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Wolf

Titel: Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeany Lena
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zurückkam und sich wieder neben ihn an den Zaun lehnte.
    Das war einfach zu viel. All die Verzweiflung und der Unglaube und das Mysteriöse - seine Nerven spielten einfach nicht mehr mit.
    „Ich verlier den Verstand“, murmelte er noch, bevor er aufschluchzte. Er vergrub das Gesicht in den Händen und ließ seine Verzweiflung raus. Das war alles nicht wahr!
    Sein Wolf winselte, was Julian durch die Finger blicken ließ. Mit traurigen Augen sah er ihn an, drückte sich gegen den Zaun, als wollte er ihn trösten.
    „Da!“, schluchzte Julian, „Das ist nicht normal!“
    Er stand auf und lief davon. Er lief vor seinem Wolf davon, von den Vorstellungen, den Tatsachen, den Zweifeln, der Verzweiflung.
    Bis in seine Wohnung lief er, schloss ab und warf sich ins Bett. Er schob alles von sich, alles.
     

Kapitel 8
    Und als er die Augen aufschlug, prasselte alles wieder auf ihn ein. Alles.
    Gott verdammt, wieso konnte er das nicht einfach akzeptieren? Wieso konnte er es nicht als gegeben hinnehmen und da war´s?
    Weil es einfach unrealistisch war, ganz einfach. Die Antwort war so logisch, wie seine Fragen unlogisch. Aber er versuchte es dennoch. Er würde seinen Wolf nicht mehr besuchen. Es war auch nicht sein Wolf. Es war ein Wolf.
    Und den Rest? Den würde er einfach leugnen.
    Ging natürlich nicht so einfach. Julian versuchte es verzweifelt. Immer wieder schob er das alles von sich, doch es gelang ihm nicht. Dann fiel sein Blick auf Valerion und er war wirklich versucht, mit ihm zu reden. Der wusste doch auch Bescheid? Nicht über seinen Wolf, aber zumindest was die Kinder betraf?
    Nein, der würde ihm nur wieder keine Antworten geben. Ganz klar.
    Irgendwie brachte Julian den Tag wieder rum. Ging gleich nach der letzten Fütterung nach Hause. Wenn er länger blieb, war er nur wieder versucht, seinen Wolf zu besuchen, der ja nur ein normaler Wolf war.
    „Ha“, lachte Julian trocken auf, verbot sich aber, weiter an seinen Wolf zu denken.
    Der wich auch schlagartig aus seinen Gedanken, als er Valerion sah, der an der Hausmauer neben seinem Eingang lehnte.
    „Was machst du denn hier?“, fragte Julian verblüfft. Keine Reaktion. Eh klar. Julian zuckte betont die Schultern. Dann eben nicht. Er schloss auf und ging nach oben. Einigermaßen verwirrt, denn Valerion folgte ihm. Selbst in die Wohnung kam er ihm nach. Angespannt wie immer und argwöhnisch wie immer.
    „Valerion, wenn du gar nicht hier sein willst, warum kommst du dann mit?“, wollte Julian leicht genervt wissen.
    „Du verlierst nicht den Verstand“, sagte Valerion, was Julian erstarren ließ. Fassungslos blickte er ihn an. Wie zum Geier…
    „Hast du mich belauscht?“, fragte er dann entsetzt, ließ sich in sein Sofa fallen. Er spürte selbst, wie er rot anlief.
    „Wie ich mit einem Wolf geredet hab? Gott, wie peinlich ist dass denn?“, murmelte er. Valerion überraschte ihn, dass er sich gegenüber von ihm niederließ. Er sah ihn ganz komisch an, doch was Julian viel mehr zu schaffen machte, dass er noch immer so angespannt war. Er schob seine Verlegenheit zur Seite, sagte sich erneut, dass andere Menschen auch mit Tieren sprachen. Mit Haustieren zwar, aber Tier war Tier.
    Valerion sprang wieder auf, als könnte er nicht still sitzen. Tatsächlich ging er unruhig auf und ab.
    „Jetzt entspann dich doch Mann. Ich hab dir doch nie was getan!“, fuhr Julian auf. Valerion zuckte zusammen, sein Blick schoss zu ihm. Julian atmete durch und murmelte: „Sorry, meine Nerven.“
    Valerion nickte, hielt zumindest still und er hatte sich ein wenig entspannt. Bildete Julian sich zumindest ein. Und jetzt erst wurde er sich Valerions Aussage bewusst: „Was heißt, ich verlier nicht den Verstand?“
    „Genau das“, gab Valerion erstaunlicherweise sofort zurück. Julian seufzte. Der Kerl machte es ihm wahrlich nicht leicht.
    „Pass auf, wenn du wieder so anfängst… Mit irgendwelchen Andeutungen, dann verpiss dich besser, weil dafür hab ich echt keine Nerven“, erklärte er gequält.
    „Ich kann…“, setzte Valerion an, nahm sein Gehen wieder auf, war wieder komplett angespannt. Julian hatte genug davon. Er stand auf, baute sich vor ihm auf. Er hatte ihn in einer Ecke erwischt, weshalb Valerion jetzt schlecht aus konnte.
    „Spuck´s aus, oder verpiss dich“, verlangte Julian barsch. Was ihm gleich wieder leid tat. Valerion blickte ihn ängstlich an, sein Blick zuckte nervös und wieder einmal hatte Julian das Gefühl, er würde die Ohren anlegen, wenn

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