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Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Titel: Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Land der Ruelles mit Ausnahme des kleinen Grundstücks, auf dem das Haus erbaut worden war, hauptsächlich aus Sumpfgelände bestand, leuchtete mir das durchaus ein.
    „Könnten Sie das Herrenhaus eventuell anmieten?“, fragte ich. „Ich würde es gern als Basisstation für meine Expeditionen benutzen.“
    „Das könnte ich bestimmt“, erwiderte Frank bedächtig. „Eine brillante Idee. Sie werden den loup-garou finden; da bin ich mir ganz sicher.“
    „Ihr Vertrauen ehrt mich“, sagte ich trocken. „Aber Sie sind sich doch darüber im Klaren, Frank, dass die Wahrscheinlichkeit, einen Werwolf aufzuspüren, ziemlich gering ist?“
    GenauwiedieWahrscheinlichkeit,dassüberhaupteinerexistierte,aberdaswürdeichihmnichtaufdieNasebinden.Erzahlte schließlich mein Gehalt.
    „Ja,darüberbinichmirimKlaren.Aberirgendetwasistdadraußen.EtwasNeuesundAufregendes.SpürenSieesdennnicht?“
    Doch, das tat ich, und es ängstigte und faszinierte mich gleichermaßen.
    „Haben Sie Ruelle getroffen?“, fragte er.
    Ich war mir nicht sicher. „Den Einheimischen zufolge“, murmelte ich, „gilt er schon seit Jahren als vermisst.“
    „Blödsinn! Er ist dort, und er weiß etwas.“
    Frank fing langsam an, mich nervös zu machen. „Haben Sie diesen Kerl mal kennengelernt?“
    Er zögerte. „Ihn selbst nicht. Seine n … Vater.“
    „Hat der vielleicht irgendwelche Informationen?“
    „Er ist tot.“
    „Das scheint eine Epidemie zu sein.“
    „Spüren Sie diesen Werwolf für mich auf. Ich brauche ihn.“
    Frank legte auf, und als ich versuchte, ihn zurückzurufen, bekam ich nur die Voicemail dran. Ich grübelte wieder über den Unfall nach, der ihn zum Einsiedler gemacht hatte. Hatte er sich dabei den Kopf verletzt? Aus welchem Grund sollte er einen Werwolf brauchen ?
    Ich zuckte mit den Achseln, dann steckte ich mein Handy weg. Solange sich seine Verdrehtheit nicht auf die Höhe seiner Schecks auswirkte, würde ich einfach mit dem weitermachen, wozu er mich angeheuert hatte.
    Da mir noch mehrere Stunden bis zu meinem Treffen mit Charlie blieben, unternahm ich einen Spaziergang die Bourbon Street hinunter. Meine Füße trugen mich wie von selbst zur Royal Street und von dort aus weiter zu einem winzigen Laden, der hinter ein paar anderen kauerte.
    Cassandra’s.
    Ich trat ein. Der Kontrast zwischen heißer Sonne und kühlem Dämmerlicht, dem Lärm der Straße und der friedvollen Stille machte mich schwindlig. Ich roch die Düfte von Kräutern und Gewürzen, hörte das Tröpfeln von Wasser irgendwo in einiger Entfernun g – und Musik.
    Kein Jazz oder Blues. Irgendetwas Volkstümliches mit Trommeln. Eine Melodie, die so alt war wie die Zeit.
    „Hallo?“, rief ich.
    Keine Antwort.
    Ich hatte das Gefühl, dass jemand mich beobachtete, was in letzter Zeit häufig zu passieren schien und mich zunehmend paranoid machte.
    Eine von einem bunten Perlenvorhang verdeckte Türöffnung führte in den hinteren Teil. Ich konnte nicht erkennen, was sich jenseits der schimmernden Plastikperlen befand, was zweifellos der Sinn des Ganzen war.
    Ich wandte mich dem Verkaufsraum des Ladens zu, machte drei Schritte und erstarrte. Nicht jemand beobachtete mich, sondern etwas .
    EineriesigeSchlangemitstarrenden schwarzenAugenlagzusammengerolltineinemKäfiginderEcke.Siewarlangundbraun,unddieunregelmäßigenschwarzenFlecken,dieüberihrenganzenKörperverteiltwaren,deutetendaraufhin,dassessichbeidemReptilumeinePythonhandelte.Wardasüberhauptlegal?
    Ich wich zurück. Der Käfig sah zwar ziemlich sicher aus, aber ich wollte sie auf keinen Fall in Aufregung versetzen. Im schlangenfreien Teil des Ladens gab es noch genügend andere Dinge zu besichtigen.
    Regale voller Flaschen und Tiegel, die ihrerseits wiederum gefüllt waren mi t … irgendwelchem Zeug. Da die Behältnisse nicht beschriftet waren, konnte ich ihren Inhalt nicht identifizieren.
    Mehrere kleine Leintuchsäckchen, die mit Gott weiß was vollgestopft waren, lagen auf dem Verkaufstresen. Ich strich mit der Fingerspitze über eines davon und hätte schwören können, dass es zu vibrieren begann.
    „Das sind Gris-Gris .“
    Ich richtete den Blick auf die Frau, die nun vor dem Perlenvorhang stand. Wie um alles in der Welt hatte sie hindurchschlüpfen können, ohne ein Geräusch zu erzeugen?
    „Wie bitte?“
    Sie glitt hinter den Tresen und griff nach einem der Säckchen. „Ein Gris-Gris ist ein Glücksbringer oder Talisman, der vor Unglück schützen soll.“
    Ihr fehlender Akzent verriet,

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