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Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Titel: Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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ich das Zeug einem Zombie ins Gesicht blase?“
    „Derjenige, der einen Zombie erschafft, gibt ihm Lebenskraft und Bestimmung. Durch seine Magie kann sich der Zombie körperlich bewegen. Aber geistig funktioniert das nicht.“
    Langsam ahnte ich, worauf sie hinauswollte.
    „Wenn ich ihm also das hier ins Gesicht blas e … “
    „Stirbt die Magie, und er wird vor deinen Augen wieder zum Leichnam.“

10
    „Cassandra, das ist einfach lächerlich.“
    „Probier das Pulver aus; anschließend kannst du mir immer noch sagen, dass es nicht funktioniert.“
    „Na schön.“ Ich schob den Beutel in meine andere Hosentasche. „Danke.“
    „Dafür bin ich da.“
    „Ic h … ä h … werde ab jetzt im Haus der Ruelles wohnen.“
    Sie hob die Brauen. „Wie hast du das denn geschafft?“
    „Mein Boss.“ Ich zuckte mit den Achseln. „Hast du eine Ahnung, wo ich Campingzubehör kaufen kann?“
    Da waren noch ein paar Dinge, die mir fehlte n – wie zum Beispiel ein Moskitonetz. Es war schon eine Weile her, seit ich zuletzt in einem derart tropischen Klima gearbeitet hatte.
    Cassandra nannte mir eine Adresse. Ich schrieb ihr meine Handynummer auf. „Für den Fall, dass du mich brauchst.“
    Allerdings hatte ich nicht die leiseste Idee, weshalb sie mich brauchen sollte. Trotzdem lächelte sie, so als hätte ich ihr damit ein Geschenk gemacht, das wertvoller war als eine Goldschatulle, dann brachte sie mich zur Tür.
    „Du wirst dort aber nicht ganz allein sein, oder?“, fragte sie.
    „Vermutlich nicht“, murmelte ich, dann machte ich mich auf den Rückweg zum Hotel.
    Ich checkte aus, ließ mir eine Wegbeschreibung zu der Adresse, die Cassandra mir genannt hatte, geben, besorgte, was ich brauchte, und fuhr zum Herrenhaus. Auf der Veranda lag meine Campingausrüstung. Ich hatte keine Ahnung, wie Frank den Kram so schnell hierhergeschafft hatte, und es interessierte mich auch nicht. Er war einfach gut in so was.
    Kaum, dass ich ausgeladen hatte, überkam mich plötzlich das Bedürfnis, mich proaktiv zu betätigen, deshalb machte ich mich auf den Weg in die Sümpfe. Wenn ich mich schon umsehen wollte, sollte ich es besser bei Tag tun.
    Ich fand den Schauplatz des „Vorfalls“ von vergangener Nacht ohne allzu große Schwierigkeiten wieder. Gelbes Absperrband hebt sich recht deutlich von sich wiegenden Gräsern und Zypressen ab. Ich bezähmte den Drang, es zu entfernen. Ein solches Verhalten hätte mir ein paar Tage in einer Zelle einbringen können.
    Ich blieb viel zu lange im Sumpf. Meine Umgebung war gleichzeitig wild und still, dampfig vor Hitze und dennoch voll kühlen Wassers. Ich entdeckte Vögel, Pflanzen, Bäume, Blumen und Fische, wie ich sie nie zuvor gesehen hatte. Ich fühlte mich gebannt, verzückt, wie hypnotisiert, sodass ich nicht bemerkte, als allmählich die Sonne unterging.
    Ich stieß auf ein Meer von Feuerlilien und benutzte das Taschenmesser, das ich gerade erst gekauft hatte, um ein paar der Stängel zu kappen. Als ich mir die Blumen auf die Arme lud, erregte plötzlich etwas meine Aufmerksamkeit. Während ich noch glaubte, ein weiteres Mal eine Schwanzspitze inmitten des Sumpfgrases verschwinden gesehen zu haben, entfuhr mir unwillkürlich ein Keuchen, als ich im Schatten einer Zypresse die Umrisse eines Mannes bemerkte.
    Ich kannte diese Silhouett e – die breiten Schultern, die schmalen Hüften, das strubbelige Haar.
    „Adam?“
    Ich blinzelte, und er war fort.
    Was unmöglich war. Niemand konnte sich derart schnell bewegen.
    Das Taschenmesser umklammernd, lief ich zu dem Baum und umrundete seinen dicken Stamm. Da war nichts und niemand, trotzdem spürte ich noch imme r … irgendetwas, und es war mir nicht freundlich gesonnen.
    Bei dem Gedanken erschaudernd, dass ein Mann von der Zypresse springen und auf mir landen könnte, schaute ich nach oben. Das Einzige, was ich sah, waren Zweige und Moos; trotzdem fluchte ich. Die Dämmerung lauerte am Horizont.
    Mit einem letzten misstrauischen Blick Richtung Sumpf klappte ich das Messer zusammen und steckte es ein, dann drückte ich mir die Lilien gegen die Brust und trat fast schon rennend den Heimweg an. Ich hätte schwören können, außer dem Dröhnen meiner eigenen, hektischen Füß e – die inzwischen in unmodischen, aber praktischen Wanderstiefeln steckte n – hinter mir noch andere Schritte zu hören.
    Jetzt war ich offiziell paranoid.
    Als ich aus dem Dickicht hervorbrach und auf das Grundstück stürmte, schien mich das Gebäude

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