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Wolfsbrut

Wolfsbrut

Titel: Wolfsbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Whitley Strieber
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betrachtet.«
    »Und sie werden die dreißig Stockwerke zu uns hinaufklettern, schätze ich.«
    Ferguson sah sie an. »Auf jeden Fall.«
    »Carl, wir haben die Ingram da oben. Haben Sie jemals gesehen, was eine Ingram M-ll anrichten kann?«
    »Nein, und das will ich auch nicht. Ich bin sicher, daß sie absolut tödlich ist. Sie denken natürlich nur daran, zu töten oder getötet zu werden. Und was ist mit den anderen Häusern? Ein Meer von Fenstern. Werden Sie wirklich ultraschnelle Kugeln in der Gegend herumballern? Ich bezweifle es.« Er sank düster wieder in seinen Sessel zurück.
    Er hatte selbstverständlich recht. Keiner von ihnen würde es auf sich nehmen, diese Waffe auf dem Dach eines Hauses mitten in Manhattan einzusetzen. Verdammt, man würde so eine Waffe überhaupt nicht einsetzen, wenn man von so vielen Unschuldigen umgeben war. Aber die Waffe war der einzige Schutz, den sie hatten. Ihr Vorteil lag darin, daß sie einen weiten Bereich schnell abdecken konnte. Das traf auch auf eine Schrotflinte zu, aber sie befürchteten, daß Schrot die Biester nicht aufhalten würde. Eine Kugel der Ingram konnte einen schweren Mann drei Meter weit schleudern. Wenn sie gegen die Werwölfe bestehen wollten, brauchten sie diese Feuerkraft.
    »Wie wahrscheinlich ist es, daß sie uns bemerken?« fragte Wilson plötzlich. Er hatte die Pizza verschlungen; es hatte nicht ausgesehen, als würde er der Unterhaltung überhaupt folgen.
    Ferguson überlegte. »Je mehr Sinne sie einsetzen können, desto wahrscheinlicher. Wenn sie nur ihren Geruchssinn hätten, dann hätten wir eine Chance. Unglücklicherweise können sie aber auch sehen und hören.«
    »Wir können leise sein.«
    »Wie? Aufhören zu atmen? Dieses Geräusch wird nämlich ausreichen, Sie zu verraten.«
    »Dann können wir nur hoffen, daß wir sie zuerst sehen, nicht? Wir sehen sie, machen ein paar Aufnahmen und sehen zu, daß wir schnell wie der Teufel nach drinnen kommen.«
    Ferguson nickte. »Vorausgesetzt, daß wir sie zuerst sehen - oder überhaupt.«
    »Hören Sie, das haben wir alles schon besprochen. Sie werden nicht ins Haus kommen, und sie werden nicht die Balkone zur Sechsundachtzigsten Straße hochklettern. Bleiben also nur diese Balkone - die zur Seitenstraße - als ihr einziger Weg zum Angriff. Wenn jeder von uns die Kamera auf diese Nebenstraße gerichtet hält, werden wir sie sehen, wenn sie kommen. Genau dort werden sie sein.
    Der untröstliche Ausdruck von Fergusons Gesicht veränderte sich nicht. Er glaubte Wilsons Theorie nicht, jedenfalls nicht so sehr, daß er seine Mißbilligung aufgegeben hätte. »Haben Sie sich vorgestellt, wie es sein wird, da oben mit dieser verdammten Kamera herumzuhantieren, während sie die Balkone hinaufschwärmen? Ich habe es, und glauben Sie mir, es ist kein sehr beruhigender Gedanke.«
    »Sie haben dreißig Sekunden Zeit, bis sie auf dem Dach sein werden«, sagte Becky.
    Ferguson beugte sich auf dem Sessel nach vorne und sah sie mit verächtlichen Blicken an. »Vorausgesetzt, man sieht sie überhaupt kommen.«
    »Um Gottes willen, das ist ja der einzige Sinn der Kamera! Es wird wie bei Tag sein. Wir werden sie verdammt gut sehen.«
    »Menschliche Sinne gegen Wolfen-Sinne«, sagte er bitter. »Technologie oder nicht, es gibt überhaupt keinen Vergleich. Ich will Ihnen etwas sagen. Derjenige von uns, der so unglücklich sein wird und oben ist, wenn sie kommen, wird in allergrößter Gefahr sein. Ich wiederhole: in allergrößter Gefahr. Wenn uns das nicht die ganze Zeit klar ist, jeden einzelnen Augenblick, ist es sehr wahrscheinlich, daß einer oder mehrere von uns getötet werden.«
    »Mein Gott, das können wir nicht brauchen!« stieß Dick hervor. »Ich mein, was, zum Teufel...«
    »Dick, er versteht das nicht. Er ist kein Polizist. Wenn man zur Polizei gehört, sieht man die Dinge nicht so. Es stimmt vielleicht, aber darüber nachzugrübeln, wirkt sich nicht eben positiv auf die Leistungsfähigkeit eines Mannes aus.«
    »Er übernimmt die Aufgabe eines Polizisten. O nein, Moment mal. Kein Polizist hat je so eine Aufgabe gehabt. Aber wir sind wenigstens darauf vorbereitet; dieser Bursche ist es offensichtlich nicht.«
    »Darf ich Sie daran erinnern, daß ich überhaupt nicht hier sein muß. Tatsächlich sollte ich sogar unten auf der Straße sein.«
    Dick wollte etwas sagen. Becky kannte ihn gut genug, zu wissen, daß er gleich wütend werden und schimpfen würde - und sie brauchten jeden Mann, selbst

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