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Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Titel: Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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gelautet hätte.
    Ich folgte ihr in eine gemütliche Küche. „Sie haben keinen Kaffee, nehme ich an?“
    „Da nehmen Sie richtig an. Das Zeug ist nämlich wachstumshemmend.“
    Ich hob angesichts ihrer zierlichen Gestalt die Brauen.
    „Ist ja auch egal.“ Cassandra stellte den Tee auf den Tisch und wies mir einen Stuhl zu. „Was ist passiert?“
    Und dann erzählte ich ihr alles. Seit Simons Tod hatte ich niemanden mehr gehabt, mit dem ich Ideen austauschen, dem ich mich mitteilen oder vertrauen konnte. Warum ich nun ausgerechnet Cassandra für diese Rolle auserkor, wusste ich selbst nicht so genau. Es lag wohl einfach an ihrer Art.
    Trotz ihrer Jugendlichkeit wirkte sie weise. Ihre Augen blickten ein wenig traurig, so als hätte sie in ihrem Leben schon mehr gesehen, als gut für sie war. Ich spürte, dass auch sie jemanden verloren hatte, jemanden, den sie liebte. Obwohl wir ganz unterschiedlich waren, fühlte ich eine Seelenverwandtschaft, die mich anzog.
    Sie hörte zu, während ich erzählte, ohne zu unterbrechen, bis ich fertig war. „Ein Zeitungsfoto mit einem Mann zu vergleichen, den Sie aus ziemlich großer Entfernung gesehen haben, ist recht weit hergeholt.“
    „Ich weiß.“
    „Er könnte ein Verwandter des Toten sein und ihm sehr ähneln.“
    „Gut möglich.“
    Cassandra nippte an ihrem Tee, dann setzte sie die Tasse ab und sah mir in die Augen. „Warum sind Sie dann hier?“
    „Genau das ist der springende Punkt.“
    Sie blinzelte. „Was?“
    „Warum bin ich hier? Ich bin kein schreckhafter Typ. Und ich glaube auch gar nicht an dieses Zeug. Trotzdem bin ich hergekommen, um eine Voodoo-Priesterin zu fragen, warum mir auf der Bourbon Street ein Toter erschienen ist. Warum?“
    „Weil Sie den Verstand verloren haben?“
    „Das frage ich mich selbst langsam.“
    „Vielleicht brauchen Sie einfach nur eine Freundin?“
    Ich hob den Blick. „Wirke ich so pathetisch auf Sie?“
    Cassandra lächelte. „Nicht im Geringsten. Sie reisen viel. Wie könnten Sie da Freundschaften pflegen?“
    „Selbst wenn ich gut darin wäre.“
    „Auf mich wirken Sie ziemlich gut darin.“ Halb rechnete ich damit, dass sie über den Tisch fassen und mir die Hand tätscheln würde. „Wie auch immer, jedenfalls haben Sie sich an die Richtige gewandt.“
    „Um eine Freundin zu finden?“
    „Das auch. Ich mag dich, Diana. Und ich glaube, dass ich etwas habe, das dir helfen wird.“
    Cassandra stand auf und ging zurück in den Laden. Ich folgte ihr. Ein rascher Blick zum Käfig verriet mir, dass Lazarus noch immer mit seinem Frühstück beschäftigt war. Zumindest fraßen Schlangen ihre Beute, anstatt sie herumzutragen.
    „Falls du diesem Kerl noch mal begegnest, puste ihm das hier ins Gesicht.“ Sie überreichte mir ein kleines Leinensäckchen.
    „Noch ein Gris-Gris ?“, fragte ich, während meine Finger unwillkürlich das andere, das ich mir in die hintere Hosentasche gestopft hatte, suchten und fanden.
    „Nein. Das hier wird dir verraten, ob er wirklich tot ist.“
    Stirnrunzelnd musterte ich den Beutel. „Es wird mir verraten, ob der Mann, der mich verfolgt hat, tot ist?“
    „Genau.“
    „Cassandra, wovon sprichst du?“
    Sie sah mich finster an. „Von Zombies.“
    „Zombies!“
    Sie schrak zusammen. „Du musst nicht gleich schreien. Wonach hattest du mich gefragt?“
    „Nach einem toten Mann.“
    „Der quicklebendig war. Zähle eins und eins zusammen, und heraus kommt Zombie.“
    „In New Orleans vielleicht.“
    „Auch an jedem anderen x-beliebigen Ort.“
    Sie hatte recht. Ich war gekommen, um nach Zombies zu fragen, hatte dann aber doch nicht danach fragen wollen. Aber da sie jetzt schon unaufgefordert antwortet e …
    „Wie wird ein Zombie zum Leben erweckt?“
    „Ich bin mir da nicht ganz sicher.“ Sie schürzte die Lippen. „Es gibt jede Menge Theorien und Zauberformeln, aber mir selbst ist es nie gelungen, einen zu erschaffen.“
    „Du hast es versucht?“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Es erfordert wesentlich mehr Magie, als ich besitze.“
    „Magie?“ Ich konnte nicht fassen, dass ich dieses Gespräch wirklich führte.
    „Die Toten zurückzuholen, ist eine sehr ernste Angelegenheit.“
    „Ohne Scheiß?“
    „Du glaubst noch immer nicht daran, obwohl du es selbst gesehen hast.“
    „Wir wissen nicht, was ich gesehen habe. Vermutlich ist der Kerl bloß ein Cousin, Onkel oder Zwilling des Toten.“
    „Benutze den Puder, dann wirst du es wissen.“
    „Was passiert, wenn

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