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Wolfsangriffe. Fakt oder Fiktion? (German Edition)

Wolfsangriffe. Fakt oder Fiktion? (German Edition)

Titel: Wolfsangriffe. Fakt oder Fiktion? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elli H. Radinger
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Beobachtungen in Yellowstone auch bestätigen.
    Herz, Leber und Lunge des Opfers waren intakt, was ebenfalls für einen Bärenangriff spricht, denn Wölfe fressen diese Organe meist zuerst. Der Magen, Darm und die Nieren von Carnegie waren zuerst gefressen worden. (Wölfe fressen aber keinen Mageninhalt.)
    Wenn man die Medienberichte verfolgt und die zahlreichen Stellungnahmen von Wolfs- und Bären-»Experten« liest, dann stellt man fest, dass – wie üblich – jeder die Punkte herausstellt, die für einen Angriff des »anderen« Tieres sprechen.
    Am Ende fasst es Mark McNay vom Alaska Department of Fish and Game zusammen: »Jedes Argument über spezielle Fressmuster, Position des Körpers, Entfernung der Kleidung und Wunden, wird letztendlich nicht gelöst werden können, weil es für das Verhaltensmuster von Wölfen, die einen Menschen töten und ihn fressen, keine dokumentierten Nachweise gibt und darüber hinaus das Verhalten von Wolf und Bär sogar bei ihrer natürlichen Beute übereinstimmt.«
    Was bleibt, ist Spekulation. Wer den Studenten wirklich getötet hat, werden wir nie erfahren. Paquet und Walker schließen aus allen zur Verfügung stehenden Informationen, dass Carnegie »das unglückliche Opfer eines zufälligen Unfalls« war.
     
    Lake Superior Provincial Park, Ontario, 2006
    Am 4. September 2006 griff an zwei beliebten Stränden im Lake Superior Provincial Park ein einziger Wolf insgesamt sechs Menschen an.
    Auf einer Urlaubsreise mit ihren beiden Enkeltöchtern hielten Jerry und Rachel Talbot an Katherine’s Cove an, um zu baden, als ein großes, schwarzes »hundeähnliches« Tier die drei Jahre alte Leah angriff. Der Wolf schnappte das Kind am Arm und versuchte, es zu einem Busch zu ziehen. Als der Großvater dem Kind zu Hilfe kam, ließ der Wolf los und humpelte fort.
    Am selben Nachmittag griff dieser Wolf an einem Strand in der Nähe von Katherine’s Cove Brenda Wrights Familie an. Brendas Sohn, der zwölfjährige Casey, sah das Tier auf sie zurennen. Der Wolf sprang Caseys Cousin Jack an und schnappte nach seinem Knöchel. Dann drehte er sich zu Casey um und biss ihn in den Po. Brenda schrie ihrer Familie zu, sich im Wasser in Sicherheit zu bringen. In dem Moment sprang der Wolf sie an. Die Frau bedeckte ihr Gesicht mit den Händen, und der Wolf biss sie in Hände und Beine.
    Die 14 Jahre alte Emily traf eine mutige Entscheidung und lief auf den Wolf zu, um ihn von ihrer Mutter abzulenken. Der Wolf lief ihr nach und biss sie in den Arm und das Gesicht. Als das Mädchen in den See flüchtete, drückte er es unter Wasser. Emily kämpfte um ihr Leben. Sie schnappte den Wolf mit einer Hand am Genick und boxte ihm mit der anderen Faust auf den Kopf. Dann tat sie das, was manchmal als letzte Möglichkeit bei einem Kampfhundeangriff empfohlen wird: Mit voller Wucht rammte sie dem Wolf ihre Faust so tief sie konnte in den Rachen.
    Auf die Schreie des Kindes kamen zwei Fremde und verjagten den Wolf. Der rannte fort, kam aber später wieder zurück, um die Essensvorräte am Strand zu untersuchen. Kurze Zeit später wurde er von Parkbeamten erschossen. Sechs Menschen hatten unterschiedlich schwere Verletzungen.
    Der schwarze Wolf war ein junger, ausgewachsener Wolf. Er hatte keine Tollwut, war aber verletzt. Irgendwann einmal war das Tier angeschossen worden. Die Kugel steckte noch in seinem Körper. Außerdem litt der Wolf unter chronischer Arthritis im Ellbogengelenk, weshalb er stark humpelte. Dennoch war er nicht am Verhungern und ansonsten fit.
    Nach Zeugenaussagen hatte sich das Tier so verhalten, als wolle es wirklich irgendjemanden töten. Zum Glück waren die Strände des Sees an diesem Feiertagswochenende stark bevölkert.
     
    Candice Berner, Alaska, 2010
    Am 8. März 2010 um sechs Uhr morgens wurde in der Nähe des abgelegenen Dorfes Chignik Lake im Südwesten von Alaska die 32-jährige Sonderschullehrerin Candice Berner tot aufgefunden. Die leidenschaftliche Joggerin war vor einiger Zeit nach Alaska gezogen und trainierte dort für einen größeren Lauf. Alles deutete darauf hin, dass die Frau von zwei bis drei Wölfe angegriffen und getötet worden war. Mehrere Dorfbewohner hatten in den vergangenen Wochen über das auffällige Verhalten der Beutegreifer berichtet.
    Beamte der Wildtierbehörde, die den Fall untersuchten, teilten mit, dass ihr Körper von der Straße gezogen worden sei und die Stelle Wolfsspuren aufgewiesen habe.
    Die Autopsie ergab »zahlreiche Verletzungen durch

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