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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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sah müde aus.
    Das war nicht überraschend. Sobald sie aus dem Haus gewesen waren, hatte sie einen erneuten Anfall – eine TIA – gehabt. Er hatte länger gedauert als die anderen, die Rule miterlebt hatte, was angeblich ein gutes Zeichen war, weil es bedeutete, dass der Heilungsprozess sich verlangsamte. Er selbst konnte es nicht so sehen.
    Selbstverständlich hatte Rule sie sofort nach Hause gebracht. Selbstverständlich unter Protest ihrerseits. Die Rhej der Leidolf hatte sie untersucht, doch mehr als ihnen zu versichern, dass bisher kein bleibender Hirnschaden festzustellen sei, konnte sie nicht tun.
    Lily beendete ihre stark zensierte Erklärung. Croft sagte: »Wie ernst ist Ihr Zustand?«
    »Er kann ernst werden, aber wir haben eine Heilerin, die bei uns wohnt. Sie ist zuversichtlich, dass sie mir helfen kann. Das hat sie auch schon getan, doch eine, äh, endgültige Lösung für meinen Zustand haben wir noch nicht gefunden.«
    »Und Ihr Zustand steht auf eine Art, die Sie nicht näher spezifizieren können, mit einer Clanangelegenheit in Zusammenhang, über die Sie nicht sprechen können.«
    »Das ist richtig.«
    »Und Sie sind sich sicher, dass die Schulmedizin Ihnen nicht helfen kann.«
    »Absolut sicher.«
    »Warum haben Sie Rule mitgebracht?«
    »Sie wissen vielleicht, was das Band der Gefährten bedeutet?«
    Er nickte. Croft kannte es, weil er ein ospi der Wythe war. Seine Mutter war die Tochter eines Wythe-Lupus, und entweder sie oder sein Großvater waren ein bisschen freimütiger mit Clangeheimnissen umgegangen, als sie hätten sollen.
    »Wir glauben, dass es meine Symptome mildert, wenn Rule in meiner Nähe bleibt.«
    »Hmm.« Als er die Fingerspitzen aneinanderlegte, erinnerte er auf irritierende Weise an Ruben. Machte er seinen Boss nach, oder war es ihm gar nicht klar? »Wir müssen Sie beurlauben.«
    Sie seufzte. »Ich fürchte, ja.«
    »Nun gut. Ich werde Drummond informieren.«
    »Wer wird mich ersetzen – «
    Aber er schüttelte den Kopf. »Wenn Sie nicht an den Ermittlungen teilnehmen, ist das vertraulich. Und vor Rule kann ich darüber erst recht nicht sprechen. Es tut mir leid.«
    Lily presste die Lippen aufeinander, aber sie widersprach nicht. Rule hätte gerne ihre Hand ergriffen, um sie wissen zu lassen, dass sie das Richtige getan hatte, doch er wusste, dass es besser war, das nicht zu tun. Kein Händchenhalten vor ihrem Boss. Das hielt sie für unprofessionell. Rule verstand das, auch wenn er es anders ausdrücken würde. Professionell zu sein, bedeutete für ihn: »Zeig nicht deinen Bauch«.
    »Drummond werde ich sagen, dass Ihnen Ihre Verletzung erneut zu schaffen macht«, sagte Croft. »Es hat wenig Sinn, ihm zu sagen, dass es etwas ist, über das ich nicht reden kann, weil Sie nicht darüber reden können. Er sperrt sich gegen alles, was mit Magie zu tun hat. Ich will ihn nicht auf falsche Gedanken bringen.«
    »Warum eigentlich? Hat er etwas gegen Magie selbst oder – «
    »Genug.« Croft verzog das Gesicht. Es kam ein müdes Lächeln dabei heraus, aber es war ein echtes Lächeln, das erste, das Rule heute von dem Mann gesehen hatte, das nicht seiner Position geschuldet war. Professionalität wieder mal. »Ich werde nicht mit Ihnen tratschen. Lily, Sie machen mir Sorgen. Ganz inoffiziell: Können Sie mir nicht mehr sagen?«
    Konnte sie nicht, natürlich nicht. Von seiner Mutter oder seinem Großvater wusste er zwar jetzt schon mehr, als er eigentlich wissen dürfte, doch auch sie waren nicht so weit gegangen, ihm von den Clanmächten zu erzählen. Also verneinte Lily so taktvoll wie möglich und erhob sich. »Ich möchte nicht noch mehr von Ihrer Zeit in Anspruch nehmen. Ich weiß, Sie haben viel zu tun.«
    Auch Croft stand auf, was eigentlich das Signal dafür hätte sein sollen, dass dieses Treffen, von dem Rule wusste, wie schwer es Lily gefallen war, beendet war. Doch er ging um den Schreibtisch herum und berührte Lily leicht am Arm. »Ich werde dafür sorgen, dass Sie so lange beurlaubt werden, wie nötig. Kümmern Sie sich jetzt nur um sich selbst.« In seinen dunklen Augen lag Besorgtheit. Er wandte sich Rule zu. »Ich kann sicher auf Sie zählen, dass Sie ihr alle erdenkliche Hilfe zukommen lassen?«
    »Das können Sie.« Rule beschloss, dass es nun gut sei mit der professionellen Zurückhaltung. »Sie sehen müde aus, Martin.«
    Croft zuckte mit den Schultern. »Ich hoffe, dass Ruben bald zurückkommen kann. Natürlich um seinetwillen, aber auch aus ganz

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