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Wolfsfalle: Tannenbergs fünfter Fall

Wolfsfalle: Tannenbergs fünfter Fall

Titel: Wolfsfalle: Tannenbergs fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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Benny fest auf dessen rechten Oberschenkel.
    »Los, Mann, mach schon«, giftete er.
    Mit einem Mal gehorchte Tannenberg. »Fahr jetzt einfach los! Immer weiter geradeaus am Busbahnhof vorbei.«
    Mit einem scharfen Ruck setzte sich die Geländemaschine in Bewegung. Tannenberg erschrak, griff Benny ins T-Shirt, hielt sich daran fest. Er drückte seinen Körper nach vorne, und richtete sich auf, so dass er Benny über die Schulter blicken konnte. Seine schweißnassen Haare flatterten im warmen Fahrtwind. Die notwendigen Kommandos schleuderte er abgehackt an Bennys rechtes Ohr.
    Auf direktem Wege erreichten die beiden Männer die gesuchte Abzweigung zur Burgruine Beilstein. Als Tannenberg das Auto Dr. Schönthalers auf dem Waldparkplatz erspähte, war ihm schlagartig klar, wo Benny, der ja augenscheinlich nicht zurück zu seiner Familie gefahren war, Unterschlupf gefunden hatte.
    Ohne das ansonsten obligatorische Begrüßungsritual herrschte der Rechtsmediziner seinen alten Freund ohne Vorwarnung an. Dabei warf er einen Arm in Richtung seines alten E-Klasse-Mercedes: »Los, Wolf, leg dich auf die Rückbank. Dort findest du eine Decke. Und unter der verschwindest du sofort, wenn ich’s dir sage.«
    Während der Gerichtsmediziner gemeinsam mit Benny das Motorrad einen kleinen Abhang hinunterschob und mit ein paar Zweigen notdürftig abdeckte, nahm Tannenberg derweil im Auto Platz. Aber störrisch, wie er nun einmal von Natur aus war, legte er sich natürlich nicht auf die Bank, sondern wartete im Sitzen auf die Rückkehr seiner beiden Freunde.
     
    Knapp eine halbe Stunde später saßen die drei Männer in einem alten Jagdhaus am Fuße des Donnersbergmassivs. Die abgelegene Hütte gehörte einem Kollegen Dr. Schönthalers, der sich vor ein paar Tagen gemeinsam mit Freunden zu einer Amerikareise aufgemacht hatte.
    »Sagt mal, woher habt ihr denn eigentlich gewusst, wann und wo ich mich mit Sabrina treffen werde?«, fragte Tannenberg mit einem Gesichtsausdruck, der seinen beiden Freunden verdeutlichte, dass er die dramatischen Ereignisse noch nicht einmal ansatzweise verarbeitet hatte.
    Der Rechtsmediziner schmunzelte kurz. Dann verlor sich dieses Mienenspiel plötzlich vollständig und wurde von einem kummervollen Ausdruck ersetzt. Er seufzte tief auf, bevor er antwortete:
    »Sabrina war vorhin bei mir zu Hause. Sie war total mit den Nerven runter. Weil du ihr doch das Versprechen abgetrotzt hast, dass sie niemanden informieren darf.«
    Tannenberg nickte stumm.
    »Ich hab mal ein bisschen darüber nachgedacht und bin dann zur Gewissheit gelangt, dass du mit dem Begriff ›niemanden‹ nur Sabrinas Kollegen gemeint haben kannst. Ich kenne dich ja schließlich schon lange genug, um dies beurteilen zu können.«
    Wieder huschte ein leichtes Schmunzeln über Dr. Schönthalers Lippen, verflüchtigte sich aber ebenfalls gleich wieder. »Aber da ich glücklicherweise nur dein Freund und nicht dein Kollege bin, haben wir entschieden, dass sie sich sehr wohl an mich wenden kann, ohne dass sie dadurch gleich ihr Versprechen dir gegenüber bricht.«
    »Ihr seid ganz schön schlau«, anerkannte Tannenberg.
    »Dazu ist man bei dir ja auch gezwungen.« Er bohrte den Blick unerbittlich in sein Gegenüber, hob anklagend die Stimme. »Warum hast du dich nicht bei mir gemeldet?«
    Tannenberg räusperte sich verlegen und erwiderte leise: »Weil ich dich nicht in Gefahr bringen wollte, Rainer.« Er blickte schuldbewusst zu Benny hinüber. »So wie den armen Kerl hier.«
    Der Rechtsmediziner sprang von seinem Stuhl auf. Kopfschüttelnd stützte er seine Arme direkt vor Tannenberg auf die Tischplatte.
    »Nein, nein – und nochmals nein, mein lieber Wolfram!«, begann er mit einer Klangfärbung, die unweigerlich an ein mahnendes Gespräch mit einem ungezogenen Kleinkind erinnerte. »Du hast dich deshalb nicht bei mir blicken lassen oder dich wenigstens telefonisch bei mir gemeldet, weil du auch mich im Verdacht hattest, ein Verräter und Intrigant zu sein.«
    Tannenberg krauste die Stirn, wiegte den Kopf entschieden hin und her. »Quatsch! Du doch nicht.«
    Der Rechtsmediziner hob die Augenbrauen. Seine weit aufgerissenen Augen funkelten bedrohlich. Er streckte Tannenberg den linken Zeigefinger entgegen, bewegte ihn auf und ab. »Wolf, du solltest mich jetzt nicht weiter anlügen. Das hat unsere alte Freundschaft wirklich nicht verdient!«
    Nur zu gut wusste Tannenberg, dass Dr. Schönthaler mit dem, was er eben gerade gesagt hatte, vollkommen

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