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Wolfsdunkel -7-

Wolfsdunkel -7-

Titel: Wolfsdunkel -7- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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unglaublich schön“, murmelte er. „Ich möchte jeden Zentimeter deines Körpers bewundern.“
    Er kam auf mich zu, aber ich hob die Hand, um ihn aufzuhalten. „Ich will nicht, dass es an ist.“
    Ich machte aus einer Mücke einen Elefanten, aber Malachi kannte den Grund – zumindest in groben Zügen. Trotzdem rechnete ich damit, dass er sich umdrehen und gehen würde. Ich war zu kompliziert. Besonders für einen Mann, der in jeder Stadt jede haben konnte. Aber Malachi überraschte mich wieder einmal.
    „Dann ist es in Ordnung, a stor .“ Draußen zuckte ein Blitz vorbei, und die Fensterscheiben erstrahlten in einem blendenden Weiß. „Ich habe dir versprochen, dich niemals zu etwas zu überreden, das du nicht willst.“ Er löschte das Licht. „Und das meinte ich auch so. Möchtest du, dass ich gehe?“
    Es trat Stille ein, unterbrochen nur von Oprahs Maunzen auf der anderen Seite der Tür und einem fernen Donner. Das Gewitter klang ab.
    Ich öffnete den Mund; ich weiß nicht, was ich gesagt hätte, doch in diesem Moment ertönte ein lautes Krachen, auf das ein Blitz folgte, der so grell war, dass ich die Augen schließen musste. Mir blieben die Worte in der Kehle stecken.
    Oprah kreischte und flitzte zu ihrem Zufluchtsort im Erdgeschoss; dabei klang das Kratzen ihrer Krallen auf dem Holzboden fast so laut wie das scharfe Keuchen, mit dem ich Luft in meine Lungen saugte.
    Als ich die Augen öffnete, stand Malachi direkt vor mir. Er roch nach Sommerregen, nach feuchtem Gras und Nacht, und da wusste ich, dass ich ihn nicht gehen lassen wollte – nicht jetzt und vielleicht sogar nie. Ich lehnte mich an ihn und schmiegte die Wange an seine Brust, da schloss er so zärtlich die Arme um mich, dass ich weinen wollte.
    Weil ich damit die Stimmung noch schneller getötet hätte als mit einer Panikattacke, küsste ich ihn so leidenschaftlich, wie es meine Unerfahrenheit zuließ.
    Lippen an Lippen, Zunge an Zunge wob ich meine Finger in sein noch immer feuchtes Haar, das sich um meine Handgelenke ringelte. Das Kruzifix an seinem Ohr kitzelte das sensible V zwischen meinem Daumen und Zeigefinger; ich stöhnte an seinem Mund, leckte über seine Zähne, zog ihn mit mir, bis meine Schenkel gegen das Bett stießen, dann ließ ich mich zusammen mit ihm auf die Matratze sinken.
    Sie wippte einmal auf und ab, bevor Malachi sich mir entzog. „Claire, es muss nicht auf diese Weise geschehen.“
    „Auf welche Weise?“
    „So schnell, so … “ Er verstummte.
    „So ausgehungert?“
    „Ich weiß, dass du nicht ausgehungert bist“, entgegnete er sanft. „Und ich bin es auch nicht.“
    Nein, ich war mir sicher, dass er im letzten Jahr guten Sex gehabt hatte.
    „Wir werden es langsam angehen.“ Er setzte sich auf, hob meine Handgelenke an seinen Mund und küsste sie.
    „Wenn ich zu lange warte, werde ich am Ende gar nichts mehr angehen.“
    Er ließ meine Hand sinken und wandte sich ab. „Dann sollten wir es besser nicht tun.“
    „Doch, das sollten wir.“ Ich berührte seine Schulter. „Ich brauche es. Ich brauche dich. Malachi, bitte!“
    Seine Haut zuckte unter meiner Hand, aber es wirkte eher gepeinigt. Vielleicht, weil er vorhin erst gegen einen Baum geschleudert worden war? Wahrscheinlich hatte er am ganzen Körper blaue Flecken. Vielleicht sollte ich behutsamer mit ihm umgehen.
    Der Gedanke faszinierte mich. Was, wenn ich Malachi behandelte, als wäre er der Gebrochene?
    Mit vorsichtigen Bewegungen setzte ich mich hinter ihn, legte die Wange an seine Schulter und presste meine Brüste gegen seinen Rücken. „Lass mich vergessen“, wisperte ich. „Alles außer dir.“
    Er drehte sich in meinen Armen um. Wieder blitzte es, schwächer diesmal, kaum mehr als ein Flackern, und in diesem Licht wirkte seine Miene gequält. „Es gibt so vieles, das du nicht von mir weißt.“
    „Ich will es nicht wissen. Es geht nur um dich und mich. Um nichts und niemanden sonst.“
    Offenkundig hin- und hergerissen, zögerte er, und für einen Sekundenbruchteil fragte ich mich, was er wohl gestehen könnte. Hunderttausend Geliebte? Diebstahl? Mord? Geschlechtskrankheiten?
    Mist .
    „Hast du ein Kondom?“
    „Selbstverständlich.“
    Selbstverständlich. Welcher Mann hätte keins? Vor allem, welcher Mann wie er?
    Und warum ärgerte ich mich überhaupt darüber? Ich hatte jedenfalls keines griffbereit, und ich wusste es besser, als ungeschützten Sex mit ihm zu haben. Überwältigende Begierde war eine Sache, überwältigende

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