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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Wagen. Das ist kein Problem, schließlich habe ich einen Chauffeur. Ich will einen von diesen riesigen Muffins von der Bäckerei auf der Jefferson.«
    Das nun folgende Wortgefecht war kurz und gutmütig und beruhigend vertraut. Rules Verstand sagte ihm, dass sie nicht aß wie ein Lupus, doch er weigerte sich zu akzeptieren, dass ein Muffin eine richtige Mahlzeit war.
    »Ein Muffin reicht mir«, wiederholte sie, als sie ihr Schulterholster umschnallte. »Wie sieht denn dein Zeitplan für heute aus? Bist du bereit für eine Planänderung?«
    »Möglicherweise. Warum?«
    »Ich dachte, du könntest mich vielleicht begleiten.«
    Seine Augenbrauen schossen in die Höhe. »Du willst, dass ich den Lakaien kennenlerne?«
    »Ich werde mit Croft sprechen. Es ist zwar Samstag, aber ich weiß, dass er trotzdem da sein wird. Ich müsste es Drummond selbst sagen«, gab sie zu, »aber ich bringe es einfach nicht über mich. Außerdem wird Croft verstehen, dass es ein Clan-Geheimnis ist und mich nicht drängen, ihm mehr zu sagen, als ich kann.«
    »Lily, ich weiß nicht, wovon du sprichst.«
    Sie seufzte. Manchmal war es so fürchterlich schwer, das Richtige zu tun. »Im Moment bin ich nicht hundertprozentig einsatzfähig. Ich hatte zwar seit sechzehn Stunden keinen Anfall mehr, doch es kann mich jederzeit wieder treffen. Vielleicht mitten in einer Befragung. Herrgott, wer weiß – mitten in einer Verhaftung oder einer Verfolgung oder … ich kann ja nicht einmal sagen, was der nächste Schmerzblitz anrichten wird. Ob ich etwas fallen lassen werde, anfange zu sabbern, einfach umkippe oder alles zusammen. Vielleicht wird es auch irgendetwas Neues sein. Ich muss Croft informieren, damit er jemand anderem die Leitung der Einheit übertragen kann.«
    »Du ziehst dich selbst aus den Ermittlungen zurück.«
    »Offiziell ja.«
    Mehrere Herzschläge lang schwieg er. »Und inoffiziell?«
    »Deswegen möchte ich, dass du mich begleitest. Rule … « Sie kam näher, damit sie seine Hand ergreifen konnte. »Chad wusste, dass die Clanmacht nicht auf ihn übergehen würde, wenn die Dame nicht mit ihm als Träger einverstanden gewesen wäre, richtig?«
    »Ja, wir haben ihm erklärt, dass die Dame möglicherweise die Clanmacht selbst bewegen muss. Normalerweise geht das natürlich anders vonstatten.«
    Lily nickte. »Also wusste Chad, dass es das Werk der Dame gewesen wäre, wenn die Clanmacht auf ihn übergegangen wäre. Und er wollte die Entscheidung der Dame akzeptieren. Er wollte es … aber er war erst ernstlich willens, als er erfuhr, dass ich darauf angewiesen bin. Dass mir Gefahr droht, wenn ich die Clanmacht weiter in mir trage.«
    »Ja.« Er sah verwirrt aus. »Natürlich wollte er dir helfen.«
    »Weil ich eine Frau bin.« Sie lächelte trocken. »So seid ihr alle gepolt – Frauen müssen beschützt werden. Eure Dame kennt euch ziemlich gut. Ich nehme an, sie hat das in euch bewirkt. Du sagtest, du habest eine Wahl getroffen? Deswegen kann sie dir nicht böse sein. Sie wusste, dass du mich beschützen willst. Es dauert vielleicht eine Weile, bevor du dich damit abfindest, was es bedeutet, aber glaub nicht, dass deine Dame überrascht oder enttäuscht ist.«
    »Lily.«
    Sie legte den Kopf auf die Seite.
    Er hob die Hand, mit der sie die seine umfasst hielt, an seine Lippen und küsste sie. »Ich liebe dich.«
    Rule war schon oft im Hauptquartier des FBI gewesen. In der Vergangenheit war der Mann hinter dem großen zerschrammten Schreibtisch in diesem fensterlosen Büro Ruben Brooks gewesen. Heute saß dort ein schlanker Mann mit einer Haut in der Farbe des Kaffees in Lilys Thermoskanne.
    Martin Croft wirkte eher wie ein Dozent von Harvard, nicht wie ein Cop. Das grau gesprenkelte Haar unternahm einen strategischen Rückzug aus seiner hohen Stirn, und er war zu gut gekleidet, um dem Klischee eines Cops zu entsprechen. Sein Hemd war perfekt gebügelt, seine Krawatte aus Seide und sein Anzug vielleicht von der Stange, aber von exzellenter Qualität und Passform. Rule hatte den Verdacht, dass er maßgeschneidert war. Alles in allem sah Croft nicht aus wie ein Mann, der schon so manchen Verdächtigen zu Boden gerungen hatte.
    Insofern täuschte sein Äußeres. Doch er war genauso intelligent wie er aussah – und hatte keinerlei Gabe, auch wenn er mehr über Magie wusste als die meisten praktizierenden Hexen.
    Mit ernster Miene lauschte er, als Lily ihm erklärte, warum sie ihn so dringend und zu so früher Stunde hatte sprechen müssen. Sie

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