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Wolfsfeuer (German Edition)

Wolfsfeuer (German Edition)

Titel: Wolfsfeuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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als sie sich, nachdem sie ihm um die Ecke gefolgt war, in einem riesigen, strahlend hellen Labor wiederfand.
    »Hallo, Dr. Frankenstein«, murmelte sie, während ihr Blick über die Flaschen und Messbecher, die Reagenzgläser und Bunsenbrenner flog, von denen viele eine Flüssigkeit enthielten, die im Licht der Neonröhren scharlachrot schimmerte und die erklärte, warum es hier roch wie in einem Schlachthaus. Sie fragte sich, ob Elise hiervon wusste.
    Oder, ob er von ihr wusste.
    »Cade«, korrigierte der Mann sie, der ihr den Rücken zuwandte, während er an einem langen, glänzenden schwarzen Tisch auf der gegenüberliegenden Seite mit irgendetwas hantierte.
    »Was?«
    »Nicht Frankenstein.« Er drehte sich um, zwischen den Fingern eine lange Injektionsnadel. »Noch nicht.«
    Alex hob warnend das Schwert. »Was hast du damit vor?«
    Verwirrung breitete sich über sein Gesicht. »Dir Blut abnehmen. Was sonst?«
    »Nimm dir selbst welches ab. Ich teile nicht.«
    »Aber … « Die Furchen in seiner Stirn vertieften sich. »Hat Julian es dir nicht gesagt?«
    Barlow hatte ihr eine Menge Dinge gesagt. Keines davon hatte beinhaltet, dass sie diesem Kerl ihr Blut geben sollte.
    »Nein«, beharrte sie in der Annahme, dass sie damit seine Frage beantwortete und ihn wissen ließ, was sie davon hielt, sich von ihm mit einer Nadel stechen zu lassen. Trotzdem fuchtelte sie noch ein bisschen mit dem Schwert, nur für den Fall, dass die Botschaft nicht rübergekommen war.
    Cade – war das sein Vor- oder sein Nachname? – seufzte. »Er hat es wieder vergessen. Er hat zu viel anderes im Kopf.«
    Alex hob spöttisch eine Braue. Allerdings.
    Er bedeutete ihr, näher zu treten. »Es ist nur ein winziger Piekser … «
    »Verkauf dich nicht unter Wert, Kumpel. So winzig wird er schon nicht sein.«
    Er blinzelte verständnislos, dann schüttelte er den Kopf. »Nein, wirklich.« Er kam auf sie zu. »Ich verspreche, es ist vorbei, ehe du es überhaupt merkst.«
    Alex ließ das Schwert in einem schnelleren, weiteren Bogen kreisen. »Du hast recht, weil es nämlich nicht passieren wird.«
    »Willst du nicht wissen, warum du anders bist?«
    Das Schwert verharrte mitten in der Bewegung. »Was?«
    »Julian sagte, dass du die anderen berühren konntest und sie dich.«
    »Und weiter?«
    »Da du nicht mit meinem Serum geimpft wurdest, müsste dir dabei vor Schmerz der Kopf zerspringen.«
    »Aber er meinte … « Alex brach ab. Barlow hatte erklärt, dass er die von ihm erschaffenen Wölfe zwar berühren konnte und sie ihn. Er hatte nie behauptet, dass sie alle zusammen Ringelpiez mit Anfassen spielen konnten. »Was hat Barlow noch gesagt?«
    »Dass ich den Grund herausfinden soll.«
    »Und du tust immer, was er dir aufträgt?«
    »Tun das nicht alle?«
    »Ich nicht.«
    Cade legte den Kopf schräg. »Die Ursache dafür sollte ich wohl besser auch erforschen.«
    »Könnte es daran liegen, dass ich eine Zicke bin, er ein Arsch ist und ich einfach keine Lust habe?«
    Cade hüstelte, dann begann er herzhaft zu lachen. »Das zu beobachten, wird spaßig werden. Seit Jahrhunderten hat sich ihm niemand widersetzt. Soweit ich mich erinnere, ist der letzte Wolf, der das versuchte, am nächsten Tag ohne Kehle aufgewacht.«
    »Jetzt verstehe ich, wo der Spaß ins Spiel kommt«, entgegnete Alex trocken.
    Cade, der endlich aufgehört hatte zu lachen, schüttelte den Kopf. »Wenn er dich bislang nicht getötet hat, wird er es auch nicht tun.«
    »Darauf würde ich nicht wetten.«
    Das Schwert wurde allmählich schwer. Nicht, dass sie es nicht mehr halten konnte, aber Alex sah keinen Anlass, das Ding weiter vor sich kreisen zu lassen, als spräche sie für eine Rolle in der Kinoversion von Xena: Die Kriegerwerwölfin vor. Also legte sie die Waffe auf einen nahe stehenden Tisch, der nicht mit Büchern, Papieren und Glas überhäuft war, behielt jedoch die Hand am Griff.
    »Wie widerstehst du seinen … ?« Cade zeichnete mit der Nadel einen Kreis in die Luft.
    Alex presste die Lippen aufeinander. Sie hatte ihm überhaupt nicht widerstehen können – zumindest nicht, wenn es um Sex ging. Sie konnte Barlow sagen, dass er sich verdünnisieren solle, doch wenn sie ehrlich war, wollte sie ihn viel lieber vernaschen.
    »Befehlen«, vervollständigte Cade.
    Alex musste die Frage erst zusammensetzen. Seinen Befehlen widerstehen? Das war nicht einfach. Aber je öfter sie es tat, desto leichter wurde es. Wenn sie vielleicht ein paarmal darauf verzichtete, es mit ihm zu

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