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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Deutsch?«
    »Nein, aber Sie.«
    »Fast fließend. Das sieht mir nicht aus, als sei es genug Kaffee. Normalerweise benutze ich mindestens doppelt so viel.«
    »Und, trinken Sie ihn auch?«
    »Da haben Sie auch wieder recht.«
    Es war nicht der beste Kaffee, den Cullen je getrunken hatte, aber er war nicht schlecht. Er nippte an dem Becher, den Fagin abgewaschen hatte, während sie darauf warteten, dass der Kaffee durch den improvisierten Filter tropfte, und nickte zustimmend, als Fagin ihn dankbar lobte. Als dieser einmal eine Pause machte, sagte Cullen: »Was das Tagebuch und das Czypsser-Manuskript angeht … «
    »Oh, ja. Die Bibliothek ist gleich hier hinunter.« Fagin machte sich auf den Weg zur Tür am anderen Ende der Küche.
    Cullen folgte ihm … und trat in einen Raum, der keinerlei Ähnlichkeit mit dem Rest des Hauses hatte.
    Er war groß, luftig und aufgeräumt und erstreckte sich über die ganze Länge des Hauses. Der Boden war aus Holz. Ein Teppich grenzte einen Lesebereich am gegenüberliegenden Ende ab, wo zwei bequeme Armsessel und ein rechteckiger Tisch einluden, sich niederzulassen und vor einem Erkerfenster zu schmökern. Über die gesamte Decke zogen sich im Zickzack Kabel mit Strahlern, deren Licht jedoch jetzt nicht benötigt wurde. Neben dem Erkerfenster unterbrachen noch zwei weitere große Fenster die deckenhohen Bücherregale an der Westseite.
    In der Mitte des Raumes stand ein riesiger ramponierter Schreibtisch, der von zwei niedrigen Bücherschränken flankiert wurde. Darauf befand sich der übliche Krimskrams, sowohl elektronische Geräte als auch ganz traditionelle Utensilien: Computer, Drucker, Kalender, ein paar Papierstapel. Und hier zog auch ein langer Bibliothekstisch, auf dem ein einzelner halbleerer Karton stand, den Blick auf sich.
    Es gab sogar einen Zettelkatalog. Einen richtigen altmodischen hölzernen Zettelkatalog, der einen Ehrenplatz an einer Stelle an der Wand bekommen hatte, die ganz offensichtlich nur für ihn vorgesehen war. »Prioritäten«, murmelte Cullen. »Ja. Sie sind ein Mann nach meinem Geschmack, Fagin.«
    Fagin betrachtete voll Stolz sein Reich. »Ich habe eine Wand herausnehmen lassen und die Regale angebaut. Ursprünglich war dies hier ein Schlafzimmer und da drüben das Esszimmer, müssen Sie wissen. So gefällt es mir besser.« Er setzte sich schwerfällig in Bewegung. »Ich habe zwar nicht meine gesamte Sammlung hier, aber Papa Arraignées Tagebuch habe ich ausgepackt. Es müsste in der Voodoo-Abteilung sein … ah, ja. Hier ist es.« Er hielt ein zerfleddertes, in Leder gebundenes Buch hoch. »Sie dürfen es gern mitnehmen, wenn Sie möchten.«
    Cullen zog die Augenbrauen hoch. So viel Vertrauen erstaunte ihn – aber andererseits war Fagin auch selbst ein Praktizierender. Vorsichtig schob er das dünne Buch unter seine Jacke. »Danke. Und die Ars Magicka ?«
    »Ihnen läuft das Wasser im Mund zusammen.«
    »Nur ein bisschen«, sagte Cullen betont ruhig. »Ich verfüge über eine außerordentlich gute Selbstbeherrschung.«
    Fagin schmunzelte. »Das Original liegt in meinem Bankschließfach in Cambridge. Ich habe kürzlich hier noch ein zweites gemietet, doch die Reise nach Cambridge, um das Schließfach dort zu leeren, noch nicht gemacht. Aber vielleicht ist Ihnen meine Übersetzung auch lieber, falls Sie des mittelalterlichen Deutschen nicht ganz so mächtig sind.«
    »Ich habe Augen noch nie wirklich blitzen sehen, aber Ihre tun es gerade. Ich nehme an, es handelt sich um eine Übersetzung ins Englische?«
    »Selbstverständlich.« Fagin begab sich zum Schreibtisch. »Die Arbeit ist noch nicht abgeschlossen, vergessen Sie das nicht. Doch der erste Entwurf ist schon ganz ordentlich. Ich brenne Ihnen eine CD , damit – «
    Das Fenster vor ihnen zerbarst.
    Ohne zu blinzeln oder nachzudenken oder etwas anderes zu tun, für das jetzt keine Zeit war, ging Cullen tief in die Hocke. Ein Regen aus schimmerndem Glas ergoss sich in den Raum. Er sprang. Ein zweites Projektil folgte dem ersten, als er gegen Fagin prallte, ihn packte und herumzog, damit der Schwung sie beide im Fallen seitwärts drehte – der Schreibtisch, der Schreibtisch gibt uns Schutz –
    Der Boden griff nach ihnen und versetzte ihnen einen Schlag, und plötzlich war die Luft eine Wand aus Flammen, Hitze und Gestank.

20
    Das graue Kraushaar umgab das Gesicht der Frau wie ein wirrer Heiligenschein. Ihre kleinen Augen guckten misstrauisch, ihre Haut war zerschrammt und verschlissen wie ein

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