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Wolf

Titel: Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeany Lena
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während des Futterrichtens aus seinen Gedanken.
    „Ja?“, wandte er sich ihm zu.
    „Dieser Kerl, ich glaub du hast schon mal mit ihm gesprochen“, meinte sein Kollege fragend. Julian lachte, das war ja mal ne klasse Beschreibung.
    „Der Schwarzhaarige, hängt immer bei den Wölfen ab“, grinste sein Kollege. Julian nickte, ein ganz komisches Gefühl breitete sich in ihm aus.
    „Ich hab mich erkundigt, weil mir der so eigenartig vorkam. Und ich hab jede der Kassiererinnen gefragt. Die schwören alle, dass der keine Karte gekauft hat“, erklärte Karl.
    „Also bitte, da gehen Hunderte ein und aus“, wehrte Julian ab, wobei ihm ein Schauer über den Rücken lief. Immerhin hatte er das ja schon längst rausgefunden.
    „Die Augen, sagte jede, hätten sie nicht vergessen. Die wären unheimlich“, schüttelte Karl den Kopf.
    „Wie auch immer, warum sagst du mir das?“, wollte Julian unbehaglich wissen.
    „Na weil du doch schon mal mit ihm geredet hast. Und da dachte ich, dass du ihn ja fragen kannst“, meinte Karl und klopfte ihm auf die Schulter.
    „Und wenn es so ist?“, fragte Julian, bevor sein Kollege abhaute.
    „Na dann wirf ihn raus“, meinte der, als wenn es selbstverständlich wäre.
    „Aber wenn er ne Karte kauft, ist alles paletti oder? Ich mein er hängt doch erst sein ein paar Wochen rum. Wenn er für die ganzen Saison zahlt?“
    Wütend auf Valerion oder nicht, er wollte ihm seinen Zufluchtsort auch nicht komplett verwehren.
    „Ja, klar, denke schon“, nickte sein Kollege, was Julian unheimlich erleichterte. Er ging füttern, dann versuchte er erneut, mit Valerion zu reden, doch der wich ihm erneut aus, dann war er überhaupt verschwunden. Frustriert seufzend, drehte Julian seine letzte Runde. Gerade als er zum Futterhaus gehen wollte, erblickte er Karl, der Valerion am Arm gepackt hatte. Julian sah sogar aus der Ferne, dass Valerion komplett panisch war.
    „Karl!“, rief Julian und sprintete los. Sein Kollege wandte sich ihm zwar zu, ließ Valerion aber nicht los.
    „Was machst du denn?“, fragte Julian ihn schnell und keuchend, als er endlich bei ihnen angekommen war.
    „Ich wollt ihn nach der Karte fragen, da wollte er abhauen“, erklärte Karl.
    „Lass ihn los.“, verlangte Julian.
    „Dass er abhauen kann?“, fragte Karl böse.
    „Wird er nicht“, sagte Julian, sah dabei aber eindringlich zu Valerion. Der nickte, kaum merklich. Die Panik nach wie vor in seinem Gesicht. Karl ließ ihn los und sofort sprang Valerion drei Schritte weg. Bevor Karl ihm nachsetzen konnte, hielt Julian seinen Kollegen fest.
    „Lass ihn“, flehte er. Karl sah ihn verwirrt an und Julian deutete mit dem Kopf auf Valerion, der argwöhnisch von einem zum Anderen sah.
    „Ich sagte doch, dass ich ihn frage“, meinte Julian, ohne auf Valerions Verhalten einzugehen.
    „Dachte ich auch. Wollt ihn ja nur fragen, da er mir über den Weg gelaufen ist. Wenn er abhaut, was soll ich da schon denken?“, gab Karl eingeschnappt zurück.
    „Ok. Ja. Schon klar. Ich kümmere mich um ihn“, sagte Julian schnell und marschierte Richtung Ausgang. Im Vorbeigehen verlangte er: „Valerion mitkommen.“
    Der folgte ihm brav und Julian hielt nach der nächsten Kurve an, blickte zurück. Von seinem Kollegen keine Spur.
    „Sie sind dir auf die Schliche gekommen. Also entweder du haust hier ab, oder du kaufst ne Saisonkarte“, erklärte er ihm. Valerion nickte kaum merklich, seine Panik war weg. Er stand ihm sogar relativ entspannt gegenüber, wenn man davon absah, dass er ihn fast wütend ansah. Deshalb erklärte Julian weiter: „Und das hätt ich dir schon früher gesagt, wenn du nicht ständig davon gelaufen wärst. Und ich hätte mich auch entschuldigt. Ich wollte dich nicht beleidigen, oder kränken, oder was auch immer. Ich bin im Moment wohl nicht wirklich zurechnungsfähig. Also sorry und nichts für ungut, ok?“
    Valerion sah ihn argwöhnisch an, dann meinte er leise: „Du wärst zurechnungsfähig, wenn du mir glauben würdest. Und ich hab nicht mal das Geld für ne Karte.“
    Damit wandte er sich ab und wollte loslaufen. Es war wie ein Reflex, dass Julian ihn packte. Valerion wirbelte herum, knurrte ihn an. Das war sowas von eigenartig, dass er immer dieses Knurren ausstieß!
    Doch Julian beachtete es nicht weiter, ließ ihn nur langsam los und griff nach seiner Brieftasche. Er hielt ihm den entsprechenden Betrag hin.
    „Was soll das?“, fragte Valerion argwöhnisch.
    „Frag mich was Leichteres. Ich

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