Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
Vom Netzwerk:
sitzen wollte, befand sich Scott nun dort.
    Lily schüttelte den Kopf. »Kein Agent, keine Sekretärin, kein Büroangestellter, keiner von der Recherche, kein Hausmeister. Keiner der Männer, die im Hauptquartier arbeiten, ist kürzlich gestorben.« Und falls es doch so wäre, würde Arjenie es herausfinden. Sie lebte zwar jetzt in Kalifornien, um in der Nähe von Rules Bruder Benedict zu sein, doch sie arbeitete immer noch als Rechercheurin für das FBI und hatte Zugang zu allen Datenbanken, die ihr kleines Herz begehrte. »Sie hat vor, die Suche auf die häufigen Besucher des Hauptquartiers auszuweiten.«
    »Es müsste jemand sein, der oft genug kommt, um problemlos durch den Sicherheitscheck zu kommen.«
    »Richtig.« Sie trommelte mit den Fingern auf ihren Oberschenkel. »Dieses Mal hat er mich nicht angesehen. Vielleicht war es nicht derselbe Geist. Manche Geister sind mehr Gewohnheiten als Personen – sie erleben dieselbe Situation wieder und wieder, bis sie vergehen. Dieser hier könnte einer von ihnen gewesen sein und nicht der, den ich schon einmal gesehen habe. Sein Gesicht habe ich nicht erkennen können. Aber ich habe den Ehering gesehen. Er hat ein bisschen Farbe, deshalb ist er mir sofort aufgefallen, weil der Rest so weiß und nebelhaft ist.« Sie machte eine Pause und runzelte die Stirn. »Obwohl sicher mehr als nur ein Geist einen glänzenden goldenen Ehering hat.«
    »Du könntest die Rhej der Etorri anrufen und sie fragen.«
    »Vielleicht.« Alle Rhejes hatten Gaben. Die Rhej der Etorri war ein mächtiges Medium, auch wenn man es ihr nicht ansah. Sie wirkte überaus unscheinbar und ganz und gar nicht unheimlich: mittleres Alter, mittelbraunes Haar, mittelgroß, freundliches, aber unauffälliges Gesicht. Sehr kanadisch. »Wahrscheinlich tue ich das, aber nicht jetzt. Es gibt Geister. Ich würde gern wissen, warum ich sie plötzlich sehe, aber das hat keine Priorität. Erst sollst du erfahren, was wir als Nächstes tun.«
    »Du hast einen Tipp von einem, wie du sagst, örtlichen Kollegen bekommen. Etwas über einen Obdachlosen, weshalb wir jetzt zur Suppenküche fahren.«
    Sie lächelte ihn an. »Du bist süß, wenn du versuchst, wie ein Cop zu reden. Ja, obwohl er mir streng genommen keinen Tipp gegeben hat. Ich musste ihn erst mühevoll ausfindig machen und ziemlich Druck ausüben, bevor er mit der Sprache herausrückte.« Lily hatte keine Kontakte bei der hiesigen Polizei, aber Cynna. Diese hatte ihr den Namen des Lieutenants genannt, der sie dann weiter an den Sergeant derselben Dienststelle verwiesen hatte, die Lily wiederum zu einem Streifenbeamten geschickt hatte, der zugab, dass er sich Sorgen um einen bestimmten Obdachlosen machte, der verschwunden war.
    »Nich’, dass sie nich’ das Recht dazu hätten«, hatte der Mann gesagt. »Aber Birdie ist … na ja, wenn ich sage, er ist anders, lachen Sie mich aus. Er ist ein freundlicher kleiner Kerl und pünktlich wie die Maurer. Von acht bis zwölf steht er immer an derselben Ecke und versucht seine kleinen Bildchen zu verkaufen. Dann geht’s zur Küche in der Twelfth Street zum Mittagessen. Nie geht er zu einer von den anderen, immer in die Twelfth Street, obwohl es eine gibt, die näher liegt. Danach geht er in den Park an der Madison, wo er weitere kleine Bildchen zeichnet. Kurz vor fünf steht er in der Schlange vor dem Good Shepherd’s. Doch da hat man ihn seit zwei Wochen nicht mehr gesehen.«
    »Kaffee«, sagte Rule bestimmt, als er den Blinker setzte.
    Lily schnitt ein Gesicht, holte aber die Thermoskanne heraus, die sie mitgenommen hatte. Wer hätte gedacht, dass sie Kaffee je leid werden könnte? Doch sie trank, weil es das Richtige war. Genau so, wie es das Richtige gewesen war, Croft von ihrem Problem zu erzählen, so sehr es ihr auch gegen den Strich gegangen war. Der Schmerzblitz, der sie gerade eben im Auto getroffen hatte, hatte sie noch einmal in ihrer Entscheidung bestätigt.
    Aber auch das, was sie jetzt vorhatten, war richtig. Gegen die Vorschriften, und möglicherweise würde es nicht ohne Folgen für sie bleiben. Aber sie wusste, wie man Ermittlungen führte, verdammt. Drummond wollte das große Ganze nicht sehen. Wen hatten die Täter benutzt, um für das Todesmagie-Ritual zu üben, bevor sie sich an dem großen Kaliber versuchten?
    Lily musterte die Gebäude um sie herum. Offenbar gab es viele Waschsalons in diesem Teil der Stadt. Nacktbars. Pfandhäuser. Und viele Menschen, die andere Menschen übersehen, ignorieren

Weitere Kostenlose Bücher