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Wolfsfeuer (German Edition)

Wolfsfeuer (German Edition)

Titel: Wolfsfeuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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fluchte Julian ohne echte Inbrunst.
    »Genau.«
    Cade musterte die beiden mit einer hochgezogenen Braue, bevor er nach zwei weiteren Schalen griff und die anderen zur Seite schob. Er träufelte das Blut eines anderen Werwolfs in die rechte und das aus einem weiteren Teströhrchen in die linke.
    Das in der linken schoss durch die Luft, landete auf dem zitternden Tropfen rechts und verschmolz mit ihm zu einem einzigen. Cade hob die beiden Teströhrchen der mysteriösen Spender hoch und drehte die Etiketten nach vorn.
    »Ich dachte, du würdest selbst mit ihnen sprechen wollen.«
    »Da hast du richtig gedacht«, bestätigte Julian.

23
    Er wartete nicht, bis Alex sich ihm anschloss. Er wusste, dass sie es tun würde. Cade kam ebenfalls mit. Julian versuchte nicht, ihn davon abzuhalten.
    Sie steuerten das EAT -Café an. Dort wimmelte es bereits von Gästen.
    »Du«, sagte er und zeigte auf Rose. »Und du.« Er zeigte auf Joe. »Kommt mit.«
    Julian stapfte die Treppe hoch, die zu der Wohnung über dem Lokal führte, dann trat er vor Alex und Cade durch die unverschlossene Tür. Sie warteten schweigend, bis Rose und Joe die Verantwortung für die Kasse und den Grill an ihre Mitarbeiter delegiert hatten und sich zu ihnen gesellten.
    Sie wirkten beide außer sich vor Angst. Julian war ein bisschen barsch mit ihnen umgesprungen. Bevor Alex in sein Leben getreten war, wäre ihm so etwas niemals aufgefallen.
    »Setzt euch«, befahl er.
    Alex machte ein ungeduldiges Geräusch, das den finsteren Blick begleitete, den sie ihm zuwarf. »Keine Sorge«, sagte sie zu dem betagten Paar. »Er wird euch nicht beißen. Diesmal nicht.«
    Rose lächelte ohne ihr übliches Strahlen. Joe verzichtete ganz darauf.
    »Was haben wir getan?«, fragte Rose.
    Julian öffnete den Mund, dann klappte er ihn wieder zu. Wie sollte er diese Sache erklären? Er guckte Hilfe suchend zu Cade, aber sein Bruder war nie gut darin gewesen, Dinge so zu erklären, dass man ihm folgen konnte.
    »Wenn einer von euch eine Reise antritt«, begann Alex, »fühlt sich der andere dann … seltsam?«
    Die besorgten Mienen der beiden glätteten sich. Rose lachte sogar ein bisschen. »Ach, das.«
    »Ach, was?«, knurrte Julian mit zusammengebissenen Zähnen. Die besorgten Mienen kehrten zurück.
    »Hör auf, ihnen Angst zu machen!«
    Wenn überhaupt möglich, wirkten Rose und Joe nun noch besorgter. Die ältere Frau legte Alex die Hand auf den Arm. »Schrei den Alpha nicht an, Kind.«
    »Ja«, sagte Julian. »Schrei den Alpha nicht an.«
    »Du kannst mich mal.«
    »Schon wieder?«
    »Oh!« Rose legte die Hände an die Wangen, und ließ den Blick zwischen ihnen hin- und herwandern. »Ich verstehe.«
    »Was verstehst du?«, fragten Alex und Julian wie aus einem Mund. Cade, der sich ans Fenster zurückgezogen hatte und nach draußen schaute, lauschte offensichtlich auf jedes Wort, wobei er vorgab, es nicht zu tun.
    »Ihr seid Gefährten«, stellte Rose fest und sah Joe liebevoll an. »Wie wir.« Alex versteifte sich. Julian tat das Gleiche. Beide mieden geflissentlich den Blick des jeweils anderen.
    »Erklär das«, verlangte er.
    »Aber du weißt es doch, Julian.« Rose tätschelte ihm zärtlich die Hand. »Du warst dort.«
    »Er war wo?«
    »Er war dabei, als Joe beinahe gestorben wäre.«
    Nun sah Alex Julian doch an, doch er erwiderte ihr den Gefallen nicht. Gefährten? Das klang nach Ärger.
    »Sprich weiter«, forderte sie Rose auf.
    »Joe hat sich als Freiwilliger zur Armee gemeldet. Er war schon ein bisschen alt, trotzdem hatte er das Gefühl, seiner Wahlheimat dienen zu müssen.« Sie machte eine Pause und strahlte ihren Mann an. »Er liebt Amerika so sehr.«
    »Ja, das ist wahr«, bestätigte Joe mit starkem italienischem Akzent. »Das tue ich.«
    Alex sah ihn mit geweiteten Augen an. Sie hatte Joe ihres Wissens noch nie sprechen, sondern immer nur singen hören, und wenn er sang, dann ohne hörbaren Akzent.
    »Er wurde in Gettysburg verwundet … «
    »Stopp!« Alex hob die Hand. »Er war Soldat im Bürgerkrieg ?«
    Rose zuckte mit den Schultern und breitete die Hände aus.
    Alex wandte sich an Julian. »Und was genau hattest du dort verloren?«
    »Ich bin ein Krieger«, erklärte er. »Es ist das Einzige, worin ich je gut war.«
    Sie öffnete den Mund, dann schloss sie ihn wieder und starrte zu Boden, während ihre Wangen rot wurden. Nicht das Einzige .
    Rose ließ ein ersticktes Hüsteln hören, das stark nach einem unterdrückten Lachen klang, woraufhin Alex den

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