Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolfsfeuer (German Edition)

Wolfsfeuer (German Edition)

Titel: Wolfsfeuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
Vom Netzwerk:
unwillkürlich daran, wie sie sich an seinen Hüften angefühlt hatten, als er wieder und wieder in sie eingedrungen war …
    »Bist du mit der falschen Pfote zuerst aufgestanden?«, frotzelte sie.
    Ihm wurde erst jetzt bewusst, dass er geknurrt hatte.
    Verärgert über sich selbst, weil er seinen Ständer nicht im Zaum halten konnte, und über Alex, weil sie die Schuld daran trug, rannte Julian in die tiefer werdende Dunkelheit.
    Als Barlows Schweif hinter der nächsten Anhöhe verschwunden war, ließ Alex die Decke fallen und verwandelte sich.
    Sie hatte besser geschlafen als seit Jahren. Lag das an dem fantastischen Sex oder daran, dass sie sich zum ersten Mal seit dem Tod ihres Vaters nicht einsam gefühlt hatte?
    Alex erspähte ein Stück voraus den Schimmer von Barlows goldenem Fell und beschleunigte ihre Schritte. Wie war es möglich, dass ein Mann, den sie als ihren Feind betrachtete, ein wildes Tier, das sie ebenfalls zu einem gemacht hatte, ihr solche Geborgenheit vermitteln konnte, dass sie viele Stunden friedvoll neben ihm geschlafen hatte? Nur weil Barlow sie zum Höhepunkt gebracht hatte, bedeutete das nicht, dass er mehr war als ein Tier.
    Sie setzten ihren Weg die ganze Nacht lang fort, dabei bewegten sie sich stetig Richtung Norden. Julian tauchte auf und verschwand, dabei ließ er es nicht ein einziges Mal zu, dass Alex ihm nahe genug kam, um neben ihm herzulaufen, was für sie völlig akzeptabel war. Auch wenn sie im Körper eines Wolfs steckte, blieb ihr weiblicher Verstand verwirrt.
    Sie sah nichts als Schnee und Eis und Bäume, ein paar Karnickel, die sie fing und aß. Ihre Beine und ihr Gehirn arbeiteten in dieser Nacht fast synchron. Nur ein- oder zweimal gerieten sie durcheinander, und sie fiel hin.
    Nicht lange nach Mitternacht funkelten Lichter am Horizont. Alex blinzelte, und sie verschwanden. Sie hielt sie für ein Trugbild, vor allem, nachdem sie in den folgenden Stunden immer wieder auftauchten, nur um jedes Mal zu erlöschen, wenn Alex die Augen darauf zu fokussieren versuchte.
    Die Luft war so kalt, dass ihre Augäpfel brannten. Vielleicht war das der Grund.
    Der Wald lag nun hinter ihnen, dafür erstreckten sich vor ihnen Eis und Schnee bis in die Unendlichkeit. Alex machte sich langsam Sorgen darüber, was passieren würde, sobald die Sonne aufging und sie sich verwandelte. Nackt und ohne Zufluchtsort würde das Leben extrem ungemütlich werden.
    Doch dann blinkte in jener Phase unendlicher Dunkelheit, als der Mond sich verflüchtigte und die Sonne noch nicht ganz geboren war, zu ihrer Linken ein Licht. Für einen kurzen Moment dachte sie, es müsse ein Nordlicht sein – etwas, von dem sie gehört hatte, aber nicht genau wusste, was es war.
    Sie blieb stehen und keuchte überrascht, dabei formten die Kälte der Nacht und die Wärme ihres Atems eine Dunstwolke um ihren Kopf. Als sie sich auflöste, erkannte Alex, dass das Licht nicht vom Himmel gekommen war, sondern aus einem Dorf.
    Tatsächlich handelte es sich mehr um eine kleine Stadt, mit Straßen, Strommasten, Häusern und Geschäften. Autos. Lastwagen.
    Ihr stand die Schnauze offen. Dieser Ort wirkte so modern wie jede x-beliebige amerikanische Kleinstadt. Wahrscheinlich, weil es eine amerikanische Kleinstadt war.
    Sie machte einen Schritt nach vorn, und Barlow heulte – ein gutes Stück weiter oben am Hang.
    Sie hatten die Straße ein paar Kilometer zuvor verlassen und waren querfeldein durch die Tundra gelaufen. Vor ihnen gab es nichts als Eis und Schnee, und das bergeweise.
    Sie spähte zu dem Rauch, der sich träge aus den Schornsteinen kräuselte. Wer würde sich weiter in diese scheinbar unpassierbare Wildnis hineinwagen wollen, wenn er hier verweilen konnte?
    Wenn dies jedoch nicht das Werwolf-Dorf war – und angesichts der Tatsache, dass Barlow einen Bogen darum machte, vermutete sie das – , sollte sie sich besser fernhalten. Sie hatte das mulmige Gefühl, dass in diesem Teil der Welt die Leute einen Wolf erschossen, sobald sie ihn entdeckten. Sie würden definitiv auf sie feuern, wenn sie sich in der Stadt blicken ließe. Wölfe taten so etwas nämlich nicht, es sei denn, sie wären am Verhungern oder tollwütig – zwei Dinge, die nicht selten eine Kugel im Hirn zur Folge hatten.
    In ihrem Fall würden sie eine aus Silber brauchen, allerdings traute sie den Einwohnern Alaskas glatt zu, nur für den Fall der Fälle auch von denen ein paar einstecken zu haben.
    Barlow ließ ein weiteres Heulen ertönen, und dieses

Weitere Kostenlose Bücher