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Wolfsblues

Wolfsblues

Titel: Wolfsblues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Crown
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er skeptisch die dunkle Augenbraue in die Höhe.
    »Madre de Dios, schwule Vampire, die im Tageslicht wie ein Weihnachtsbaum glitzern?«
    »Hast du Twilight gesehen oder woher weißt du, dass sie im Sonnenlicht schimmern?«
    »Fallstudie!«, fiel mir Angel ins Wort und zwinkerte gerissen. »Aber aus diesem Grund bin ich nicht hier, Querida! Wir haben Besuch und eine Spur. Die anderen warten in einem der Büros, ebenso unsere Gäste. Ich muss Enya und Leon noch abholen. Tiff, bring du sie bitte in Raum Q5/10.« Mit einer legeren Handbewegung reichte er seiner Partnerin eine Keycard. »Fangt aber nicht ohne uns an! Enya wird hin und weg sein!«
     
    »Oh mein Gott! Oh mein Gott! Oh mein Gott!« Enya fiel dem blonden Mann um den Hals, der eine frappierende Ähnlichkeit zu ihr aufwies. »Danke!« Sie küsste ihn überschwänglich. Dass Leon knurrte, nur allzu verständlich.
    Der mir unbekannte Typ stand stocksteif da und ließ Enyas Begrüßung tatenlos über sich ergehen. Er wurde totenbleich und seine Lippen liefen blau an.
    »Nitro, Jesse!« Den Mann im Rollstuhl hatte ich zuerst nicht bemerkt, befand er sich nicht auf meiner Augenhöhe. Er schien asiatisch stämmig, jedoch mit einem heftigen europäischen Einschlag. Seine Haut war sehr hell und mit Sommersprossen übersät. Er war ein außergewöhnlicher Wolf. Nicht nur wegen dem wesentlichen Umstand, dass er im Rollstuhl saß.
    Jesse … der Jesse! Da er nicht nach dem Spray griff, dass der Mann im Rolli ihm entgegen reckte, machte ich kurzen Prozess. Ich rammte ihm die Flasche fast in den Hals und verabreichte ihm zwei Hübe. Danach vollführte ich eine 180-Grad-Wende zu Angel, der seinen schicken weißen Kittel trug. »Er hat eine hypertensive Krise, weil er sich aufregt. Sein Blutdruck schnellt in astronomische Höhen und sein Puls rast. Hat irgendwer von euch Weißkitteln bereits daran gedacht, die Ursache zu behandeln? Ich wette mit dir um meinen ollen VW-Käfer, der allein in Hot Springs vor sich hinrostet …« Nein, alleine war er nicht. Bob musste zu seiner Trudi zurückkehren, gab es Ärger im Diner. Keine Werwolfangelegenheit, sondern Stress mit den Behörden. Sogar ein Werwolf war vor Behördenwillkür nicht gefeit. Doch ich war nicht auf mich alleine gestellt. »… das er einen erhöhten Blutdruck hat, weil sein Herz es nicht packt. Wie wäre es mit Bisoprolol? Oder mit Isosorbiddinitrat? Irgendetwas, was den Herzmuskel stärkt und den Blutdruck senkt. Digoxin? Ich fände es besser vorzubeugen, als jedes Mal Nachsorgen zu müssen. Das Nitro wirkt über kurz oder lang nicht mehr. Und dann?«
    »Meine Worte, Ricura! Doch ich bin nicht sein behandelnder Arzt. Der Lykanerdoc findet es übertrieben. Jesse soll einfach den Ballen flach halten.« Angel griff in die Tasche seines Kittels und zog ein Schächtelchen heraus. »Mit freundlicher Empfehlung von Prajit Singh, Allgemeinarzt und Lykaner, aus einem Kaff nahe Green Bay. Enya hatte mit ihm über dich gesprochen und er erachtet dieses Medikament für vielversprechend. Du sollst die Tablette vierteln und zuwarten. Stellt sich nicht die gewünschte Besserung nach einer Woche ein, erhöhst du die Dosis auf eine halbe Tablette. Doch ich bin zuversichtlich. Bei Menschen wirkt es überaus gut.«
    »Der Flug war anstrengend.« Der slawische Einschlag in der Sprache des Mannes verwirrte mich vollends. Jesse nahm das Schächtelchen und drehte es in den Händen. »Ein Versuch kann wohl nicht schaden.« Das Lächeln auf seinen Lippen war umwerfend und der Kerl ein Zuckerstückchen, wenn er nicht gerade einen Herzanfall bekam. Jesse war in festen Händen. Er hatte Frau und Kind. Und ich war ebenfalls … War ich das? Gott, so langsam wurde ich wahrhaftig konfus.
    »Wen haben wir denn da?«, fragte Akira und lenkte die Situation in eine andere Richtung. »Angel, na klar! Unser Latinolover kennt mich näher, als mir lieb ist. Die Platten und Schrauben sind übrigens draußen.«
    Mit einer anerkennenden Daumen-hoch-Geste reichte Angel ihm die Hand. »Fortschritte, Amigo?«
    »Wie man es nimmt. Der rechte kleine Zeh. Nicht unbedingt die Welt, aber als Wolf hänge ich den Alpha ab!« Akira rieb sich in diebischer Freude die Hände.
    »Du kannst als Wolf …«
    »… springen und laufen, wie ein junger Gott. Jedoch als Mensch, bekomme ich den Hintern nicht hoch, wortwörtlich!«, unterbrach mich Akira. Der Mann versprühte eine ebensolche Lebensfreude wie Mara, die ihn keck angrinste.
    »Danke für die Bilder von meiner

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