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Wolfs Brut: Kommissar Kilians zweiter Fall

Wolfs Brut: Kommissar Kilians zweiter Fall

Titel: Wolfs Brut: Kommissar Kilians zweiter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
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ausweglosen Kampf gegen den Großen Bruder führen. Egal, ob er Bill oder Vladimir heißt. Entweder sind wir alte Genossen oder Benachteiligte und Enttäuschte. Beider Systeme. Verstehen Sie? Uns geht es um Aufklärung. Wir wollen denen, die Weltmachtführer sein wollen, auf die Finger schauen und, wann immer es uns notwendig scheint, Dinge aufdecken oder einfach einen Krieg verkürzen.«
    »Haben Sie denn keine Kopie von den Datensätzen gemacht?«
    »Nein. Die CD war bereits die Kopie, und das Original wurde zerstört. Es war der einzig sichere Weg, damit wir die Gegenseite nicht auf uns aufmerksam machen. Ein falscher Befehl auf Ihrer Tastatur hätte verheerende Folgen haben können.«
    »Dann ist es jetzt also vorbei?«
    »Es ist erst dann vorbei, wenn es vorbei ist. Sie kennen doch das Lied?«
    »Ja, ich glaube«, sagte Kilian. »Aber ich weiß immer noch nicht, wer Stahl getötet hat. Wer kann mir weiterhelfen?«
    »Folgen Sie der Spur der CD. Dort werden Sie Ihren Mörder finden. Ich werde Sie im Auge behalten.«
    »Warten Sie«, bat Kilian und stach das Paddel ins Wasser. Nach zwei Schlägen rammte er das Kanu gegen den Kai und sprang ans Ufer. Dann rannte er die Treppe hoch und schaute die Straßenbahngleise entlang.
    Auch unten am Kai war es ruhig. Der Mann war so schnell und leise verschwunden, wie er aufgetaucht war.

9
    »Das ist mir egal!«, brüllte Heinlein ins Telefon. »Und wenn ihr die ganze Stadt auf den Kopf stellen müsst. Ich will, dass jeder Winkel nach ihm durchsucht wird … Nicht genug Leute? Ihr seid doch eh alle über die Stadt verteilt. Dann könnt ihr wohl eure Augen nach meinem Sohn offen halten. Oder ist das zu viel verlangt?!«
    Heinlein feuerte den Hörer zurück auf die Gabel. »Ist die Antwort von den Amis schon reingekommen?«
    »Sie haben nichts vorliegen«, antwortete Sabine. »Von der MP und der Security soll auf jeden Fall gestern Abend niemand im Einsatz gewesen sein.«
    Sie ging auf ihn zu und versuchte ihn zu beruhigen:
    »Schorsch, jetzt mach dir keine Sorgen. Bestimmt hat er sich nur bei einem Freund versteckt und traut sich nicht nach Hause.«
    »Wieso sollte er sich nicht nach Hause trauen? Er hat nichts verbrochen, also hat er auch nichts zu befürchten.«
    »Vielleicht ist er bei der Oma oder …?«
    »Oder was? Los, sag’s mir, wenn du mehr weißt als ich. Bei der Oma ist er nicht, beim Opa auch nicht, und seine Freunde hab ich alle schon durchtelefoniert. Er ist wie vom Erdboden verschwunden. Oder noch schlimmer … Ich darf gar nicht daran denken. Claudia wird mir den Kopf abreißen.«
    »Hast du’s beim Kilian noch mal probiert?«
    »Lass mich mit dem Kilian in Frieden. Nur seinetwegen ist das alles passiert. Mit dem bin ich fertig. Schluss, aus, Amen.«
    »Aber, wenn …«
    »Nichts wenn. Der Kilian ist an allem schuld. Basta.«
    »Probier’s halt noch mal. Wenn der Thomas schon mal zu ihm gegangen ist, macht er’s vielleicht wieder.«
    Heinlein trommelte nervös mit dem Finger auf dem Telefon herum. Lieber hätte er Kilian in der Luft zerrissen, als dass er mit ihm sprechen wollte. Seit letzter Nacht, als Pia ihm die Nachricht überbracht hatte, hatte er nichts mehr von ihr oder Kilian gehört.
    »Los, jetzt mach«, forderte ihn Sabine auf. »Schaden kann’s nicht. Und hier rumhocken bringt auch nichts. Wenn was ist, ruf ich dich auf dem Handy an.«
    Sabine reichte ihm ihr Handy und wartete, dass Heinlein zugriff.
    Heinlein zögerte. Schließlich nahm er es und ging zur Tür.
    »Du rufst mich sofort an. Verstanden?«, sagte er und öffnete die Tür.
    Vor ihm stand Wilhelm in Begleitung der kleinen, verschüchterten Thai-Frau in der Tür. Er hatte Kilians Visitenkarte in der Hand.
    »Zu Herrn Kilian, bitte«, sagte er zu Heinlein.
    »Das will ich auch«, antwortete er und verwies ihn an Sabine.
    »Was kann ich für Sie tun?«, fragte sie die beiden.
    »Meine Frau möchte eine Aussage machen«, sagte Wilhelm und schob seine Frau vor.
    »Aussage wozu?«
    »Sie hat an dem Tag, als der Mann aus dem Fenster bei der Regierung gestürzt ist, etwas beobachtet.«
    *
    Heinlein parkte den Wagen im absoluten Halteverbot vor Kilians Haus. Meister Gottfried stand in der Eingangstür und hielt im grauen Arbeitskittel Wache über den Straßenzug.
    »Weiterfahren. Parken dürfen Sie hier nicht. Das ist für die Feierlichkeiten alles gesperrt«, sagte er zu Heinlein.
    »Schnauze«, raunzte Heinlein und ging an ihm vorbei ins Haus.
    »Bleiben Sie stehen. Sie können hier

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