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Wolfsbrut

Wolfsbrut

Titel: Wolfsbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Whitley Strieber
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Beweise. Zunächst einmal zuviel Blut. Wer das verloren hat, muß gestorben sein. Zweitens, wir können sehen, wo die Leiche über die Mauer gezogen wurde.« Ihr Blick fiel auf die Linien im Schnee, die an der Mauer entlang verliefen. Seit dem Mord war wieder Schnee gefallen, aber nicht genug, die Spuren völlig zuzudecken. »Übrigens, Detective Neff, wenn ich so unverblümt sein darf, warum sind Sie eigentlich hier?«
    »Nun, ich habe mit meinem Partner, Detective Wilson, einen Spezialauftrag. Wir ermitteln in einem bestimmten Fall. Wenn der Gerichtsmediziner ein Opfer findet, das die Kriterien erfüllt, benachrichtigt er uns.«
    »Sie bekommen Ihre Befehle vom Gerichtsmediziner?«
    »Wir sind unmittelbar dem Commissioner unterstellt.« Sie hatte nicht mit Dienstgraden protzen wollen, spürte aber, daß er sie ins Verhör genommen hatte. Er lächelte ein wenig beschämt und stelzte davon. »Lieutenant«, rief Neff, »haben Sie nur das Blut? Keine Leiche, keine Kleidung, nichts?«
    »Langsam, Becky«, sagte eine Stimme hinter ihr. Es war Evans, dicht gefolgt von Wilson. Die beiden Männer kamen zu ihr, und die drei unterhielten sich unter den neugierigen Blicken der Männer des zwanzigsten Reviers und des Hauptquartiers miteinander. »Wir haben mehr«, sagte Evans. »Ein paar Haare.«
    »Er hat Haare untersucht, die er im Blut gefunden hat.«
    »Richtig. Dies ist Detective Wilson, mein Dolmetscher. Ich habe Haare gefunden...«
    »Die identisch sind mit den Haaren, die am Schauplatz DiFalco gefunden wurden.«
    Evans runzelte die Stirn. »Kommen Sie, Wilson, hören Sie auf. Die Haare sind identisch mit denen, die wir an jedem Schauplatz gefunden haben.«
    »Sie sind ziemlich ausgehungert, wenn sie nur Blut übriggelassen haben«, sagte Becky.
    »Haben Sie nicht. Ist Ihnen nicht klar, was passiert ist? Sie haben die Überreste versteckt. Sie wissen, daß wir ihnen auf der Spur sind und versuchen, uns zu behindern. Sie sind sehr klug.«
    »Das steht fest«, sagte Wilson. Becky bemerkte, wie übernächtig er aussah, wächserne Gesichtshaut, unrasiert. Hatte er überhaupt geschlafen? Sah nicht so aus. Er räusperte sich. »Wird nach der Leiche gesucht?« fragte der Lieutenant, der in der Nähe stand.
    »Ja. Es gibt Spuren, daß etwas weggeschleppt wurde, aber der Schnee hat fast alles zugedeckt. Wir sind nicht ganz sicher, was passiert ist.«
    Becky gab Wilson und Evans ein Zeichen. Sie folgten ihr ins Auto. »Hier ist es wärmer«, sagte sie, »und der Lieutenant kann uns nicht hören.«
    Evans ergriff als erster das Wort. »Sie haben sich offensichtlich hinter der Mauer versteckt, als jemand auf der Bank saß. Dem Blut nach zu urteilen, muß es vor fünf oder sechs Stunden passiert sein. Sie sind über die Mauer gesprungen, haben schnell getötet und den Leichnam weggezerrt.«
    »Nicht in einem Stück«, sagte Wilson. »Dann hätten wir deutlichere Spuren. »Ich glaube, sie haben ihn in Stücke gerissen und weggeschafft.«
    »Mein Gott. Aber was ist mit der Kleidung?«
    »Die sollten wir eigentlich finden können. Auch die Knochen; es gibt nicht allzu viele Möglichkeiten, wo sie sie versteckt haben könnten.«
    »Was ist mit dem See?«
    »Du meinst, weil er zugefroren ist? Ich bezweifle, ob sie daran denken würden, ein Loch ins Eis im See zu schlagen. Das wäre zu klug.«
    »Wir müssen Kleidung finden oder sonst eine Identifikation.«
    »Ja. Aber wo, zum Teufel, sollen wir suchen? Dieser verwichste Schnee...«
    »Ich habe die Haare. Mehr brauche ich nicht als Beweis. Sie kamen letzte Nacht hierher und haben diese Person getötet. Ich bin ganz sicher. Sie waren es. Ihre Haare sind einmalig, so einmalig wie Fingerabdrücke.«
    »Also killen sie ziemlich oft. Bei fleischfressenden Raubtieren nicht anders zu erwarten.«
    Becky verbesserte ihren Partner. »Fleischfressende Humanoiden.«
    Wilson lachte. »Nach allem, was ich gesehen habe, kann man sie kaum als humanoid beschreiben.«
    »Und was hast du gesehen?«
    »Sie.«
    Becky und Evans sahen ihn an. »Sie haben sie gesehen?« brachte Evans schließlich hervor.
    »Ganz recht. Gestern nacht.«
    »Was, zum Teufel, sagst du da?« fragte Becky.
    »Ich habe gestern nacht sechs vor deiner Wohnung gesehen. Ich habe sie gejagt, weil ich Ferguson sein Exemplar beschaffen wollte.« Er seufzte. »Aber sie sind schnell. Ich habe sie um eine Meile verfehlt. Kann froh sein, daß ich noch lebe.«
    Becky war fassungslos. Sie sah ihrem Partner in das müde Gesicht, seine wäßrigen,

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