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Wolfsdunkel -7-

Wolfsdunkel -7-

Titel: Wolfsdunkel -7- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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hinten, um seine Zunge tiefer in meinen Mund eintauchen zu lassen. Festgehalten zu werden, machte mich nervös, gleichzeitig war ich erregt – eine in meinem Leben derart brachliegende Empfindung, dass ich mich ihr, verlockt von den Aussichten, die sie versprach, nicht entziehen konnte.
    Seine Zunge traf meine mit einer kühnen Unnachgiebigkeit, die meine Erregung zusammen mit meiner Angst intensivierte. Ich verdrängte Letzteres, konzentrierte mich auf Ersteres und erforschte die Konturen seines Mundes mit meinem.
    Er knabberte an meiner Lippe, brachte mir Wonne und Schmerz zugleich, und ich keuchte auf, das Geräusch ein krasser Gegensatz zu dem sanften Plätschern der Wellen. Seine Hände glitten von meinem Kopf zu meinen Schultern und weiter zu meinem Rücken, während er mich an sich drückte.
    Wasser durchfeuchtete mein Oberteil; die Kälte ließ meine Brustwarzen hart werden. Der See wurde von einer unterirdischen Quelle gespeist, deren Wasser den Berg hinabströmte. Selbst im Hochsommer war das Wasser eisig, was zur Folge hatte, dass die meisten Touristen sich den See zwar gern ansahen, ohne sich jedoch hineinzuwagen. Cartwright hatte offensichtlich kein Problem mit der Temperatur, falls die Erektion, die gegen mein Becken pochte, irgendeinen Hinweis lieferte.
    Sein Mund glitt über meine Kinnpartie und mein Schlüsselbein, bevor er die Zähne in den Ausschnitt meines Tops grub. Eine Hand fuhr zu meiner Taille, dann nach oben zu meiner Brust; Cartwright streichelte mit dem Daumen über meine Brustwarze, bevor er sie mit einer einzigen geschickten Bewegung entblößte.
    Von plötzlicher Panik übermannt, versetzte ich ihm einen Stoß vor die Brust und trat wie wild gegen sein Schienbein. Ich schien das Wort „nein“ nicht an dem Kloß vorbeizwängen zu können, der mir die Kehle zuschnürte. Nicht, dass „nein“ mir in der Vergangenheit viel geholfen hätte.
    Er ließ mich augenblicklich los, ich fiel hin und landete unsanft im Sand. Mein von seinen Bartstoppeln zerschrammtes Kinn brannte. Eine Mischung aus Scham und Angst trieb mir die Tränen in die Augen. Die nächtliche Brise strich über meine Haut und verwandelte die Feuchtigkeit, die sein Mund auf ihr hinterlassen hatte, in Eis. Ich schaute nach unten; meine Brust hing noch immer heraus, und im Mondlicht wirkte meine blasse Haut fast durchscheinend.
    Ich zupfte mein Top zurecht, dann schlang ich die Arme um meinen Oberkörper und betete, dass ich nicht zu heulen anfangen würde.
    „Es–es tut mir leid“, stammelte ich, obwohl meine Therapeutin extra darauf hingewiesen hatte, dass ich mich in einer Situation wie dieser für rein gar nichts entschuldigen musste.
    Cartwright starrte auf den See; der Mond beschien seinen Körper und verwandelte seine bronzefarbene Haut in pures Silber. Er wirkte wie aus Alabaster gemeißelt – ein wunderschöner heidnischer Gott, der allein an einem Ufer stand. Allerdings bezweifelte ich, dass man eine Statue mit einer Erektion dieser Größe versehen hätte.
    Er machte keine Anstalten, sich zu bedecken, gleichzeitig hatte ich auch keine Kleidungsstücke oder auch nur ein Handtuch in der Nähe gesehen. Vermutlich hatte er angenommen, durch die Vertragsklausel und die Gesetze von Anstand und Sitte vor fremden Blicken geschützt zu sein.
    „Warum bist du hergekommen, wenn nicht aus diesem Grund?“
    Sein barscher, aufgebrachter Ton ließ mich zusammenzucken. „Ich habe nicht … Ich wusste nicht … “
    „Was?“ Er schoss zu mir herum, und ich machte mich ganz klein; ich hasste mich selbst dafür, konnte es aber nicht ändern.
    Er blieb reglos stehen, als er meine Reaktion bemerkte, dann ließ er seine zornig erhobene Hand sinken. „Ich würde dir nicht wehtun, Claire.“
    Es war das erste Mal, dass er meinen Vornamen aussprach. Zu schade, dass ich nicht genießen konnte, wie das Wort von seiner Zunge rollte. Dass ich nicht hier sitzen und davon träumen konnte, wie seine Zunge über meine gerollt war, weil die Angst, gegen die ich schon so lange ankämpfte, zurückgekehrt war und ich nicht wusste, wie ich sie vertreiben sollte.
    Ich stand auf. Ich musste von hier weg.
    „Warte.“ Er machte einen Schritt auf mich zu.
    Ich konnte mich nicht beherrschen, sondern rannte blindlings und ohne einen klaren Gedanken zu fassen, auf den Schutz der Bäume zu. Bevor ich sie nur halbwegs erreichte, packte er mich am Arm und riss mich zu sich herum.
    Meine Schwungkraft ließ mich straucheln, und ich musste mich mit den

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