Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolfsbrut

Wolfsbrut

Titel: Wolfsbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Whitley Strieber
Vom Netzwerk:
der Haut wieder regeneriert.«
    »Großartig! Das hilft uns echt weiter.« Wilsons Stimme hatte einen nervösen Unterton, der Becky nicht gefiel.
    »Es muß etwas geben, das Sie noch nicht erwähnt haben, das uns weiterhelfen könnte. Wenn wir unseren Geruch nicht abstellen können, wie ist es dann damit, ihren Geruchssinn auszuschalten?«
    »Gute Frage. Man kann mit so etwas wie Kokain eine Anästhesie des Geruchssinns erreichen, aber ich habe noch nie gehört, daß ein Hund es freiwillig eingeatmet hätte. Außerdem könnte man Phenamine benützen. Sie würden den Geruchssinn vorübergehend lähmen und wären einfacher zu verabreichen. Man könnte sie in Fleisch geben, diese Stoffe müssen nicht unbedingt eingeatmet werden, nur verzehrt.«
    »Hier, Hundchen, ein kleiner Snack.«
    »Sei still, George. Wir könnten etwas erfahren, wenn du die Klappe halten würdest.«
    »Oh, die kleine Miß Muffett wird zur Drachenlady. Tut mir so leid, Missy!« Er verbeugte sich mit über dem Bauch gefalteten Händen und einem spöttischen Blinzeln. Dann erstarrte er. Seine Hand schnellte zum Revolver, den er unter dem Jackett trug.
    »Was?« Becky sprang auf die Beine und zog ihre eigene Pistole.
    »Großer Gott, nehmen Sie diese Dinger weg...«
    »Still, Sonny! Becky, ich habe etwas am Fenster gesehen.« Der spöttische Ton war verschwunden, die Stimme ernst und ein wenig traurig. »Etwas hat sich dagegen gedrückt, graues Fell. Als wäre etwas gegen das Glas geprallt und dann in der Nacht verschwunden.«
    »Das hätten wir gehört.«
    »Vielleicht. Wie dick ist das Glas der Scheiben?«
    »Keine Ahnung. Es ist nur Glas.«
    Becky dachte daran, wie sie hereingekommen waren. »Dick«, sagte sie. »Etwa drei Millimeter.«
    Wilson steckte die Waffe weg. »Eben habe ich es wieder gesehen. Es ist ein Busch, der gegen die Scheibe weht. Tut mir leid wegen des falschen Alarms.«
    »Halt dich zurück, Bulle«, sagte Becky. »Solche Auftritte ertrage ich nicht mehr viele.«
    »Entschuldigung. Zum Glück habe ich mich geirrt.«
    Ungesagt blieb, daß sie schon zu lange hier waren, länger als sicher war. Sie wollten im Auto bleiben, in Bewegung. Dann würden sie ihnen wenigstens nicht so leicht folgen können. Als sie jetzt darüber nachdachte, konnte sie sich überhaupt nicht erklären, wie sie im Auto verfolgt werden konnten. Sie fragte.
    »Die Reifen. Alle Reifen haben einen anderen Geruch. Spürhunde können Fahrrädern, Autos, sogar Kutschen mit Eisenrädern folgen. In manchen Fällen ist das sogar einfacher, als Menschen zu Fuß zu verfolgen. Es bleiben mehr Geruchsspuren übrig.«
    »Aber in dieser Stadt... Hunderttausende Autos... es scheint fast unmöglich zu sein.«
    Ferguson schüttelte den Kopf. »Es ist schwierig, aber nicht unmöglich. Und wenn Sie recht haben, daß sie ihnen von der Bronx gefolgt sind, dann können unsere Exemplare es.«
    »Fassen wir also zusammen. Wir können unseren Geruch nicht loswerden. Wir können ihre Nasen nicht ausschalten, ohne ihnen näher zu kommen, als gesund für uns ist. Noch weitere schlechte Nachrichten?«
    »Ist er immer so ätzend, Miß Neff?«
    »Mrs. Und die Antwort lautet ja.«
    Ferguson sah sie einen Moment an, als wollte er noch etwas fragen. Sie sah ihn ebenfalls an. Einen Augenblick später sah er weg; offenbar verwirrte ihn diese Kraftprobe ein wenig. Es gefiel Becky nicht, wenn Männer sie mit den Augen auszogen, und wenn sie es taten, zog sie sie ebenfalls aus. Manchen machte das Angst, manche machte es an, manche ärgerte es. Es war ihr ziemlich egal, wie sie reagierten, aber daran, wie Ferguson die Beine übereinanderschlug und sich mit der Hand über die Wange strich, konnte sie sehen, daß es ihn anmachte und ängstigte zugleich. Er hatte vor vielem Angst, dieser Wissenschaftler. Sein Gesicht war ausdrucksstark, lediglich die Augen verrieten den inneren Menschen. Aber er hatte auch etwas anderes an sich - eine Art unterschwellige Kompetenz, die Becky als positiven Faktor seiner Persönlichkeit einstufte. Er mußte sehr professionell und sehr klug sein. Das bedeutete wahrscheinlich, daß er ihnen die besten Informationen lieferte, die sie bekommen konnten.
    »Ich frage mich, wie es ist«, sagte Wilson, »so einen Geruchssinn zu haben.«
    Ferguson strahlte. »Dafür habe ich mich ganz besonders interessiert, Lieutenant. Ich glaube, ich kann ihnen eine Vorstellung davon vermitteln. Die Intelligenz von Hunden interessiert mich sehr. Wir haben hier im Museum Hunde studiert.«
    »Und

Weitere Kostenlose Bücher