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Wolfsdunkel -7-

Wolfsdunkel -7-

Titel: Wolfsdunkel -7- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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machte mir noch nicht mal etwas aus.
    Ich kehrte mit dem Vorsatz, die Spülmaschine einzuräumen und die Weinflasche zu verkorken, in die Küche zurück. Ich hielt gerade beide Gläser in der Hand, als mich ein leises Klopfen aufblicken ließ.
    Ein Mann spähte durch die Schiebetür.

11
    Die Gläser fielen mir aus den Händen und zerbrachen vor meinen Füßen.
    Oprah, die in der Diele geschlafen haben musste, flitzte maunzend die Treppe hoch. Der Mann schob die Glastür auf und trat ein.
    „Alles in Ordnung?“ Malachi Cartwright kniete sich hin und begann die größeren Scherben aufzusammeln.
    „Was zur Hölle tust du hier?“, fuhr ich ihn an.
    Er legte den Kopf zur Seite, und sein Ohrring funkelte gleißend hell im Licht der Deckenlampe. Wie er da zu meinen Füßen kniete, fühlte ich mich ein bisschen wie Cinderella. Zu dumm nur, dass ich auf die brachiale Art gelernt hatte, dass das Leben kein Märchen war.
    Er stand mit der gleichen Gemächlichkeit auf, mit der er wenige Stunden zuvor aus dem See aufgetaucht war. Nur dass er dieses Mal vollständig bekleidet war. Schade eigentlich.
    Der Gedanke war so untypisch für mich – das neue „Danach“-Mich –, dass ich fast gelacht hätte. Woran lag es nur, dass ich diesen Mann begehrte? Daran, dass er nicht bleiben würde?
    Meine Therapeutin hatte mir geraten, mit jemandem zu schlafen, dem ich vertraute. Ich vertraute Cartwright nicht. Ich kannte ihn noch nicht mal. Aber das hieß auch, dass er mich nicht kannte. Diese Anonymität, diese Gewissheit, dass es zwischen uns nie mehr als Sex geben würde, war unvorstellbar verlockend.
    „Ich wollte mich nur vergewissern, dass es dir gut geht“, erklärte er. „Du wirktest völlig aufgelöst.“
    Er wusste noch nicht mal die Hälfte. Das mochte ich bei einem Mann.
    Malachi stand so nah, dass mich die Hitze seines Körpers wärmte. Ich fing den Duft von kühlem Wasser und Sonnenschein ein. Der Kontrast war derart berauschend, dass mich die Sehnsucht nach seinem Körper taumeln ließ.
    Cartwright wich zurück und sah sich hilflos um. „Der Mülleimer?“ Er hob seine mit Scherben gefüllten Hände.
    „Oh! Entschuldigung. Unter der Spüle.“ Ich öffnete den Schrank und zog den Eimer hervor. „Sonst macht sich die Katze darüber her.“
    Das Klirren des zerbrochenen Glases erinnerte mich daran, den Besen aus dem Schrank zu holen. Ich kehrte den verbliebenen Schaden zusammen, dann bückte ich mich, um alles auf die Schaufel zu fegen.
    Schwarz verhüllte Beine traten in mein Blickfeld. Ich schaute hoch und stellte fest, dass Cartwright zu mir runtersah. Mich überkam das plötzliche Bedürfnis, meine Wange an seinen Oberschenkel zu pressen, das Gesicht zu drehen und es ihm durch den dünnen Baumwollstoff seiner Hose mit dem Mund zu besorgen.
    Ich stand so abrupt auf, dass die Scherben auf der Schaufel klimperten, und entsorgte sie im Mülleimer.
    Als ich mich umwandte, stand er direkt vor mir. Erschrocken machte ich einen Satz nach hinten und schlug mir den Hüftknochen am Tresen an. Er nahm mir Schaufel und Besen ab und stellte beides beiseite.
    „Claire“, murmelte er. „Hab keine Angst.“
    „D-das habe ich nicht.“
    Er beugte sich nach vorn und legte den Mund an meinen Hals, und sein Atem, der über mein Schlüsselbein strich, ließ mich erschaudern. Seine Lippen glitten nach oben, liebkosten mein Kinn, dann verharrten sie vor meinem Ohr. „Doch, das hast du“, flüsterte er.
    Ichwollteihn,begehrte,brauchteihn,drängtemichihmentgegen.
    Seine Erektion streifte meinen Bauch so leicht, dass ich mir für einen kurzen Moment nicht sicher war, ob ich sie tatsächlich gespürt hatte. Er zeichnete mit den Zähnen meine Halsschlagader nach, und ich keuchte vor Lust. Ich wollte seinen Kopf an meine Brüste ziehen, damit er an ihnen saugte, während er mich auf den Küchentresen hob und immer und immer wieder in mich eindrang, bis wir beide schreiend kamen.
    Wow! Wo war das hergekommen? Selbst „davor“ war ich niemand gewesen, der es außerhalb des Schlafzimmers trieb. Und schreien? So war mein Sex nicht.
    „Ich begehre dich mehr, als ich seit Äonen eine Frau begehrt habe. Aber wir gehen es so langsam an, wie du möchtest.“
    Ich erstarrte. „Was?“
    „Manche Männer sind Tiere. Ich nicht.“
    Ich versetzte ihm einen Schubs gegen die Brust, und er stolperte zurück. Ich ging zu den deckenhohen Fenstern und schaute nach draußen, wo die Zitronenöl-Fackeln noch immer vergnügt brannten, auch wenn ihr Licht

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