule der Rho der Leidolf gewesen war, war hinterhältig und skrupellos gewesen … bevor er total übergeschnappt war. Nachdenklich nahm Lily einen Schluck von ihrem Kaffee.
    Hatte sie in letzter Zeit mehr Lust auf das Zeug gehabt? Vielleicht. Wahrscheinlich, gestand sie sich ein, als sie zusammenzählte, wie viele Tassen sie heute schon getrunken hatte. Die Rhej hatte sie danach gefragt. Sie glaubte, dass Lily unbewusst nach etwas gesucht hatte, das ihr half.
    Die Rhej und Cullen waren ins Wohnzimmer gegangen, nachdem Rule sie auf so überaus höfliche Weise hinausgeschickt hatte. Bisher hatte er nicht viel gesagt. Lily trat zu ihm, stellte ihren Becher auf den Tresen und legte die Arme um ihn. »Ich weiß, dir wäre es lieber, wenn die Clanmächte unverwundbar wären, aber ich würde lieber glauben, dass die Rhej recht hat.«
    Sein Becher gesellte sich zu ihrem. Er zog sie fest an sich und legte das Kinn auf ihren Kopf. »Es ist mir ein Bedürfnis, Kaffee zu trinken, wenn ich arbeite. Das hilft mir. Ich brauche ihn so nötig, dass ich einfach nicht daran zu glauben wage.« Er hielt inne. Sein Atem war warm auf ihrem Haar. »Ich habe Sam gebeten, dass er dir die Clanmacht abnimmt.«
    Ihr Kopf fuhr hoch. »Wie bitte? Du hast was? Sam kann noch nicht … Oder doch?«
    »Er kann nicht. Oder will nicht. Ich bin nicht sicher, was von beidem zutrifft. Er hat mich einen Dummkopf genannt und gesagt, es sei ein Glück, dass er nicht auch einer ist. Ich habe ihn gefragt, ob er dir auf irgendeine andere Weise helfen kann. Das war der Punkt, als er sagte, er würde sich nicht in die Pläne der Großen Alten einmischen. Lily.« Er fuhr sich mit beiden Händen durch das Haar. »Ich verstehe jetzt besser, warum dir die Entscheidung, der Schatteneinheit beizutreten, so schwerfällt.«
    Seine Augen waren dunkel, als er sie mit einem eindringlichen Blick ansah. Sie legte ihm die Hand auf die Brust. Sein Herz schlug regelmäßig und langsam. »Okay. Warum?«
    »Du weißt nicht, wer du bist, wenn du nicht an erster Stelle ein Cop bist. Ich wusste das zwar, aber ich habe nicht … « Er strich mit

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