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Wolfsblues

Wolfsblues

Titel: Wolfsblues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Crown
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schon ein schlechtes Gewissen«, knurrte ich ihn biestig ab und ließ meine Wölfin an die Oberfläche.
    »Ruhig Blut! Bist du gestern gelaufen?« Aaron ließ sich nicht auf mein niedriges Niveau herunter. Er blieb rundherum Gentleman.
    »Nicht lange. Mir fehlte die Muße. Ich war eine halbe Stunde mit Jen und Tank unterwegs.« Tank war dank seiner Verletzung außer Form. Dass er sich nach so kurzer Zeit wieder wandeln konnte, war erstaunlich. Die meisten Wölfe hätten nach einem derartigen Trauma pausieren müssen. Der Lungensteckschuss war jedoch nicht Tanks erste Schussverletzung. Sein Körper war übersät von Narben und der helle Pelz des Wolfs wirkte infolgedessen auch ein wenig zerrupft. Doch diesen optischen Makel machte er restlos weg, durch seine machtvolle Präsenz. Tank besaß ohne jeden Zweifel das Zeug zum Alphatier! Es wäre nur eine Frage der Zeit gewesen, bis Abe die Kontrolle über ihn verloren hätte. Dazu noch die starke Jen an seiner Seite … Doch Tank hätte seinen Alpha niemals herausgefordert. Abe war für ihn eine Autoritätsperson. Der jüngere Wolf zollte dem alten Mann und dessen Erfahrung seinen vollen Respekt. Zusammen mit Jen hätte er das Rudel verlassen. Vermutlich wären einige Wölfe seinem Vorbild gefolgt. Es war nicht ungewöhnlich, dass ein Pack sich splittete. Dieser Vorgang brachte frischen Wind in den bestehenden Verband und dem sich neu etablierenden Rudel, ein stabiles Fundament. Jetzt musste Tank ziehen oder Seth herausfordern. Tanks mieser Laune nach tippte ich darauf, dass er die Kehle seines Konkurrenten sehen wollte, sobald er sich stark genug wähnte. Seth besaß unter fairen Bedingungen keine Chance gegen Tank. Er war eine räudige Töle, die nur mit einer Schusswaffe in der Hand den Mumm hatte, Tank gegenüberzutreten. Aus diesem Grund hatte er die Vampire angeheuert. Sogenannte Hunter - Kopfgeldjäger. Die meisten Hunter hielten sich an einen Kodex und nahmen nur geprüfte und damit legitime Kopfgelder an. Doch es gab auch einige schwarze Schafe unter ihnen, denen es schlicht und ergreifend egal schien, ob die Abschussprämie gerechtfertigt war oder nicht. Hauptsache das Geld stimmte! Oder sie empfanden schlichtweg Spaß am Morden. Anders konnte ich mir das Massaker nicht erklären, das sie angerichtet hatten.
     
    100000 Dollar auf den Kopf von Abraham Levy Mortimer.
    Fünf Vampire - 20000 Entlohnung pro Kopf.
     
    Keine Kopfprämie auf Mira und die zehn anderen Wölfe, die starben. Keines auf die Menschenfrau, Tanks 89jährige Mutter und deren Mann. Es gab auch kein Kopfgeld auf Abes achtjährige Tochter. Sie hatte alle kaltblütig getötet! Den Vampiren war es keineswegs nur um das Geld gegangen!
    Die Leben von 15 Wesen waren 100000 Dollar wert. Pro Kopf 6666,67 Dollar. Diese Zahl schwirrte mir fortwährend durch den Schädel. Ich fand keinen Frieden.
    »Lass uns laufen gehen!« Aaron schnallte sich ab, nahm meine Hand und zog mich bestimmt aus dem Auto.
     
    Der Vorteil meines Blutes war, dass meine Verwandlung harmonischer ablief. Ich glitt sanft in die Wolfsform und meine Rückverwandlung war nicht so ruckelig und schmerzhaft wie bei gewöhnlichen Wölfen.
    »Du bist ein ziemlich hübscher Wolf, weißt du das?« Aaron musterte mich anerkennend, während ich mich schüttelte und das letzte Kribbeln vom Zauber der Wandlung abwarf.
    Antworten konnte ich ihm auf seine Frage nicht, außer mit einem Schnauben und dem darauf folgenden Niesen. Gespräche in der Wolfsform waren recht einseitig und meist für beide Seiten ein wenig frustrierend. Es sei denn, dein Gesprächspartner quatschte gerne und war froh, dass er nicht in seinem Redeschwall unterbrochen wurde.
    »Nicht zu groß, schlank und du bist … rot! Was anderes hätte ich auch nicht erwartet. Na ja, nicht ganz rot, du hast einen interessanten Pelz. Rote Unterwolle und schwarze Spitzen. Es erinnert an einen schwarzen Timberwolf, nur ein wenig heller. Hübsch! Habe ich Privilegien?«
    Ich stupste an Aarons Hand, kniff zart hinein und zog ihn hinter mir her in den angrenzenden Wald.
    »Ich deutete das als ein Ja.« Seine Hand landete in meinem Fell und packte fest zu. »Das habe ich vermisst!«, seufzte er. »Außer bei Mutter und Vater, hatte ich bei keinem Wolf Körperprivilegien. Tut gut, den Wolf zu machen, wenn man angespannt ist, nicht?«
    Ächzend ließ er sich neben mich ins nasse Moos fallen. »Als Mensch – oder was auch immer ich bin – ist es verflucht kalt. So ein dicker Pelz ist

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