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Wolfsfeuer (German Edition)

Wolfsfeuer (German Edition)

Titel: Wolfsfeuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Veranda.
    Sein Schneemobil parkte an der Nordseite des Hauses. Minuten später war er unterwegs nach Awanitok, wo Jorund der Jüngere ihm berichtete, was Dr. Cosgrove zugestoßen war.
    »Als er nicht zur Arbeit kam, ging seine Assistentin zu ihm nach Hause. Sie fand ihn … «, der alte Mann seufzte betrübt, »… genauer gesagt das, was von ihm übrig war, im Hinterhof.«
    »Die erste Leiche wurde mehrere Hundert Meter außerhalb der Siedlung entdeckt«, rekapitulierte Julian, und Jorund nickte.
    Was bedeutete, dass der Killerwolf dreister wurde.
    »Auch dieses Mal hat niemand etwas gesehen?«
    »Nein, Ataniq .«
    Beide starrten auf den Blutfleck im Schnee. Es gab keine Spuren. Der Schnee war zu Eis gefroren. Ein klassisches Problem in diesen Gefilden.
    »Sag allen, dass sie nach Einbruch der Dunkelheit in ihren Häusern bleiben sollen«, ordnete Julian an.
    »Zu dieser Jahreszeit gibt es viel Dunkelheit.«
    »Dann werden die Leute viel drinnen bleiben, bis das hier überstanden ist«, blaffte er und machte sich auf den Heimweg.
    Ella stand mit besorgter Miene auf seiner Veranda. »Hast du Alex gesehen?«, fragte sie.
    Er hatte angenommen, dass sie am Morgen zu Ellas Haus zurückgekehrt wäre, aber wenn das nicht der Fall war … vielleicht war sie bei Cade geblieben, nur um ihn, Julian, zu provozieren.
    Sein Blutdruck stieg abrupt, als er sich ausmalte, was sie noch so alles mit Cade anstellen könnte, um ihn zu provozieren. »Das würde sie nicht wagen«, murmelte er.
    »Was würde sie nicht wagen?« Ella legte den Kopf zur Seite. »Dein Gesicht wird ganz rot.«
    Julian stellte sich vor, wie Dampf aus seinen Ohren quoll. Ein dummer Fehler, weil Ella nämlich als Nächstes feststellte: »Aus deinen Ohren quillt Dampf.«
    Wenn er nicht aufpasste, würde er sein Hirn noch zu Mus einkochen.
    » Faet! «, stieß er hervor. » Faet. Faet. Faet .« Ihm war alles recht, was ihn davor bewahrte, sich etwas vorzustellen, von dem er sich nicht mehr erholen würde.
    »Beruhige dich.« Ella öffnete die Tür zu seinem Haus, schlang ihre schmalen Finger um seinen Arm und zog ihn nach drinnen. »Ich bin sicher, sie ist hier irgendwo.«
    Julian war sich dessen ebenfalls sicher. Denn wenn sie sich zu weit entfernte, würde es ihm die Eingeweide zerreißen.
    Dieser Gedanke hatte zur Folge, dass er sich auf den nächstbesten Stuhl plumpsen ließ und den Kopf zwischen die Knie legte. Idiot . Wie sollte er sie jemals wieder loswerden?
    Ella beugte sich nach unten, legte die Hand auf sein Bein und sah ihm in die Augen. »Vielleicht solltest du mir verraten, was los ist.«
    »Ich wünschte, ich wüsste es.«
    »Sie macht dich nervös.«
    »Nervös.« Er lachte verbittert. »Ja. Genau das tut sie.«
    »Sie wirkt so zornig. Als wollte sie gar nicht hier sein. Als verabscheute sie dich. Ich kann nicht glauben … « Sie hielt inne. »Du würdest doch nicht … ich meine, du hast doch nicht … «
    Julian platzte der Kragen. »Frag mich einfach, was du wissen willst, Ella.«
    »Sag mir nicht, dass du sie gegen ihren Willen zu einer von uns gemacht hast, Julian.«
    Julian schwieg. Sie hatte verlangt, dass er es ihr nicht sagte.
    »Wie konntest du?« Ella richtete sich auf und wich vor ihm zurück, als hielte sie es nicht länger in seiner Nähe aus. »Das arme Ding.«
    Das arme Ding? Alexandra Trevalyn war kein armes Ding.
    »In diesem Dorf leben unzählige Frauen, die glücklich wären, wenn du sie beachten würdest. In Awanitok ebenso. Du hättest nicht … «
    »Stopp.« Julian hob den Kopf. »Was denkst du, warum ich sie hierher gebracht habe?« Er beobachtete ungläubig, wie ihre Wangen sich röteten und sie den Blick abwandte. »Du denkst, ich hätte sie erblickt, begehrt und mir einfach genommen?«
    »Du bist ein Wikinger«, lautete ihre schlichte Antwort.
    »Ich habe seit mindestens einem Jahrhundert nicht mehr geplündert oder vergewaltigt.«
    Ella bedachte ihn mit einem Blick, wie ihn nur eine echte Französin draufhatte – einer, der in Julian das Verlangen weckte, sich nicht nur für seine sarkastische Bemerkung, sondern für jede Verfehlung, die er in all seinen Lebensspannen begangen hatte, zu entschuldigen.
    Er seufzte. »Du weißt, warum ich nach L. A. geflogen bin.« Ella war die Einzige, der er den Grund anvertraut hatte.
    »Du hattest einen Hinweis auf Alanas Killer. Aber dann kamst du zurück mit … « Ellas Mund klappte auf und zu, ohne dass ein Laut hervordrang. »Julian«, ächzte sie schließlich. »Was hast du

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