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Wolfsfeuer (German Edition)

Wolfsfeuer (German Edition)

Titel: Wolfsfeuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Mal klang es gereizt. Die Botschaft lautete eindeutig: Komm jetzt . Mit einem Sofort! als Beilage.
    Schnaufend scharrte Alex mit den Krallen auf dem Eis. Sie wollte nicht weiterlaufen, aber ihr blieb kaum eine Wahl. Seine Stimme war ein Lockruf, und allein der Gedanke, ihn zu missachten, machte sie hochgradig nervös. Darüber hinaus begriff ihr menschlicher Verstand, dass es ihr unmöglich war – ob nun als Wolf oder als nackte Frau – , einen Fuß in diese Stadt zu setzen.
    Vor sich hin murrend und grummelnd kletterte Alex eine sehr hohe, rutschige Böschung hinauf und purzelte auf der anderen Seite wieder runter. Sie schüttelte den Harsch aus ihrem Fell und trottete weiter.
    Das Gelände war unwegsam. Kein Mensch wäre in der Lage, ohne Schneeschuhe und viel Erfahrung dieser Route zu folgen. Höchstens mit einem Schneemobil, doch selbst das wäre nicht einfach. Alex betrachtete den nächtlichen Himmel. Vielleicht mit einem Helikopter.
    Ein weiterer gigantischer Eisberg türmte sich vor ihnen auf. Barlow wartete an dem schroffen Abhang und beobachtete Alex mit einer Miene, als wäre sie der lahmste Werwolf der Welt. Verärgert machte sie sich an den Aufstieg. Sekunden, bevor sie den Gipfel erreichte, legte Barlow den Kopf in den Nacken und stieß ein derart lautes Heulen aus, dass sie den Halt verlor und die halbe Strecke wieder hinabschlitterte. Als sie ihr Gleichgewicht wiederfand, war er verschwunden.
    Alex war so wütend, dass sie zuerst nicht realisierte, was hinter der Kuppe lag: Ein zweites, beträchtlich kleineres Dorf schien dort aus der Erde gewachsen zu sein.
    Eine einzelne Lampe auf dem Hauptplatz spendete gerade genügend Helligkeit, dass sie Barlow erkennen konnte, der die Straße entlangtrabte. Ein seltsames Summen, fast schon ein Sirren, durchdrang die Stille.
    Barlow drehte sich um und jaulte. Widerstrebend machte sie einen Schritt in seine Richtung. Durch dieses ganze Alpha-Wolf-Ding, diesen Ich-bin-dein-Erschaffer-Müll fiel es ihr höllisch schwer, sich seinen »Befehlen« zu widersetzen, was sie allerdings nur umso entschlossener machte, genau das zu tun.
    Darum zwang sie sich, seinen Ruf zu ignorieren und zu bleiben, wo sie war. Aber irgendwann würde sie ihm folgen. Sie hatte kaum eine Alternative. Der Werwolf, der ihren Vater auf dem Gewissen hatte, gehörte zu Barlows Rudel. Barlows Rudel lebte in diesem Dorf. Folglich würde sie es betreten müssen.
    Aber erst, wenn sie dazu bereit war.
    Barlow wartete auf dem Dorfplatz. Es herrschte eine gespenstische Stille. Geschäfte säumten die Straße, aber Alex entdeckte nirgendwo ein Auto oder einen Lieferwagen. Natürlich führte auch keine Straße in dieses Dorf.
    Wohnhäuser ragten hinter dem Ladenviertel auf, Kamine qualmten. Hier und da blinzelten vereinzelte Lichter, und plötzlich begriff sie, dass das eigenartige Sirren von den Generatoren kam, die das Dorf mit Elektrizität versorgten. Neben diesem Geräusch hörte sie nicht ein einziges Auto brummen oder auch nur einen Hund bellen.
    Im Bruchteil einer Sekunde verwandelte Barlow sich von einem Wolf in einen Menschen. Kurz neidete sie ihm diese Macht. Alex hasste es, wie verletzbar sie war, wenn ihr Körper wieder zu dem einer Frau wurde.
    »Ich möchte, dass du meine Leute kennenlernst«, verkündete Barlow.
    Alex ließ den Blick aufmerksam über die verlassene Ortschaft schweifen. Sie fragte sich allen Ernstes, wo er seine Werwolf-Armee wohl versteckte.
    »Verwandle dich«, befahl er.
    Alex streckte ihm die Zunge heraus. Das lange, schlaffe, labbrige Organ flutschte aus ihrem Mund, und sie sabberte, was nicht der Effekt war, den sie im Sinn gehabt hatte.
    »Wie du willst.« Julian legte den Kopf nach hinten und heulte durchdringend.
    Erschrocken über seine Reaktion und die enorme Lautstärke taumelte Alex nach hinten. Ihre Ohren, hyperempfindlich in dieser Form, klingelten, und ihre Kehle brannte vor Verlangen, ihm zu antworten.
    Sie konnte den Blick nicht von dem Mann losreißen, der groß und sonnengebräunt und nackt im Halbdunkel stand, während das Heulen eines Alphawolfs zum stetig heller werdenden Himmel emporstieg. Wäre sie in menschlicher Gestalt gewesen, hätte sie eine Gänsehaut bekommen. Aber so schüttelte sie sich energisch, um das seltsame Kribbeln zu vertreiben.
    In der Erwartung, dass seine Leute dem Ruf Folge leisten würden, richtete Alex ihre Aufmerksamkeit auf die Häuser, aber keine Tür öffnete sich. Niemand kam die Straße entlang. Kein Scheinwerfer

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