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Wolfsfalle: Tannenbergs fünfter Fall

Wolfsfalle: Tannenbergs fünfter Fall

Titel: Wolfsfalle: Tannenbergs fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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ins Schwarze getroffen hatte. Er schniefte, warf die Hände vors Gesicht, rieb sich Stirn und Augen.
    »Rainer, entschuldige, du hast ja recht«, stimmte er jammernd zu. »Das tut mir alles so unendlich leid.«
    Der Gerichtsmediziner schien auf diesen Augenblick nur gewartet zu haben, denn er setzte sich neben Tannenberg, schlug ihm ein paar mal kräftig auf den Rücken.
    »Komm, alter Junge, du musst dir doch darüber keinen Kopf machen«, versuchte er seinen Freund aufzumuntern. »In deiner Situation hätte jeder genauso gedacht und gehandelt, wie du es getan hast. Ich garantiert auch.«
    Ein ergriffener, dankbarer Blick lugte schüchtern hinter den sich gerade voneinander entfernenden Händen hervor.
    »Wirklich, Rainer?«
    »Natürlich. Das war doch der reinste biologische Selbsterhaltungstrieb. Du musstest schließlich jeden verdächtigen. Was die mit dir veranstalten, ist ja auch der blanke Albtraum. Vor dem, was dir passiert ist, fürchtet sich doch wohl jeder Mensch. – Nur für dich ist das leider kein Albtraum, sondern knallharte, erbarmungslose Realität.«
    »Aber das schaffen wir gemeinsam«, sprach nun auch Benny de Vries Tannenberg ein wenig Mut zu. »Wir sind ja schon ein Stückchen weitergekommen. Vor allem durch den Anschlag auf dich und Sabrina eben im Park.«
    »Wieso?«
    »Ganz einfach, Wolf. Sabrina hat geschworen, außer uns beiden niemandem etwas von eurem Treffen gesagt zu haben. Keine Andeutung, gar nichts. Und ich meinte, das sollten wir ihr glauben.«
    In Tannenbergs angeschlagenem Gemüt erwachten allmählich wieder die Lebensgeister. »Dafür gibt es nur zwei mögliche Erklärungen. – Korrigiert mich bitte, wenn ich da falsch liege.«
    Beide Männer signalisierten stumm ihre Bereitschaft.
    »Entweder wurde Sabrinas Handy abgehört ...«
    »Von wem?«, warf Benny dazwischen.
    »Gute Frage – auf den ersten Blick jedenfalls. Denn bei näherem Hinsehen gibt es eigentlich nur eine denkbare Variante: eine richterlich genehmigte Telefonüberwachung. So etwas illegal zu veranstalten ist viel zu aufwändig und gefährlich – auch für das organisierte Verbrechen. Von solch einer Aktion bekämen zudem viel zu viele Leute etwas mit. Und genau daran ist denen garantiert nicht gelegen.«
    »Aber, entschuldige mal, Wolf, das ist doch totaler Blödsinn«, höhnte Dr. Schönthaler. »Du glaubst doch nicht im Ernst, dass sich ein Richter finden lässt, der für das Handy einer unbescholtenen Polizeibeamtin eine Abhörgenehmigung erteilt.«
    »Das weiß ich doch selbst, alter Freund«, entgegnete Tannenberg schmunzelnd.
    »Und was soll dann dieses ganze Theater?«, bekundete der Gerichtsmediziner seinen Unmut.
    »Ach, Gott, Rainer, ich will euch doch nur auf die zweite, weitaus wahrscheinlichere Möglichkeit hinstoßen. Die da wäre?«, fragte er mit herausforderndem Gesichtsausdruck.
    »Da bleibt eigentlich nur noch die klassische Wanzen-Variante übrig«, bemerkte Dr. Schönthaler nach einer kleinen Besinnungspause.
    »Sehr gut, Herr Hobbydetektiv«, lobte Tannenberg. »Und genau die erscheint mir persönlich am naheliegendsten. Das würde nämlich einiges erklären.«
    »Und wer soll diese Wanzen in euren Diensträumen installiert haben?«
    »Na, Rainer, ich denke dafür kommen doch wohl einige Personenkreise in Betracht: Putzfrauen, Boten, Sekretärinnen usw. Aber natürlich auch alle Kollegen von unserer Dienststelle oder die Kollegen vom LKA, vom BKA, BND, MAD …«
    »Ach, übrigens, Wolf, apropos LKA. Heute morgen hat sich Eva bei mir gemeldet. Ihr Freund, dieser Friedrich, hat sich mal intensiv im LKA umgehört. Die haben vor ein paar Tagen Mitglieder einer rumänischen Bande festgenommen. Und die haben zugegeben, dass sie für ihre Überfälle auf schlafende Urlauber dieses sogenannte KO-Gas verwendet haben. Diese Bande ist zwar anscheinend mafiamäßig organisiert, aber bislang gibt es noch nicht einmal die Spur eines Hinweises darauf, dass es irgendeine Verbindung zu uns hier runter in die Pfalz gibt.«
    »Schade.«
    »Na ja, Wolf, vielleicht kriegen die ja noch ein paar interessante Informationen aus diesen Gangstern raus. Die LKA-Beamten stehen laut Eva erst am Anfang der Befragungen. Sag, mal, warum hängt sich dieser Friedrich denn eigentlich so für dich rein?«
    »Ganz einfach: Weil Friedrich ein unheimlich lieber Mensch ist«, bemerkte Tannenberg nickend.
    »So. Also jedenfalls war er sogar beim BKA in Wiesbaden und hat sich dort in die Akten über den Fall mit der Organmafia

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